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Schmelzpunkte, besonders der Schwermetalle, die heute noch bisweilen um einige hundert Grad variieren, keine absolut sicheren sind; ferner, daß der Ausdehnungskoeffizient selber Temperaturfunktion ist.

Die uns vorliegenden Zahlenangaben können sich auch infolgedessen nicht vollständig mit der Kurve decken, trotzdem sie den neueren physikalischen Werken entnommen sind.

Ich habe es daher auch nicht für angebracht gehalten, mich bei meiner Untersuchung zu streng an die Kurve zu halten, und vermied es darum, jetzt mit mehr oder weniger Recht bestrittene Schmelzpunkte, so verführerisch sie bisweilen auch waren, anzugeben. So hätte z. B. der für Gold früher gebrauchte Schmelzpunkt von 1200° sich bedeutend besser bei Benutzung des augenblicklich gebrauchten Wärmeausdehnungskoeffizienten der Kurve angeschlossen; ob dieser aber ganz richtig bestimmt ist, dafür ist nach oben Gesagtem natürlich keine Gewähr gegeben. Bei wiederholter genauer Nachprüfung könnte er eventuell auch als größer festgestellt werden, daß der neuere Schmelzpunkt von 1064° ebensogut in die Kurve passen würde.

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Auf jeden Fall beweisen die angegebenen Zahlen, trotzdem sie, wie gesagt, nicht absolut zuverlässig sind, unzweifelhafte Abhängigkeit der Wärmeausdehnung der Metalle von ihrem Schmelzpunkte, die man in den kurzen Satz fassen kann:

Diejenigen Metalle, welche den höchsten Schmelzpunkt besitzen, haben den kleinsten Wärmeausdehnungskoeffizienten.

Vielleicht regt diese Mitteilung eine wiederholte Nachprüfung der hier als ,,richtig" angenommenen Schmelzpunkte und Ausdehnungskoeffizienten an. Ich glaube bestimmt annehmen zu dürfen, daß sie die Richtigkeit des oben angeführten Satzes nur bestätigen und erweitern könnte. Rationeller wäre es vielleicht, nach den Ausdehnungskoeffizienten im gleichen Abstand von den Schmelzpunkten zu fragen; es wäre denkbar, daß sich diese als gleich ergäben.

Straßburg i. E., 12. Juli 1905.

(Eingegangen 17. Juli 1905.)

Druck von Metzger & Wittig in Leipzig.

UNIV. OF CALIFORRE

Al(SO4)3

K.CO

Na,SO

CaCl,

MgCl2

Na2SO4

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THI

Fig. 224 a.

Eisblöcke aus heißem dest. Wasser mit Spuren von NaCl, KCI, K2CO, Na2SO4 in nahezu äquivalenten Mengen in Weißblech gefroren.

Fig. 225 a.

Fig. 225 b.

Vorder- und Seitenansicht von Eis aus Leitungswasser, 4 getaut.

Fig. 224 b.

Eisblöcke aus heißem dest. Wasser mit Spuren von CaCl2, MgCl2, Na,SO4, Al(SO), in nahezu äquivalenten Mengen im Messingtrog gefroren.

Fig. 226 a.

Vorderansicht von Eis aus Leitungswasser, langsam gefroren im Messingtrog.

Fig. 225 c.

Fig. 226 b.

Eisblock aus Leitungswasser (sehr langsam gefroren). G. Quincke.

Seitenansicht von Eis aus Leitungswasser, langsam gefroren im Messingtrog.

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