Die Verschiedenheit des Zustandes von PM, welche nach Stromunterbrechung einerseits, nach einem conträren Strom oder Erschütterung andererseits bis dahin in der Verschieden- heit der 8. PM hervortrat, macht sich also auch bei dem ganzen inducirten Moment GM bemerkbar: Dasselbe ist am grössten nach Stromunterbrechung, aber nur bei der ersten Wirkung der Kraft, bis zur zweiten Wirkung fällt es schon so stark ab, dass es von da an die letzte Stelle einnimmt. Nach einem conträren Strom und nach Erschütterung sind auch die G M einander gleich, sowie die 8. PM die gleichen waren. ,,Man wird also die durch conträren Strom und Er- schütterung hervorgerufenen beiden Zustände des PM als voll- kommen identisch — bei Drahtbündeln — betrachten dürfen." Der nach Stromunterbrechung bei der ersten Wirkung der Kraft grosse Werth von GM und der kleine Werth von 8. PM bringen zusammen das abnorm grosse TM hervor. Dasselbe nimmt aber mit Wiederholung der Einwirkung stark ab und unterscheidet sich schliesslich kaum noch von den nach con- trärem Strom oder Erschütterung beobachteten Werthen.
Da ich aus vielfacher Erfahrung wusste, dass bei magne- tischen Erscheinungen nicht nur das Material der Eisenkörper,
sondern auch ihre Form von entscheidendem Einfluss ist, dass also, um zu allgemeinen Gesetzen zu gelangen, die Messungen sich auf Körper der verschiedensten Dimensionen erstrecken müssen, so untersuchte ich ausser Drahtbündeln auch Eisen- und Stahlstäbe. In der That verhielten sich dieselben nicht durchaus den Drahtbündeln gleich.
Auch bei dem Eisenstabe nimmt also PM am wenigsten zu, wenn es durch Stromunterbrechung reducirt worden war, aber es tritt jetzt auch noch ein Unterschied zwischen den 8. PM nach conträrem Strom und nach Erschütterung auf: es nimmt PM stärker zu, wenn der Verlust durch einen con- trären Strom, als wenn er durch Erschütterung herbeigeführt war. Ebenso verhält sich GM: Es ist grösser nach conträrem Strom als nach Erschütterung und übertrifft dann auch das nach Stromunterbrechung inducirte GM. Dagegen sind die TM nach conträrem Strom und nach Erschütterung immer nahe einander gleich; bei den ersten Impulsen der Kraft sind sie viel kleiner, als nach Stromunterbrechung, schliesslich aber etwas grösser. Die Zunahme des PM durch wiederholte Wir- kung der Kraft ist, wie bei den Drahtbündeln, relativ am be- deutendsten nach Stromunterbrechung.
Das hervorstechende Merkmal des durch Stromunter- brechung geschaffenen Zustandes ist also einmal die geringe Zunahmefähigkeit des reducirten PM, welche in Tabelle 6 nur den dritten bis vierten Theil derjenigen nach Wirkung eines conträren Stromes beträgt, und zweitens bei wiederholter Ein- wirkung der Kraft, die starke Abnahme von TM, welche durch- schnittlich um 50 Proc. grösser ist, als wenn PM durch con- trären Strom oder Erschütterung reducirt war.
Wir gelangen also zu dem Resultat, dass,,bei Eisenstäben jeder der drei Zustände des permanenten Moments, die durch Stromunterbrechung, conträren Strom und Erschütterung ge- schaffen werden, von den anderen verschieden ist."
Nun habe ich in der vorigen Abhandlung gezeigt, dass das PM Max. eines Eisenstabes nicht nur durch Stromunter- brechung, sondern auch schon durch rasche Vergrösserung eines eingeschalteten Flüssigkeitswiderstandes eine Abnahme
erleidet. Um mich zu überzeugen, dass hierdurch PM auch wesentlich in den gleichen Zustand gelangt, wie durch eine Unterbrechung des Stromes, stellte ich die folgenden Ver- suche an.
Diese Zahlen bestätigen die oben ausgesprochene Erwar- tung. Das Verhältniss der 8. PM nach Erschütterung und nach rascher Stromabnahme ist sogar hier besonders gross, es erreicht den Werth 6 und würde noch grösser ausgefallen sein, wenn der Verlust durch Erschütterung nicht 127,5, son- dern ebenfalls 146,0 betragen hätte.
Die folgende Tabelle enthält Versuche mit einem Stahl- stab von 15 cm Länge und 0,6 cm Dicke, PM Max. war = 752.
Aus diesen Beobachtungen folgt, dass ebenso wie bei dem Eisenstab, so auch bei dem Stahlstab, die grösste Zunahme des PM dann eintritt, wenn es durch einen conträren Strom, eine kleinere, wenn es durch Erschütterung, und die geringste, wenn es durch Stromunterbrechung reducirt war.
Die starke Abnahme, welche GM und TM mit Wiederholung der Kraftwirkung bei dem Eisenstab und dem Drahtbündel erfuhren, wenn PM durch Stromunterbrechung geschwächt worden war, zeigen die Beobachtungen mit dem Stahlstab ebenfalls. Ferner ist auch, wie bei dem Eisenstab, das TM des ersten Impulses grösser, das des sechsten aber kleiner, wenn PM durch Stromunterbrechung, als wenn es durch Erschütterung reducirt war.
Folgendes aber ist allein bei Stahlstäben beobachtet worden: Während ein durch Erschütterung oder conträren Strom reducirtes PM mit Wiederholung der Impulse fortwährend zunahm, zeigte das durch Stromunterbrechung reducirte PM meist schon vom zweiten Impulse der vergrössernden Kraft an wieder eine Abnahme. Die Erklärung dafür liegt (nach der 5. Abh.) darin, dass diese Kraft schon zu dem Gebiet derjenigen Kräfte gehörte, welche nach einer grösseren und in der gleichen Richtung wie diese wirkend, das von derselben erzeugte PM verringern. Diese verkleinernde Wirkung der Kraft überwiegt also dann über die Tendenz zur Zunahme. 1)
Bei den bisherigen Versuchen war die Schwächung des PM Max. durch nur eine conträre Kraft bewirkt worden. In Tabelle 9 wird PM entweder durch 7 aufeinander folgende conträre Kräfte oder durch eine einzige reducirt, und der resultirende Zustand geprüft durch Anwendung der PM wieder vergrössernden Kraft W 250.
1) Bei einem Drahtbündel beobachtete ich, dass nach einem Verlust durch Stromunterbrechung sowolil als nach einem solchen durch conträren Strom eine folgende kleine Kraft überhaupt keine Zunahme, sondern vom ersten Impuls an eine beträchtliche Abnahme des PM hervorbrachte.
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