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ziehe durch K die Parallele LK mit AB, mache LK = v und trage nun die Werthe des n von L anfangend auf LK ab. Es sei z. B. LM = n, so ist annähernd der Winkel MBK, und der Punkt E wird gefunden, wenn man die Linie MB zieht und sie verlängert, bis sie zum zweiten Male den Kreis schneidet.

Es ist leicht ersichtlich, dass je kleiner BK ist, desto kleinere Veränderungen genügen werden, um den Punkt E gleiche Bogen des Kreises durchlaufen zu lassen, was schmalen Absorptionsstreifen entspricht. Die Stärke der Absorption. hängt dagegen von dem Durchmesser BD ab.

Eine Methode zu genauerer Construction des Winkels w lässt sich leicht finden für Fälle, wo die Absorptionsstreifen breiter sind. Die hier beschriebene Construction wird im Wesentlichen genügen, um den Gang der Erscheinung verfolgen zu lassen.

Dabei zeigt sich nun wieder, dass die Curve der Brechung sich fortdauernd continuirlich verändert und auch zwischen dem Maximum und Minimum durch den Absorptionsstreifen von jenem zu diesem absteigend hindurchläuft. Dass die Curve der Brechung einen solchen Gang habe, hat schon Hr. Christiansen aus seinen Versuchen geschlossen. (Poggend. Annal. Bd. 143.)

Neuere Beobachtungen, welche Hr. Dr. Wernicke kürz- 596 lich der hiesigen physikalischen Gesellschaft mitgetheilt hat, bestätigen dasselbe.

Die Ausdehnung der Theorie der Medien mit einer grösseren Anzahl von Absorptionsstreifen würde so geschehen können, dass man statt Gleichung (1) setzte:

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wo der Index a sich auf die verschiedenen Arten mitschwin

Helmholtz, wissensch. Abhandlungen. II.

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gender Massen bezieht. Für jede derselben würde dann eine andere Bewegungsgleichung bestehend entsprechend (1a):

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Wenn wir für ebene Wellen Integrale von der Form der Gleichungen (2) annehmen, erhalten wir eine lineare Gleichung für die complexe Constante 12, deren reeller und imaginärer Theil wieder wie oben die Absorption k und Fortpflanzungsgeschwindigkeit c bestimmen. Die Werthe von k und e lassen sich also dann immer noch durch directe Auflösung der Gleichungen finden, aber der Gang ihrer Werthe bei wachsendem n wird allerdings beträchtlich complicirter als in dem betrachteten einfachen Falle. Der Gang der Functionen liesse sich auch dann durch eine Construction, wie die oben gegebene, anschaulich machen, nur müssten über der Linie LK, auf der die Werthe von n abgetragen werden, mehrere Kreise den verschiedenen Absorptionsstreifen entsprechend, von vielleicht verschiedener Grösse, verschiedenen verticalen und horizontalen Abstande stehen. Die EH entsprechenden Strecken würden mit einander zu addiren sein, und ebenso die BH entsprechenden unter einander und zu AB. Der Gang der Brechung würde im Ganzen derselbe werden, wie ihn Hr. Kundt in den Annalen Bd. 144, S. 131 beschrieben hat.

Physiologische Optik.

LVIII.

Beschreibung eines Augenspiegels zur Untersuchung der Netzhaut im lebenden Auge.

Berlin 1851. A. Förstner'sche Verlagsbuchhandlung.

Vorliegende Abhandlung enthält die Beschreibung eines 3 optischen Instrumentes, durch welches es möglich ist im lebenden Auge die Netzhaut selbst und die Bilder leuchtender Körper, welche auf ihr entworfen werden, genau zu sehen und zu erkennen. Das Instrument hat für diesen Zweck hauptsächlich zwei verschiedene Aufgaben zu lösen. Erstens erscheint uns alles, was wir vom Hintergrund des unverletzten Auges erblicken können, absolut dunkel. Der Grund davon liegt, wie ich zeigen werde, in den lichtbrechenden Medien des Auges, welche unter gewöhnlichen Umständen verhindern, dass wir erleuchtete Netzhautstellen hinter der Pupille erscheinen sehen. Deshalb handelt es sich zunächst darum, eine Beleuchtungsart zu finden, durch welche gerade der Theil der Netzhaut, nach welchem wir durch die Pupille hinsehen, ausreichend erhellt werde. Zweitens erblicken wir den Hintergrund des Auges nur durch die lichtbrechenden Mittel hindurch. Diese entwerfen aber von den Netzhautobjecten Bilder, welche im allgemeinen für den Beobachter nicht in den Grenzen des deutlichen Sehens liegen. Wir brauchen also neben einem eigenthümlichen Verfahren zur Beleuchtung auch noch optische 4 Hülfsmittel, welche dem beobachtenden Auge eine richtige Accommodation für die Gegenstände, die es sehen soll, möglich machen.

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