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XI. Bei einem spec. Gewichte von 1,15692 und 1,15688 bei 190 betrug der Gehalt an Chromsäure 19,33 Proc.; denn es hinterliefsen:

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XII. Der Gehalt an Chromsäure einer Lösung von 1,0957 spec. Gewicht bei 19,5° betrug 12,34 Proc.; denn es hinterliefsen

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XIII. Es zeigte eine Lösung das spec. Gewicht

bei 14,2 C. von 1,0694

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und einen Gehalt an Chromsäure von 8,79 Proc., da 3,9855 Lösung 0,3505 Chromsäure hinterliefsen.

XIV. Die verdünnteste der untersuchten Lösungen zeigte einen Chromsäuregehalt von 8,25 Proc., da 3,0615 an Rückstand von 0,2525 hinterliefsen bei einem spec. Gewicht von 1,0606 bei 16o,2 C.

von 1,0600 bei 17° C.

Berlin d. 20. Juni 1871.

XII. Ueber die Darstellung von krystallisirtem Chrom; von Emil Zettnow.

An Stelle des Gemenges von violettem Chromchlorid mit

Chlorkalium und Chlornatrium, wie es Wöhler 1) zur Darstellung von krystallisirtem Chrom vorschlug, benutze ich das mit leichter Mühe zu erhaltende Doppelsalz von Chromchlorid mit Chlorkalium, welches beim Eindampfen einer wässrigen Lösung von Chromchlorid und Chlorkalium im Rückstand bleibt. Eine gewisse Menge von Chlorkalium 1) Ann. der Chem, und Pharm.

verhindert nämlich die Zersetzung des Chromchlorids beim Eindampfen völlig, so dafs man eine schön violette Masse erhält, welche ohne Zersetzung scharf ausgetrocknet und geschmolzen werden kann, selbst nachdem dieselbe bei einem Versuche mindestens acht Stunden sich in glühendem Flusse befunden hatte, war ein Theil, und zwar der obere, der Luft ausgesetzte, noch schön violett und in Wasser klar löslich. Ein Zusatz von Chlornatrium ist nicht rathsam, ja es scheint sogar, als ob ein solcher die Zersetzung des Chromchlorids begünstigt und schädlich wirkt. Handelt es sich bei der Darstellung um eine möglichst grofse Ausbeute ohne Rücksicht auf die Schönheit der Krystalle, so kann man folgendermafsen verfahren:

100,0 rothes, käufliches, chromsaures Kali in erbsenbis bohnengrofsen Stücken werden mit 300 CC. roher Salzsäure und 150 CC. Wasser übergossen und 75 bis 80 CC. Alkohol von 80° hinzufügt. Wenn die Flüssigkeit innerhalb 5 bis 10 Minuten unter Lösung und Reduction des chromsauren Kalis sich selbst zum Sieden erhitzt hat, wird dieselbe stark eingedampft, 160,0 bis 180,0 Chlorkalium hinzugefügt, das ganze in der Schaale fast zur Trockne gebracht und alsdann in einem irdenen oder eisernen Tiegel völlig ausgetrocknet, bis eine über den Tiegel gehaltene Glasplatte durch entweichendes Wasser nicht mehr beschlägt. Die violette Masse wird etwas zerkleinert, in vier gleiche Theile getheilt und jeder Theil mit 50,0 klein geschnittenem Zinkblech gemengt. Diefs Gemenge lässt sich in verschlossenen Flaschen aufbewahren, an der Luft zieht es Feuchtigkeit an und zerfliefst allmählig zu einer grünen Masse. In einen hell roth glühenden hessischen Tiegel trägt man als die erste Portion ein, und wenn diese in gutem Flusse ist, die zweite usw. Nach dem Eintragen des letzten Theiles erhält man den Tiegel noch bis Stunden im Glühen, ohne dafs das Zink allzu heftig siedet, rührt auch einige Male mit einem Eisendrahte um und lässt den Tiegel schliefslich entweder langsam im Ofen erklalten, indem man die Züge scliefst, oder schneller, indem man ihn

heraushebt, gelinde aufstöfst und ruhig erkalten läfst. Hängt man hierauf den Tiegeln mit der Oeffnung nach unten gekehrt in einen Eimer Wasser, so löst sich die grüne aus Chlorkalium, Chromoxyd und etwas unzersetztem Chromchlorid - Chlorkalium bestehende Schmelze schnell auf, der Zink regulus fällt heraus und der Tiegel kann nach dem Austrocknen noch 3 bis 4 Mal zu demselben Zwecke dienen. Den Zinkregulus kocht man mit Wasser aus, bürstet ihn rein und legt ihn in rohe, verdünnte Salpetersäure, welche das auskrystallisirte Chrom ungelöst zurück läfst, während das mit dem Zink chemisch verbundene von ihr gelöst wird, wie die blaue Farbe der Flüssigkeit diefs andeutet. Dafs diese Auflösung des Chroms nicht etwa von etwas der rohen Salpetersäure anhängender Salz- oder Schwefelsäure herrührt, beweist der Umstand, dafs dieselbe blaue Färbung der Flüssigkeiten bei Anwendung reiner, starker oder schwacher Salpetersäure eintritt, während die Krystalle weder von der rohen verdünnten noch von reiner concentrirter Salpetersäure angegriffen werden. Ist der Zinkregulus verschwunden, so erwärmt man die zurückbleibenden Krystalle mit etwas frischer Salpetersäure, wäscht mit Wasser und trocknet. Die Ausbeute beträgt etwa 3,0 bis 4,0, jedoch erhält man schon bei Anwendung von 6,0 chromsauren Kali und Schmelzen über dem Gasgebläse eine genügende Menge, um einige physikalische Eigenschaften, wie Härte, Farbe, prüfen zu können.

Weiteres über denselben Gegenstand und besonders über die dem regulären System angehörenden Krystallformen des Chrom hoffe ich in Kurzem veröffentlichen zu können.

Berlin, 16. Mai 1871.

XIII. Apparat für das Trägheitsmoment;
von A. Kurz.

Der Begriff des Trägheitsmoments ist so wichtig und doch

dem Vorstellungsbereiche manches Anfängers so entlegen, dafs sich seine experimentelle Darlegung ebenso rechtfertigt wie die Versuche mit Atwood's Fallapparat. Ich habe nirgends einen Apparat hiezu ausgeführt gesehen, und machte mich defshalb im Vereine mit Hrn. Collegen Schmidt und der mechanischen Werkstätte unserer Industrieschule dahier an die Ausführung der in J. Müller's Lehrbuch Bd. 1, S. 290 vorgetragenen Idee. Dieselbe gelang in folgender Weise (Siehe Fig. 3 und 4 Taf. IV):

Eine hölzerne Rolle hat drei Rinnen, die eine von 45 Centimeter, die beiden anderen von 90 Durchmesser; die eine der beiden letzteren direct für den Seidenfaden, der das Uebergewicht von 50 Gramm zu tragen hat, während eine seidene Schnur von 2mm Dicke an beide Enden je oder je 2 Kilogramm tragend bezüglich um die Rinne am gröfseren oder kleineren Umfange gelegt wird. Die Rolle läuft zwischen Stahlspitzen, den Enden von zwei Schrauben, welche mit Gegenmuttern festgestellt werden. Die horizontale Platte von Eisenblech mit den vertikalen Trägern von Gufseisen (letztere fanden sich vorräthig) kann auf der Säule des Atwood'schen Fallapparates mit einer Schraube befestigt werden. S. d. Fig. in wirklicher Grösse.

Die zwei schon angedeuteten Versuche sollen bei gleicher Fallhöhe (185 Centimeter) dieselbe Fallzeit ergeben, wenn von der Reibung abstrahirt werden darf; während doch die Stahlspitzen einmal 1 Kilogramm, das andere Mal 4 Kilogramme zu tragen haben, wozu auch das Gewicht der Rolle (260 Gramm) kommt. So bekam ich wirklich nach viertägigem Stillstande des Apparates bei der gröfseren Belastung von 4 Kilogrammen und bei Anwendung des kleinen Uebergewichtes von 30 Gramm unbrauchbare Resultate, während

vorher und nach erneuter Oelung der Apparat gut functionirte.

Proben mit noch geringeren Uebergewichten als 30 Grm. waren also ausgeschlossen; und auch gröfsere als 50 Grm. wurden hier weggelassen wegen der zu geringen Fallzeit.

Man kann noch zwei Versuche mit den vorhin genannten verbinden, um die Formel 2s = y' . t'2 = 7" . " zu bestätigen, indem man nämlich die zwei Halbkilogramme auf den kleineren Umfang (Radius), und hernach die zwei Doppelkilogramme auf den gröfseren (Radius 1) bringt. Hierdurch wird die Beschleunigung dem Begriffe des Trägheitsmomentes zufolge vorerst 4 mal so klein und hernach 4 mal so grofs, als in beiden obigen Versuchen, für welche 2s7.12 gelten soll; vorausgesetzt freilich, dafs das Trägheitsmoment der hölzernen Rolle gegen die bleiernen Gewichte vernachlässigt werden darf. Daraus folgt dann

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Ich stelle nun die Versuche, welche mehrmals wiederholt wurden, zusammen:

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1) Die Abweichungen 8 und 10, sowie 6 und 7 zeigen die Reibung an.

2) In den Verhältnissen 4 zu 8, 3 zu 6, wobei die Theile der vom Metronom geschlagenen Halbsecunden auf wenig sicherer Schätzung beruhen, zeigt sich auch der schon beregte Einfluss des Trägheitsmomentes der Rolle. Will man diesen in Erwägung ziehen, so kann man, 1 Grm. am Ende des Radius 1 als Einheit benutzend, etwas weniPoggendorff's Annal, Bd. CXLIII. 31

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