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so ergiebt sich derselbe aus allen drei Versuchsreihen übereinstimmend u= 0,05 1), nämlich

aus I mittelst der Gleichung 72u=3,91

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18 u = 0,23

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IV » Diese Daten ermöglichen die Berechnung des Effectes der Thermosäule oder einzelner Elemente für jeden Fall nach Maafsgabe des dabei einzuschaltenden äufseren Widerstandes.

Eine Angabe, wie viele galvanische Elemente von bestimmter Gattung durch eine solche Thermosäule von bestimmter Elementezahl ersetzt werden, ist im Allgemeinen nicht möglich, weil die inneren Widerstände galvanischer Elemente zu verschieden sind.

= =

Constante Kohlenzink elemente mit concentrirter Salpetersäure und auf etwa verdünnter Schwefelsäure haben eine elektromotorische Kraft 20 und bei sehr guter Beschaffenheit der Thonzellen auch einen verhältnifsmässig sehr geringen Widerstand, bei Elementen mittlerer Grösse etwa 0,3 und auch darunter.

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Ist der äufsere Widerstand grofs, so dafs es auf den Widerstand der Stromquelle nicht ankommt, so werden also circa 20 Noë'sche Elemente ein Bunsen'sches ersetzen; zeigt sich ein gleicher Effect nicht, so ist diess nicht etwa einer geringeren elektromotorischen Kraft der Noë'schen Elemente, sondern lediglich dem Umstande zuzuschreiben, dafs bei kleinem äufseren Widerstande der innere Widerstand (der Stromquelle) nicht mehr gleichgiltig ist und daher - weil 20 Noë'sche Elemente einen gröfseren Widerstand haben als 1 Bunsen'sches das letztere stärker wirken muss. Dem lässt sich aber, wenn man eine gröfsere Säule hat, durch entsprechende Combination mittelst des Pachytropes abhelfen. Nimmt man z. B. bei einer 80 elementigen Noë'schen Säule Combination IV (zu einer vierfachen Gruppe von

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1) Genauer 0,054 bis 0,052; Versuche mit einzelnen Elementen gaben 0,054, mit grosser Beständigkeit auch nach öfterem und längerem Gebrauche.

20 Elementen), deren Widerstand dann nur 0,25 seyn wird, so wird dieselbe auch bei sehr kleinem äufseren Widerstande die Wirkung eines Bunsen'schen Elementes übertreffen, und anderseits wird bei grofsem äufseren Widerstande Combination I angezeigt seyn und in diesem Falle eine Wirkung von vier Bunsen'schen Elementen ausüben.

Wollte man die elektromotorische Kraft auch nur eines einzigen Noë'schen Elementes durch eine gewöhnliche Wismuth - Antimon - Thermosäule (von 0° C. und 100o C. Löthstellen - Temperatur) ersetzen, so würden ungefähr 11 solche Elemente dazu erforderlich seyn, indem nach meinen Versuchen mit mehrelementigen Wismuth-Antimon-Thermosäulen bei obiger Temperaturdifferenz die durchschnittliche elektromotorische Kraft eines solchen Elementes selten über 0,09 hinausgeht').

In der That kann man schon mit einem einzigen Noë'schen Elemente überraschende Effekte, z. B. mittelst eines geeigneten Inductionsapparates, dessen Unterbrecher (Blitzrad) man mit der Hand bewegt, bedeutende physiologische Wirkungen erzielen.

Meine 72 elementige Säule bringt mit Combination I sehr lebhafte Wasserzersetzung hervor, setzt mit Combination II Ruhmkorff'sche Apparate mittlerer Gröfse in Thätigkeit und erzeugt mit Combination IV (bei Anwendung von Spiralen aus dickem Drahte) sehr starke Elektromagnete. Eine solche Säule gewährt daher die Bequemlichkeit namentlich bei Vorlesungsversuchen in vielen Fällen die galvanischen Elemente entbehrlich zu machen.

Zugleich ist die Noë'sche Thermosäule nicht nur viel

1) Eine andere directe Bestimmung dieser elektromotorischen Kraft nach einem absoluten Maafse liegt meines Wissens nicht vor, doch habe ich aus den Bestimmungen von Matthiessen und Wheatstone einerseits und aus jenen von Matthiessen und Pouillet anderseits indem ich dabei die von J. Regnauld und Poggendorff beziehungsweise für das Wheatstone'sche und das Wollaston'sche Element angegebenen Verhältnisse zum Daniell'schen benutzte die elektromotorische Kraft eines Wismuth - Antimon - Elementes gerechnet und dafür einerseits den Werth = 0,129 und anderseits = = 0,108 gefunden.

wirksamer, sondern auch entschieden von gröfserer Dauerhaftigkeit als die Marcus'sche. Dafür spricht schon ihre bessere Transportfähigkeit in Folge der immerhin bedeutend geringeren Zerbrechlichkeit der dabei verwendeten positiven Legirung und anderseits der Umstand, dafs ich an derselben nach häufigem Gebrauche noch keine Wirkungsabnahme wie bei der Marcus'schen wahrgenommen habe.

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Ein Versuch über den Gasbedarf meiner 72 elementigen Noë'schen Säule ergab bei voller Wirkung einen Verbrauch von vierzehn Kubikfufs per Stunde, was ungefähr der Consumtion von drei gewöhnlichen Strafsenflammen (zu je fünf Kubik fufs gerechnet) nahe kommt.

Hinsichtlich des Preises mufs ich nähere Angaben dem Erfinder (Wien, Fünfhaus, Tellgasse 12) überlassen. Wenn ich aber beispielsweise auführe, dafs meine mehrfach erwähnte Noë'sche Säule vierzig Gulden gekostet hat, so geht schon daraus hervor, dafs diese Thermosäulen nicht nur die wirksamsten, sondern auch die billigsten sind.

Nachschrift.

Nachdem der vorstehende Aufsatz bereits geschlossen war, habe ich mich durch wiederholte Versuche überzeugt, dafs die neue Thermosäule, bei entsprechender Einstellung und Regulirung der Feuerlinie ohne Schaden eine stärkere Erhitzung verträgt, als diejenige war, bei welcher die in obiger Tabelle zusammengestellten mit den Combinationen I, II und IV erzielten Resultate gewonnen wurden. Ich erhielt auf diese Art beträchtlich höhere Werthe für die elektromotorische Kraft der Säule und zwar, was sehr bemerkenswerth ist, ohne gleichzeitige Vergrösserung des Widerstandes, wie nachstehende Tabelle zeigt. In derselben sind die Werthe für elektromotorische Kraft und Widerstand der Säulen- Combinationen beziehungsweise mit E und U und die auf ein Element entfallenden Durchschnittswerthe dieser Gröfse mit e und u bezeichnet und beziehen sich alle Zahlen auf die bereits angegebenen Einheiten.

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Bei diesen Versuchen kam die durchschnittliche elektromotorische Kraft eines Elementes dem bei separater Heizung eines Elementes erreichbaren Werthe (1,3) noch näher und stellt sich sonach die Gesammtleistung der neuen Säule noch günstiger heraus, als im vorstehenden Aufsatze aus einer anderen Versuchsreihe gefolgert wurde.

VIII. Ueber das Leidenfrost'sche Phänomen; von R. Colley, in Moscau.

Das Phänomen der Leidenfrost'schen Tropfen ist in letzterer Zeit nur selten der Gegenstand selbstständiger Untersuchungen gewesen. Das Interesse, welches es bei seiner ersten wissenschaftlichen Erforschung durch Leidenfrost und später wieder in Folge der Arbeiten von Boutigny und Anderen erregte, scheint nur ein vorübergehendes gewesen zu seyn. Es ist jedoch nicht zu leugnen, dafs das Studium dieser Erscheinungen in mancher Hinsicht sehr belehrend ist. Es ist nämlich durch Versuche festgestellt worden, dafs zwischen den Flüssigkeiten und den glühenden Metallen kein Contact stattfindet. Die Entfernung zwischen beiden kann selbst so grofs seyn, dafs sie dem blofsen Auge sichtbar wird. Was auch die Ursache dieser Erscheinung seyn mag, so ist wohl kaum zu bezweifeln, dafs der Raum zwi

schen Metall und Flüssigkeit mit dem Dampfe der letzteren, oder ihren gasförmigen Zersetzungsproducten, ausgefüllt ist. Wir haben es also bei diesen Versuchen mit einer Flüssigkeit zu thun, welche frei in einem gasförmigen Mittel suspendirt ist. Begreiflich kann dieselbe, unter diesen Umständen, in Bezug auf Erwärmung, Verdampfung, Sieden usw. ein sehr abweichendes Verhalten zeigen. Könnten wir die einzelnen Tropfen, in die sich ein herabfallender Flüssigkeitsstrahl zersplittert, während ihres Fluges untersuchen, so wäre diefs der einzige Fall, der, in dieser Hinsicht, mit dem Leidenfrost'schen Phänomen einige Analogie darböte; denn obgleich Quecksilber z. B. ein Glasgefäfs nicht benetzt, so ist wohl kaum anzunehmen, dafs es dasselbe nicht berührte; jedermann weifs, dafs sehr kleine Tropfen Quecksilber an einer Glaswand haften, was ohne Contact nicht möglich wäre.

Der Hauptgegenstand, dem ich in dieser Arbeit meine Aufmerksamkeit gewidmet habe, war die Temperatur der Flüssigkeiten, insbesondere des Wassers, im sphäroidalen Zustand'). Diese Frage ist schon vielseitig untersucht worden; doch weichen die Angaben der verschiedenen Beobachter so sehr von einander ab, und es lassen sich, wie mir scheint, gegen einige der angewandten Methoden so gründliche Einwürfe machen, dafs mir eine nochmalige, eingehendere Untersuchung des Gegenstandes von grofser Wichtigkeit erschien.

Die Bestimmung dieser Temperatur, wie sie von den verschiedenen Physikern ausgeführt wurde, geschah auf zweierlei Art: entweder direct, oder indirect. Erstere Methode bestand wesentlich in einem blofsen Eintauchen der Kugel eines Thermometers in das Sphäroid.

Laurent 2),

1) Ich verknüpfe mit dem Ausdruck »Sphäroidaler Zustand« keine besondere theoretische Ansicht. Es soll hier, wie im Folgenden, damit nur der Zustand bezeichnet werden, in dem sich Flüssigkeiten befinden, wenn sie auf eine glühende Metallfläche gegossen werden und die Form cines Sphäroids annehmen.

2) Ann. de chim. et de phys. 2me Série, T. 62.

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