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derselben durch die Erwärmung der in das Luftbad hinein-
ragenden Enden hat sich als unmerklich erwiesen.

Man sieht, dafs bei der ersten Erwärmung der Stab
eben die Eigenthümlichkeit zeigt, die schon Matthiessen
bei seinen gepressten Tellurdrähten beobachtete, anfänglich
ein Wachsen des Widerstandes bis gegen 90°, dann ein
stetiges Abnehmen desselben bis zur höchsten der beob-
achteten Temperaturen, nämlich 200". Höchst merkwürdig
ist aber dann das Verhalten beim Abkühlen, es ist die
Curve der Widerstände beim Erkalten keineswegs conform
mit der beim Erwärmen; sie zeigt den Wendepunkt in
der Nähe von 90° nicht, sondern die Widerstände nehmen
von 200° bis zur Zimmertemperatur continuirlich zu und
zwar so bedeutend, dafs in dem vorliegenden Falle der
Widerstand zu Ende des Versuches 9 Mal so grofs war als
bei der Temperatur 200° und nahezu 6 Mal so grofs als
bei gleicher Temperatur zu Anfang des Versuches.

Dieses sehr sonderbare Verhalten des Tellur hat, so
viel mir bekannt, Matthiefs en nicht erwähnt.

Es ist die Frage naheliegend, ob bei einer aberma-
ligen Erwärmung und Abkühlung derselbe Stab wieder
einen Wendepunkt in der aufsteigenden Curve, dagegen
keinen solchen in der absteigenden habe; der folgende
Versuch zeigt, dafs dies nicht der Fall ist.

Bei einer Zimmertemperatur von 22° war der Wider-
stand des Stabes I wieder 40,0, es war derselbe also seit
dem letzten Versuche constant geblieben.

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Wie man sieht, ist hier von einem Wendepunkte nichts
mehr zu bemerken, der Widerstand nimmt von der tief-
sten bis zur höchsten Temperatur continuirlich ab und
umgekehrt von der höchsten bis zur tiefsten continuirlich
zu. Wenn Matthiefsen auch bei einer zweiten und
dritten Erwärmung desselben Tellurdrahtes noch einen
Wendepunkt vorfand wenn auch nach jeder Wieder-
holung bei einer niedrigeren Temperatur so mag dies
vielleicht daran liegen, dass er auf weniger hohe Tempe-
raturen erhitzte, als es hier geschah.

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Im Ganzen war der Widerstand des Stabes durch diese
zweite Erwärmung von 40,0 auf 36,4 gesunken, ein Um-
stand, der aber keineswegs regelmässig bei fortgesetztem
Erwärmen eintraf, denn die nächste Versuchsreihe zeigt
schon ein entgegengesetztes Resultat.

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Während dieses Versuches hatte demnach der Stab
seinen Widerstand von 36,4 auf 44,0, also sehr bedeu-
vermehrt. Der folgende Versuch zeigt wieder eine Ab-
nahme.

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Der Widerstand ist somit von 44,0 auf 41,3 gesunken.

So sehr auch die anfänglichen und schliefslichen Wider-

stände in diesen Versuchen schwanken, so bleibt doch
der Werth bei der Maximaltemperatur von 200° ziemlich
constant, er ist in diesen vier Versuchen

4,58, 4,79.

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4,40, 4,91,

Bevor aus diesen scheinbar sehr unregelmässig verlau-
fenden Versuchen weitere Schlüsse gezogen werden sollen,
will ich noch mehrere Beobachtungsreihen, an den Stä-
ben II und III ausgeführt, mittheilen.

Der Stab II wurde unter ganz denselben Umständen
untersucht wie I; es ergab die erste Erwärmung die fol-
genden Resultate.

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Auch hier zeigt sich also der Wendepunkt, nur liegt
er bedeutend höher bei 140° als bei Stab I; die
Curve der Abkühlung verläuft wieder regelmässig im Sinne
eines stetig wachsenden Widerstandes, so dafs derselbe
schliesslich einen ungefähr 4 mal so grofsen Werth hat
als anfänglich bei gleicher Temperatur.

Mehrmalige Wiederholungen der Versuche mit dem-
selben Stabe zeigten nichts, was vom Verhalten des Sta-
bes I wesentlich abgewichen wäre.

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Der Widerstand ist wie bei den früheren Versuchen
durch die Erwärmung geändert worden, er stieg von 15,75
auf 21,58.

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1) Auf dieser Temperatur wurde der Stab während einer Stunde_con-

stant erhalten, es blieb dies auch der Widerstand.

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