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Naturwissenschaft ist der Versuch, die – Vatur durch genaue Begriffe aufzufasson. Teschicht aber Etwas, was nach ihnen nicht erwartet wird, also nach ihnen unmöglich

nöthig.

oder unwahrscheinlich ist, so entsteht de llafgabe. zu ergänzen, oder, wenn umzuarbeiten, dafs nach dem vervollständigten oder verbesserten Begriffsysteme das Hahrgenommene aufkört, unmöglich oder unwahrscheinlich, zu

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Riemann Hinterlassene Werke 5408

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¡SSENSCHAFTLICHE ARPANDLUNGEN.

J. C. T. ZÖHLNER

10. Ueber die wet ajor, he kedua u der

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(ed. ROSENKRANZ u. SCHUBERT) Bd. III. S. 15 u. 16, .

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WISSENSCHAFTLICHE

ABHANDLUNGEN.

HERAUSGEGEBEN

VON

J. C. F. ZÖLLNER.

10. Ueber die metaphysische Deduction der
Naturgesetze.

So sehr es in der Ordnung ist, dass bei der allmäligen Ausbildung der Wissenschaft und bei der Belehrung des Individuums das Leichtere dem Schwereren, das Einfache dem Verwickelten, das Besondere dem Allgemeinen vorangeht, so fordert doch der Geist, einmal auf dem höheren Standpunkte angelangt, den umgekehrten Gang."

C. F. GAUSS.

., Ueber ein neues allgemeines Grundgesetz der Mechanik."

Crelle's Journ. IV. 233. Werke, V. 26.

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Metaphysik ist die Wissenschaft, von der Erkenntniss des Sinnlichen zu der des Uebersinnlichen durch die Vernunft fortzuschreiten" sagt KANT (I. 488) und spricht sich über Begriff und Bedeutung einer solchen wissenschaftlichen ,,Metaphysik" mit folgenden Worten 1) aus:

,,Metaphysische Erkenntniss muss lauter Urtheile a priori enthalten, das erfordert das Eigenthümliche ihrer Quellen."

,,Zuerst, was die Quellen einer metaphysischen Erkenntniss betrifft, so liegt es schon in ihrem Begriffe, dass sie nicht empirisch sein können. Die Principien derselben (wozu nicht blos ihre Grundsätze, sondern auch Grundbegriffe gehören), müssen also niemals aus der Erfahrung genommen sein, denn sie soll nicht physische, sondern meta-physische, d. i. jenseit der Erfahrung liegende Erkenntniss sein. Also wird weder äussere Erfahrung, welche die Quelle der eigentlichen Physik, noch innere, welche die Quelle der empirischen Psychologie ausmacht, bei

1) KANT, „, Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können." (1783.) Vgl. KANT's Werke (ed. ROSENKRANZ u. SCHUBERT) Bd. III. S. 15 u. 16..

ihr zum Grunde liegen. Sie ist also Erkenntniss a priori oder aus reinem Verstande und reiner Vernunft."

Es fragt sich nun zuerst, ob es überhaupt solche Grundbegriffe a priori gebe, durch deren Anwendung der menschliche Verstand auf die ihm empirisch gegebenen Sinneseindrücke zu Naturgesetzen geführt werde, d. h. zu allgemeinen Regeln, nach denen sich die sinnlichen Veränderungen in der Erscheinungswelt einander bedingen.

Zu dieser Frage ist KANT zuerst durch DAVID HUME1) angeregt worden.

In der 4. Abtheilung (II. Abschnitt) seiner Untersuchung, welche die Ueberschrift trägt: „Skeptische Zweifel in Betreff der Thätigkeiten des Verstandes", bemerkt HUME nämlich wörtlich Folgendes (S. 31 a. a. O.):

,,Auf die Frage: Was ist das Wesen aller Begründung in Bezug auf Thatsachen? erscheint als richtige Antwort, dass sie auf die Beziehung von Ursache und Wirkung sich stützt. Auf die weitere Frage: Was ist die Grundlage aller Beweise und Schlüsse aus dieser Beziehungsform? kann man mit dem Worte Erfahrung die Antwort geben. Fragt man aber in solcher kritischen Stimmung wieder: Was ist die Grundlage von allen Schlüssen aus der Erfahrung? so trifft dies einen schwer zu lösenden und zu erklärenden Punkt. Philosophen mit der Miene höherer Weisheit und Selbstbewusstsein bestehen eine harte Probe, wenn sie auf Personen treffen, die gern fragen, die sie aus jedem Winkel, in den sie sich zurückziehen, wieder aufjagen und sie sicher zuletzt in ein gefährliches Entweder-Oder drängen. Der letzte Schutz gegen solche Beschämung ist Bescheidenheit in unseren Ansprüchen; man lege lieber selbst die Schwierigkeit dar, als sie sich vorhalten zu lassen. Dadurch kann man sogar seine Unwissenheit zu einer Art von Verdienst erheben.

Man muss zugestehen, dass die Natur uns von ihren Geheimnissen fern hält und uns nur die Kenntniss einiger äusserlichen Eigenschaften der Dinge verstattet, während sie uns die Kräfte und Principien verbirgt, von denen die Wirksamkeit der Dinge abhängt.

Die folgenden beiden Sätze sind durchaus nicht dieselben:

1. Ich habe gefunden, dass dieses Ding immer mit dieser Wirkung verbunden gewesen ist; und

1) DAVID HUME, geb. d. 26. April 1711 zu Edinburgh gest. 25. Aug. 1776. Enquiry concerning human understanding. London 1748. Deutsch von TENNEMANN, Jena 1793, und KIRCHMANN, Berlin 1869. Die folgenden Citate sind der KIRCHMANN'schen Uebersetzung entnommen.

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