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§. 2. Aus einer Vergleichung der betreffenden Zahlen ergiebt sich Folgendes:

1) Bei nicht zu weit getriebener Verdünnung findet bei gleicher Erwärmung eine bestimmte Bewegung des Radiometers in einem specifisch leichteren Gase schon bei gröfserem Druck statt, als in einem schwereren Gase.

2) Das Drehungsmoment, welches durch die Flamme auf das Radiometer ausgeübt wird, wächst unter übrigens gleichen Umständen zunächst mit der Verdünnung der Gase, nimmt aber bei noch weiterer Verdünnung wieder ab.

3) Dieses Maximum tritt bei Wasserstoff schon bei gröfserem Druck ein, als bei Luft und Kohlen

säure.

1) Erreicht schnell das Maximum der Geschwindigkeit, kommt nach Entfernung der Flamme in 40 Secunden zum Stehen und dreht sich dann 5 Minuten lang lebhaft rückwärts.

Verhalten des Radiometers in einem weiter verdünnten Gase.

§. 3. Dasselbe Radiometer, welches zu den obigen Versuchen benutzt war, wurde oben und unten hergerichtet, wie Figur 1 zeigt. Das Kölbchen a enthält etwa 4 Grm. reiFigur 1.

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nes,

α

fein geriebenes übermangansaures Kali, die U-förmige Röhre bist gefüllt mit kleinen Stückchen dünnen Kupferblechs, welche erst durch Erhitzen an der Luft oberflächlich oxydirt und dann durch Glühen in Wasserstoff wieder reducirt sind, und in der Kugel c befinden sich frisch ausgeglühte Stückchen Kalkerde, erhalten aus reinem Marmor. Bei d ist die Glasröhre auf etwa 100mm sehr dickwandig und äusserst fein capillar, e ist der Schliff und bei 1, 2, 3 und 4 hat das Zusammenschmelzen stattgefunden.

Diese Vorrichtung soll es möglich machen, nach dem Auspumpen das noch zurückgebliebene Gas durch Sauerstoff auszuspülen, und nach dem Abschmelzen des Radiometers den Sauerstoff durch das Kupfer, so wie etwaigen Wasserdampf durch den Kalk fortzunehmen. Das übermangansaure Kali entwickelt langsam Sauerstoff bei 180°

bis 200°, das metallische Kupfer absorbirt Sauerstoff ziemlich lebhaft bei 220°, es bildet sich zuerst oberflächlich schwarzes Oxyd, welches bei längerem, stärkerem Erhitzen in rothes Oxydul übergeht. Die Kalkerde absorbirt langsam Wasserdampf, und das Capillarrohr beschränkte bei durchgehendem Sauerstoffstrom das Diffundiren von Gasen aus der Pumpe in das Radiometer auf ein Minimum. Es war so eng, dass bei starker Verdünnung die Ausgleichung des Druckes nach einem neuen Pumpenzug in einer Stunde noch nicht beendet war.

Bei vorläufigen Versuchen traten Erscheinungen auf, als wenn auch nach längerem Ausspülen mit Sauerstoff bei grofser Verdünnung noch andere Gase an der Oberfläche des Glases und der Substanzen haften geblieben wären, die allmählich und zwar schneller beim Erwärmen sich loslösten. Demnach wurde wie folgt verfahren. Nach dem Auspumpen wurde das Kölbchen a in eine leicht schmelzbare Legirung getaucht und kurze Zeit bis 200" erwärmt. Ueber die Zunahme des Druckes in dem Radiometer giebt die eintretende Veränderung in der Bewegung desselben Auskunft; durch Abkühlen der Legirung bis gegen 140" kann man die Entwickelung von Sauerstoff inhibiren, oder doch äusserst gering machen. Während dessen wurde der ganze Apparat dann und wann vorsichtig erwärmt, und das in die Pumpe übergetretene Gas zuweilen entfernt. Nach einer Stunde wurde der Druck im Radiometer bis auf 1mm gesteigert, die Entwickelung von Sauerstoff sodann unterbrochen, und der dem Radiometer benachbarte Hahn der Pumpe geschlossen, nachdem der Druck wieder bis auf 0,1mm gesunken war. Einige Stunden später wurde das Kupfer in die Legirung getaucht und Stunde lang bis 220" erhitzt. An den folgenden Tagen wurden dieselben Operationen mit dem Apparate vorgenommen, nur blieb das Radiometer längere Zeit bei 0,1mm Druck mit Sauerstoff gefüllt. Als nach mehreren Tagen das Radiometer nach dem Erhitzen des Kupfers Poggendorff's Annal. Bd. CLVIII.

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keine Abweichung von dem Verhalten am vorigen Tage zeigte, wurde Sauerstoff entwickelt und die Capillarröhre, während ein lebhafter Gasstrom durchging, nahe der Pumpe abgeschmolzen. Das Radiometer zeigte nun beim Erhitzen des metallischen Kupfers auf 220° folgendes Verhalten:

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Näherte man die Flamme bis auf 100mm dem ruhenden Radiometer, so setzte es sich langsam in Bewegung; die Schnelligkeit derselben steigerte sich mit der Zeit, erst nach Verlauf von 15 Minuten zeigte sich kein Wachsen mehr; es mochten dann 300 Drehungen in einer Minute. erfolgen. Nach dem Auslöschen der Flamme nahm die Bewegung langsam ab und nach 13 Minuten trat Stillstand ein. Dies Verhalten wurde im Laufe desselben Tages wiederholt beobachtet; drei Wochen später fand sich aber in dem Radiometer so viel Gas, dafs es sich auch bei ganz naher Flamme nicht drehte, auch nicht beim Entwickeln von Sauerstoff und bei dem darauf folgenden Erhitzen des Kupfers. Eine äufsere Veranlassung zum Ein

1) Der Kalk, welcher in Folge des Erhitzens der Legirung warm geworden war, wurde abgekühlt.

treten von Luft war nicht zu ermitteln und ein Sprung im Glase nicht wahrzunehmen. Ich nehme aber doch an, dass an einer der Verschmelzungsstellen eine kleine Oeffnung vorhanden gewesen ist, und hoffe, bei einem wiederholten Versuche eine gröfsere Verdünnung des Gases zu erreichen.

Die durch die Versuche nachgewiesene Abnahme des Drehungsmomentes bei weiterer Verdünnung beträgt wenigstens 95 Proc. des Maximums desselben, und es spricht keine beobachtete Thatsache gegen die Annahme, dass bei fortgesetzter Verdünnung eine beliebige Verkleinerung zu erreichen sey.

Die strahlende Wärme wirkt nicht direct abstofsend auf die berufsten Flügel, so dafs dadurch die Drehung zu Stande käme; sie bedarf eines Gases zum Uebertragen der Wirkung.

Erklärung der Bewegung.

§. 4. Um zu einer Vorstellung von dieser Uebertragung zu gelangen, denken wir uns das Gas constituirt nach der neueren Gastheorie und sehen zunächst von der Einwir

kung der Schwere ab. Wir verdünnen das Gas so weit, dafs der Weg, den ein Molecül zwischen zwei Zusammenstölsen mit anderen Molecülen durchschnittlich zurücklegt, sehr grofs ist im Verhältnifs zu den Dimensionen der Kugel des Radiometers. Jede Flächeneinheit der Oberfläche oder der Flügel wird in diesem Fall gleich oft von Molecülen getroffen. Ist der Druck des Gases in dem Raum p, die Temperatur desselben t und die Temperaturdifferenz zwischen der berufsten und nicht berufsten Flügelseite 4t, so wird die Flächeneinheit der berufsten Seite, da die von ihr abfliegenden Molecule die der höheren Temperatur entsprechende gröfsere Geschwindigkeit haben, einen Ueberdruck P erleiden, so dafs

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Die gröfsere Geschwindigkeit, mit der ein Molecül den Weg von der Fläche zur Wand zurücklegt, hat auf

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