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1,3628 1,3633 1,3633 1,3654 1,3675 1,3696 1,3733 1,3761 Bestände also das Fuchsin blofs aus den absorbirenden Theilchen, so würde die Wirkung der letztern auf den Brechungsexponenten durch folgende Zahlen sich ausdrücken

lassen:

E

F

G

G

В C D +0,087; +0,139; +0,196; .... -0,058; -0,088; -0,064. Wegen der nicht absorbirenden Theilchen des Fuchsins müssen jedoch die positiven Zahlen dieser Reihe etwas verkleinert, die negativen etwas vergröfsert werden.

Nach Kundt findet eine abnorme Reihenfolge der Farben im Dispersionsspectrum bei fast allen Körpern statt, welche im festen Zustande eine deutliche Oberflächenfarbe besitzen. Es erklärt sich dieses einfach dadurch, dafs diese Oberflächenfarbe, den Metallfarben namentlich auch darin ähnlich, dafs sie, wie beim Golde, der Farbe des durchgelassenen Lichtes angenähert complementar ist, stets eine sehr energische Lichtabsorption anzeigt.

Ich halte jetzt die von mir aufgefundene Erklärung der Dispersion, wenigstens was die Abhängigkeit der letztern von der Absorption anbetrifft, für hinlänglich gesichert, und hoffe nunmehr die Betrachtungen, welche mich zu dieser Entdeckung geführt haben, bald veröffentlichen zu können.

XII. Ueber eine neue vortheilhafte Erregungsweise der Influenz-Maschinen;

von W. Musaeus,

Lehrer an der höheren Bürgerschule zu Charlottenburg.

Die gewöhnliche Weise, Influenz-Maschinen zu erregen,

besteht darin, dafs man eine Platte aus Kammmasse, welche auf einem schlecht leitenden Körper liegt, mit Fuchsschwanz,

Pelz oder auch wohl mit der Hand nach einander auf beiden Seiten reibt und sie alsdann einem der Conductoren resp. einer Belegung der Maschine gegenüber hält. Diese Art der Erregung, so vortheilhaft sie auch zu seyn scheint, hat dennoch viele Nachtheile; denn nicht selten ist die Kammmasse hinsichtlich ihrer Erregbarl, eit gegen Witterung mehr oder weniger empfindlich, als die Maschine selbst; nicht selten muss man die Kammmasse mehrere Male elektrisch machen, ehe man die Maschine damit erregen kann. Auch verändert die Kammmasse mit der Zeit ihre Oberfläche, so dafs sie durch Reiben nicht mehr elektrisch wird. Man mufs sie dann mit einem Messer abschaben und wohl auch mit Schwefelkohlenstoff abwaschen. Endlich wird durch längeren Gebrauch die Kammmasse so spröde, dass sie sehr leicht zerbricht.

Alle diese Uebelstände veranlafsten mich, darüber nachzudenken, ob sich nicht eine einfachere Art der Erregung finden liefse. Ich stellte zur Erreichung dieses Ziels nun folgende Versuche an:

1. Einem passiven ') Conductor der vorderen Scheibe einer Influenz Maschine mit entgegengesetzt rotirenden Scheiben hielt ich einen meiner Finger so gegenüber, dafs die hintere Scheibe sich an demselben rieb. Ich erhielt hierdurch keine Wirkung, bemerkte aber, dafs eine elektrische Lichterscheinung sich an meinem Finger der Länge nach zeigte. Die passiven Conductoren standen hierbei in einem Winkel von 45 Grad.

2. Ich stellte nun die Conductoren in einen Winkel von fast 90 Grad und wiederholte den Versuch. Derselbe blieb auch hier ohne die beabsichtigte Wirkung; doch zeigten sich an den Spitzen der passiven Conductoren matte elektrische Lichterscheinungen. Hierdurch wurde ich veranlafst, anzunehmen, dafs die durch diesen Versuch an den 1) Unter passiven Conductoren verstehe ich diejenigen, welche zur Thätigkeit der Maschine unbedingt nothwendig sind, während die activen diejenigen sind, welche zur Aufnahme, resp. Nutzbarmachung, der erzeugten Elektricität dienen.

Scheiben erregte Elektricität wohl zu schwach sey, die Maschine in Thätigkeit zu bringen. Ich fertigte daher ein sogenanntes Reibkissen und zwar auf folgende Weise.

An einem etwa 4 Zoll langen und 1 Zoll breiten Kammmassestück befestigte ich ein 21 Zoll langes und 1 Zoll breites Stück weiches mit Seide überzogenes Zeug, bestrich dasselbe mit gewöhnlichem Amalgam und wiederholte mit demselben die unter 1 und 2 angegebenen Versuche; doch blieben dieselben auch hier ohne Erfolg.

3. Nun entfernte ich die activen Conductoren der Maschine ganz und stellte die passiven Conductoren in einen rechten Winkel. Sobald ich nun auf die vorbeschriebene Weise statt meines Fingers das Reibkissen anlegte, war die Maschine mit Leichtigkeit erregt; auch liefs sich zu meiner Ueberraschung durch diese Abänderung die Maschine dadurch erregen, dafs ich statt des Reibkissens den Finger anwendete. Die Maschine blieb in voller Thätigkeit, als ich nun auch die activen Conductoren ansetzte. Ich brachte die Maschine aufser Thätigkeit, um zu versuchen, ob sich dieselbe mittelst des Reibkissens, auch wenn die activen Conductoren sich in Thätigkeit befänden, erregen lasse.

4. Die Conductoren wurden wiederum in einen Winkel von fast 90 Grad gestellt, das Reibkissen angelegt und die Scheiben in Rotation versetzt. Die Wirkung erschien fast augenblicklich. Hierbei bemerkte ich, dafs ein kleiner Funke vom Reibkissen nach meinem Finger, welcher sich in der Nähe des Kissens befand, übersprang, und erklärte mir das Mifsglücken des ersten derartigen Versuchs dadurch, dafs ich das Reibkissen während der Erregung ableitend berührt hatte.

Jedenfalls bietet diese Art der Erregung weniger Nachtheile, als die gewöhnliche; ich habe sie seit langer Zeit in Anwendung gebracht und stets als praktisch gut befunden. Indessen läfst sich auch durch dies Erregungsmittel die Maschine nicht bei jedem Wetter in Thätigkeit setzen; doch habe ich gefunden, dafs, wenn man auf diese Weise nicht

im Stande war, die Maschine in Thätigkeit zu bringen, sie auch mit Kammmasse nicht erregt werden konnte.

Bemerken will ich nur noch, dass, wenn man mit einem Reibkissen der vorbeschriebenen Art Influenzmaschinen mit feststehender Scheibe erregen will, dasselbe einer Spitze der Belegung oder auch der Belegung selbst gegenüber an die rotirende Scheibe sanft andrücken mufs. Die Erregung erfolgt jedenfalls leichter, wenn die Leidner Flaschen mit der Maschine nicht in Verbindung stehen und die von dem Reibkissen zu berührende Fläche der rotirenden Scheibe nicht gefirnifst ist.

XIII. Ueber eine neue Verbesserung der Holtz'schen
Influenz-Maschine mit entgegengesetzt rotirenden
Scheiben, wodurch die doppelte Menge der
Elektricität erzeugt werden kann;
von W. Musaeus.

Als ich mich eingehender mit der Theorie der Influenz

Maschine mit entgegengesetzt rotirenden Scheiben beschäftigte, fiel es mir auf, dafs nur der vorderen Scheibe derselben active 1) Conductoren gegenüberstehen, während doch die hintere Scheibe bei dieser Maschine in ganz gleicher Weise zu wirken im Stande seyn mufs, als die vordere. Ich stellte daher der hinteren Scheibe zwei active Conductoren, welche in einem Kammmassestück befestigt waren, so gegenüber, dafs sie mit denen der vorderen Scheibe parallel liefen und versah dieselben mit Entladern. Sobald sich nun die Maschine in Thätigkeit befand, konnte ich sowohl von den vorderen, wie auch von den hinteren activen Con

1) Active Conductoren will ich diejenigen nennen, welche der Maschine fehlen können, ohne deshalb ihren Gang zu stören, also dazn dienen, die zu verbrauchende Elektricität zu liefern, während ich »passive Conductoren diejenigen nenne, welche durchaus nöthig sind, die Maschine in Thätigkeit zu erhalten.

ductoren Funken erhalten. Waren aber die vorderen activen Conductoren geschlossen, so hörte die Thätigkeit der Maschine sofort auf, sobald ich auch die Conductoren der hinteren Scheibe miteinander verband. Ich befestigte nun die activen Conductoren für die hintere Scheibe an den activen Conductoren der vorderen, und verband sie leitend miteinander. Bei dieser Einrichtung steigerte sich die quantitative Leistungsfähigkeit der Maschine; doch durfte ich die Entladungsstangen nicht unmittelbar mit einander verbinden. Die möglichst gröfste Annäherung der Entlader ohne die Thätigkeit der Maschine zu vernichten, wurde erreicht, wenn die passiven Conducioren der Maschine möglichst grofse Winkel mit einander bildeten. Ich stellte nun die hinteren activen Conductoren zu den vorderen activen so, dafs sie sich im Sinne der Rotation der vorderen rotirenden Scheibe hinter denselben befanden. Die Maschine blieb nun in voller Thätigkeit, gleichviel ob die Entlader mit einander verbunden, oder von einander getrennt waren, doch war die quantitative Leistungsfähigkeit der Maschine nicht gröfser, als sie bei der gewöhnlichen Einrichtung ist. sprach also meinem Zweck nicht. activen Conductoren der hinteren vorderen, so dafs sie im Sinne der Rotation der vorderen Scheibe sich um eine Umdrehung vor den activen Con16 ductoren der vorderen Scheibe befanden, und erhielt hierdurch nun genau die doppelte Funkenmenge von den zu diesem Versuch angestellten Leidner Flaschen. Doch durfte ich auch bei dieser Abänderung die activen Conductoren nicht unmittelbar mit einander verbinden. Um dies zu erreichen, befestigte ich an dem nach oben gerichteten passiven Conductor der vorderen Scheibe das im vorigen Artikel beschriebene Reibzeug und liefs dasselbe die hintere Scheibe an einer dem vorderen Conductor gegenüberliegenden Stelle sanft reiben. Hierdurch erregte sich die Maschine und blieb nun auch in Thätigkeit, wenn die Entlader sich unmittelbar miteinander berührten. Nur war dann nöthig, dafs die passiven Conductoren einen möglichst

Diese Abänderung ent-
Hierauf stellte ich die
Scheibe zu denen der

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