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Die Entladungen der letzten Reihe waren, namentlich bei Ableitung der positiven Elektrode, etwas unstät.

Wurde die Richtung der Entladung plötzlich gewechselt, so waren in den ersten Zeiten die Abstände der Entladungen etwas kleiner, wuchsen aber bald zu einer constanten Gröfse an.

Reihen XVI und XVII.

Entladungsapparat ähnlich, wie der in Reihe II benutzte; nur war das Capillarrohr von 150 Mm. Länge und 1 Mm. Poggendorff's Annal. Bd. CLVIII.

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Weite fest mit den die Elektroden enthaltenden Glaskugeln verschmolzen.

Die positive Elektrode der Elektrisirmaschine wurde direct mit der einen, die negative unter Einschaltung des Galvanometers mit der anderen Elektrode der Entladungsröhre verbunden. In demselben Rohre wurde Luft und Wasserstoff untersucht. Die Umdrehungsgeschwindigkeit der Scheibe der Elektrisirmaschine blieb stets die gleiche. Die in Klammern der dritten Columne der Tabellen beigefügten Zahlen geben die auf die Intensität 60 reducirten Entladungsabstände.

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Die vorstehenden Beobachtungsresultate sind zum Theil auf beifolgender Curventafel (Taf. II) verzeichnet, auf welcher die Abscissen die Drucke, die Ordinaten die auf gleiche Stromintensität reducirten Entladungsabstände, wie sie in den Tabellen in Klammern neben den direct beobachteten Werthen angegeben sind, bedeuten. Die Curven sind mit den Nummern der ihnen entsprechenden Reihen bezeichnet.

Aus den vorhergehenden Versuchen folgt zunächst das gleiche Resultat, wie bei der Entladung zwischen zweien in einem gröfseren Raum einander gegenüberstehenden Elektroden. Die Elektricität gleicht sich in einzelnen, äusserst kurze Zeit dauernden Entladungen zwischen den Elektroden aus. Und zwar ist, wenn die gesammten, in der Zeiteinheit durch den Entladungsapparat hindurchgegangenen Elektricitätsmengen gleich sind, die bei Ableitung der positiven Elektrode in jeder Entladung entladene Elektricitätsmenge kleiner als bei Ableitung der negativen Elektrode, so dafs also die zur Einleitung einer Entladung für die positive Elektricität erforderliche Ladung grösser ist, als für die negative.

Sodann nähert sich bei zunehmenden Drucken die bei jeder Entladung übergeführte Elektricitätsmenge zuerst schnell, dann langsamer einem bestimmten Werth, welcher bei etwa 20 bis 30 Mm. Druck erreicht ist. Bei etwas weiter gesteigertem Druck wächst die zu einer Entladung erforderliche Elektricitätsmenge wesentlich schneller und nimmt dann ziemlich proportional mit dem wachsenden Drucke zu.

Betrachtet man hiebei die äufsere Erscheinung der Entladungen, so breitet sich bei geringen Drucken die positive, wie die negative Entladung zuerst ziemlich gleichmässig nach allen Seiten nebelartig aus; bei stärkeren Drucken zieht sie sich gegen die Elektrode nach und nach zusammen, concentrirt sich dabei auf der der verbindenden Glasröhre zugekehrten Seite und bildet so allmählich ein gegen letztere hin sich erweiterndes Conoïd, in welchem indefs bei nicht allzuhohem Druck noch keine Metallentladungen, weder direct noch durch das Spectroskop, wahrzunehmen sind. Dieses Conoïd verdichtet sich bei stärkerem Druck namentlich an der positiven Elektrode auf einen immer kleineren Ausgangspunkt und wird immer dünner, bis es zuletzt einen feinen, scharf gezeichneten, in die Röhre hineinlenkenden Strahl bildet, während die Entladung an der negativen Elektrode immer noch eine etwas breitere Ausdehnung bewahrt. Die Röhre selbst ist von einem hellen Lichtstrahl erfüllt, der bei höheren Drucken Schichtungen zeigen kann. Bei der Ableitung der einen oder anderen Elektrode der Maschine ändern sich die Erscheinungen ein wenig. Im Allgemeinen verengt sich bei Ableitung der negativen Kugel das Conoïd an der positiven Elektrode des Entladungsapparates zu einem feineren Strahl, während an der negativen die nebelartige Entladung um die Elektrode selbst concentrirt und das gegen die Röhre gerichtete Conoïd diffuser und dunkler wird. Bei Ableitung der positiven Elektrode der Maschine wird bei kleinen Drucken das Conoïd an der positiven Elektrode des Entladungsapparates dunkler und diffuser, während an der negativen die nebelartige, nach allen Seiten gehende Entladung mehr conoïdisch gegen die Verbindungsröhre gerichtet und schärfer begränzt erscheint.

Der helle Lichtstrahl im Verbindungsrohr selbst rückt bei Ableitung der positiven Elektroden der Maschine und des Entladungsapparates bei Drucken von etwa 2 Mm. in einem scharf begränzten Strahl ein wenig in die negative

Glaskugel hinein; unter höheren Drucken, wo er bei isolirter Verbindung beider Elektroden des Entladungsapparates mit denen der Maschine bis in die negative Kugel hineinragt, zieht er sich durch Ableitung der positiven Elektrode bis an das Glasrohr, durch Ableitung der negativen Elektrode bis 2 bis 3 Mm. in das Glasrohr hinein und ist dabei stets an seinem Ende scharf begränzt. Bei längeren und engeren Röhren und höheren Drucken (50 Mm.) ist in letzterem Fall nur ein gröfseres oder kleineres Stück des Rohres von der positiven Elektrode an hell beleuchtet, während der der negativen Elektrode zugekehrte Theil des Rohres dunkler erscheint. Die Uebergangsstelle zwischen dem hellen und dunklen Theil rückt bei zunehmendem Druck immer weiter gegen die positive Elektrode vor.

Abgesehen von den oben erwähnten Unregelmässigkeiten liegen die Curven, welche für die Röhren von gleichem Querschnitt, aber verschiedener Länge, die Abhängigkeit der Abstände der Entladungen vom Druck darstellen, sehr nahe an einander, so dafs also im Allgemeinen die für eine Entladung erforderliche Elektricitätsmenge innerhalb gewisser Gränzen von der Länge des die Räume um die Elektroden verbindenden Rohres unabhängig ist.

Jedenfalls ist eine Proportionalität jener Elektricitätsmengen mit den Längen oder auch nur den Quadratwurzeln der Längen der Verbindungsröhren u. dglm. nicht vorhanden; die Abweichungen der für die verschieden langen Röhren erhaltenen Werthe können sehr wohl von der gröfseren Wechselwirkung der Elektricitäten der Aluminiumkugeln des Entladungsapparates bei gröfserer Annäherung und der etwas abweichenden Form der Entladung, sowie auch von dem nicht ganz gleichen Abfall der freien Spannung in den Röhren herrühren.

Auch bei verschieden weiten Röhren ändert sich mit Zunahme des Querschnittes die für eine Entladung erforderliche Elektricitätsmenge innerhalb gewisser Gränzen nur

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