Page images
PDF
EPUB
[blocks in formation]

Bedeutend genauer würde diese Beziehung gelten, wenn das Maximum von da/oT genau auf das Minimum von a als Funktion des Volumens fallen würde. Dies ist jedenfalls möglich, da durch Unsicherheiten des Experimentes oder der Berechnung die beiden betrachteten Punkte etwas gegeneinander verschoben sein können. Wir entfernen uns daher von den Beobachtungen jedenfalls wenig, wenn wir annehmen, daß die Gleichung (8) in dem betrachteten Gebiete genau erfüllt ist. Legen wir dieselbe zugrunde, so erhalten wir, wenn die beiden Konstanten unabhängig von der Temperatur gesetzt werden, als allgemeinstes Integral der Gleichung (8):

(9)

T

k

a = f(v)e + Konst.,

wo f(v) als Volumfunktion so zu bestimmen ist, daß den Beobachtungen genügt wird. Unter der Annahme, daß die a. Werte, gegen 1/v aufgetragen, auf einer Hyperbel liegen, deren Scheitelpunkt der Minimumwert von a bildet, bestimmte ich f(v) zu: (10)

f(v) = 5,544. 1010-
010√/1 –

6,164
V

+

9,943
v2

- 2,356.101o,

wo das positive Zeichen der Wurzel zu nehmen ist.

Aus (9) und (10) ergeben sich die in der Tabelle unter berechnet stehenden Werte von a und da/OT. In diesen Zahlen ist also die Gültigkeit der Beziehung (8) enthalten. Es ist wohl von Interesse, daß man die noch fast gar nicht untersuchten Größen a und d a/d T wenigstens angenähert durch eine Formel verknüpfen kann.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors]

Es lassen sich jedoch auch einfachere Ausdrücke für f(v) finden, die ungefähr dasselbe leisten. 1)

Differenziert man (7) bez. (11) nach der Temperatur, so muß man die spezifische Wärme c, für ein beliebiges Volumen erhalten, falls co bekannt ist. Über die spezifischen Wärmen verdünnter Dämpfe namentlich in ihrer Abhängigkeit von der Temperatur wären Beobachtungen sehr zu wünschen.

Die Kenntnis von U machte ich zum Ausgangspunkt beim Versuch, eine Zustandsgleichung zu begründen. Ich möchte jedoch hierauf nicht eingehen, sondern ich wollte nur diejenigen kalorimetrischen Eigenschaften zusammenstellen, die sich einerseits aus dem vorliegenden Isothermenmaterial, andererseits aus den Versuchen von Hrn. Dieterici ergeben, ohne gastheoretische Schlüsse in dieser Arbeit ziehen zu wollen.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors]

ein Ausdruck, der jedoch für kleinere Volumina als die hier betrachteten bald zu große Werte annehmen würde. Vgl. ferner eine Darstellung von U durch einen anderen Exponentialausdruck Diss. p. 99 u. 107, wo für jeden Körper nur drei unabhängige Konstanten eingeführt sind.

(Eingegangen 22. Oktober 1905.)

7. Über eine an dünnen halbleitenden Schichten beobachtete Erscheinung;

von H. Greinacher.

Zweite Mitteilung.

1. Neulich ist über eine Erscheinung berichtet worden, die unter besonderen Umständen an Gaszellen beobachtet werden kann.1) Der Grundversuch war folgender: Es wurden zwei schmale Metallplättchen, wovon das eine mit Radiotellur belegt war, in eine Glasröhre eingeschmolzen, so daß sie sich in ca. 2 mm Distanz gegenüberstanden. In eine Erweiterung des Gefäßes wurde etwas P2O, gebracht. Nachdem darauf die Röhre abgeschmolzen und sodann 1/2 bis 11/2 Stunden auf ca. 140-170° erhitzt worden war, ließ sich zunächst in Übereinstimmung mit früheren Versuchen nachweisen, daß die elektromotorische Kraft der Gaszelle durch die Entfernung der Feuchtigkeit verschwunden war. Wenn man nun an die Metallstreifen z. B. 110 Volt anlegte, so daß während einiger Zeit ein polarisierender Strom durch die Zelle ging, zeigten die Metalle nachher ganz erhebliche Potentialdifferenzen, bis zu 60 Volt. Eine Reihe von Versuchen ließ erkennen, daß diese Erscheinung ihre Ursache sehr wahrscheinlich in einer äußerst dünnen Schicht von P2O. hatte, die durch das Erhitzen an die Metalle hin sublimiert war.

2 5

Um dies nachzuweisen, war insbesondere folgender Versuch unternommen worden: In eine Glasröhre wurden in der früheren Anordnung die Elektroden eingeschmolzen. Die Erweiterung aber, die zur Aufnahme des P2O, dienen sollte, wurde erst am Ende eines kurzen, engeren Verbindungsrohres angeschmolzen. Nach Einbringen des P,O, und Abschmelzen erhitzte man die Röhre zunächst in der früheren Weise, worauf

5

5

1) H. Greinacher u. K. Herrmann, Ann. d. Phys. 17. p. 922. 1905.

2) H. Greinacher, Ann. d. Phys. 16. p. 708. 1905.

5

sich nach Abkühlung die „Aufladeerscheinung" nachweisen ließ. Nun wurde der die Zelle enthaltende Glasteil allein erhitzt, um das P2O, wieder von den Metallen wegzusublimieren. Damit sollte dann auch die Möglichkeit einer Aufladung verschwinden. Die seinerzeit in dieser Richtung ausgeführten Versuche hatten jedoch keine entscheidenden Resultate geliefert, und schien es daher von Interesse, die Versuche nochmals zu wiederholen.

2. Die Ausführung war folgende: In eine Glasröhre wurden die Elektroden, ein mit Radiotellur belegter Kupferstreifen (Cu') und zwei Platinbleche eingeschmolzen. Die Anordnung derselben wurde wie bei den früher beschriebenen ,,Sondenversuchen" gewählt (vgl. Figur). Man hatte so die Möglichkeit, die beiden Platinstreifen als Elektroden

5

Pt

Pt

zu benutzen, während das Radiotellurpräparat nur zur Ionisierung des zwischenbefindlichen Gases diente. Diese Anordnung sollte insbesondere ermöglichen, festzustellen, ob der Versuch eventuell nur mit Edelmetallen gelingt (1. c.). Der die Elektroden enthaltende Teil der Glasröhre war durch ein ca. 10 cm langes, engeres Röhrenstück von der mit P,O beschickten Erweiterung getrennt. Das Erhitzen der Röhre geschah in einem chemischen Verbrennungsofen. Nachdem man eventuell wiederholt erhitzt hatte, wurde festgestellt, in welchem Maße die Platinbleche sich aufladen ließen. Um sodann die hinsublimierte P2OSchicht wieder wegzubringen, wurde der die Zelle enthaltende Teil der Glasröhre im Verbrennungsofen allein erhitzt, indem man das mit P2O, gefüllte Ende herausragen ließ. In welcher Weise die Aufladung sich danach verändert zeigte, ist aus den unten angeführten Zahlen zu ersehen.

Bemerkt sei, daß, wie früher, die Potentialdifferenzen und Stromstärken mit einem Dolezalekschen Elektrometer nach seinerzeit beschriebenen Nullmethoden (1. c.) gemessen wurden. Die Empfindlichkeit des Instrumentes (Silicium bronzedrahtaufhängung) war bei einer Ladebatterie von 200 Wasser

elementen und einem Skalenabstand von 6,5 m ca. 360 mm pro Volt. Zum ,,Aufladen" wurde eine Zink-Kohle-SalmiakBatterie von 40 Elementen benutzt, die zuerst 50 Volt und später noch 40 Volt aufwies.

Eine der ausgeführten Versuchsreihen möge hier etwas ausführlicher folgen. Es ergab sich nach Abschmelzen der Röhre

[blocks in formation]

Nachdem die Röhre 1 Stunde auf ca. 190° erhitzt und diese Operation bei etwas höherer Temperatur wiederholt worden. war (220-240o), wurde versucht, die Zelle (Pt1, Pt2) aufzuladen. Es zeigte sich, daß die Spannung nach 24 Stunden bloß -0,60 Volt betrug. Nun wurde die Glasröhre nochmals 1 Stunde auf 230-250° erhitzt, nachdem einige Körnchen P2O in den Glasteil, in welchen die Metallstreifen hineinragten, geschüttelt worden waren. Nach Abkühlen zeigten die Streifen zunächst eine Spannung

[blocks in formation]

Sodann wurde 16 Stunden aufgeladen (Pt,: Anode, Stromstärke 0,8.10-10 Amp.), worauf sich nun eine Spannung von

[blocks in formation]

ergab. Selbst nach 35 Min. betrug sie noch -4,9 Volt. Die Bildung einer dünnen P,O,-Schicht war offenbar durch das Hinüberschütteln von etwas P2O, begünstigt worden, worauf dann eine beträchtliche Aufladung entstehen konnte. Daß diese hier wie im folgenden nicht dieselbe Größe wie bei den früher mitgeteilten Versuchen erreichen konnte, liegt zum Teil wohl an der geringeren angelegten Potentialdifferenz (40 bis 50 Volt, statt wie früher 110 Volt).

Nun folgte das Abdestillieren des P2O, von den Metallen während ca. 1 Stunde, wobei im Verbrennungsofen 330-350° gemessen wurden. Nach Abkühlen war

2

Pt/Pt2+0,04 Volt.

Nach 161⁄2 stündigem Aufladen (Pt,: Anode, 0,5.10-10 Amp.) betrug die Spannung

[blocks in formation]
« ՆախորդըՇարունակել »