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Diese Rechnungselemente geben für die specifische Wärme des untersuchten Cers

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Um die Zusammensetzung des untersuchten Metalls zu ermitteln, wurden 0,7946 Grm. desselben in Salpetersäure gelöst und das erhaltene salpetersaure Salz geglüht; das hinterbleibende Ceroxyd wog 0,8768 Grm.; durch Behandlung mit concentrirter Schwefelsäure und wiederholtes Abdampfen mit schwefliger Säure gab dasselbe 1,6303 wasserfreies schwefelsaures Ceroxydul, das bei dem Auflösen einen Rückstand hinterliefs, der aus 0,0031 Kieselerde und 0,0127 Eisenoxyd bestand und sich als frei von Ceroxyd und Thonerde erwies. Der Gehalt an Didym wurde wie oben spectralanalytisch bestimmt und betrug 0,0332 Grm. Das schwefelsaure Ceroxydul, in Cerchlorür verwandelt und im elektrischen Funken vor dem Spectralapparat geprüft, zeigte nur einzelne sehr schwache Linien des Lanthanspectrums. Das durch Oxydation des Cers erhaltene Ceroxyd enthielt daher in 100 Theilen

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Da 0,9768 Grm. dieses unreinen Ceroxyds aus 0,7946 Grm. unreinem Cermetall erhalten wurden, so müssen in den vorstehenden 100 Grm. Oxyd 81,347 Grm. des unreinen Cermetalls vorhanden seyn. Zieht man von diesen die in den Verunreinigungen enthaltenen Metalle ab, so ergiebt sich in obigen 94,98 Grm. des reinen Ceroxyds 77,362 Grm. reines Cermetall.

Die direct gefundene Zusammensetzung der geglühten durch Oxydation mit Salpetersäure aus dem reinen Cermetall erhaltenen Oxydationsstufe ist daher

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Nach sehr sorgfältigen Versuchen, die von C. Wolf mit völlig chemisch reinem schwefelsauren Ceroxydul in

längerer Zeit in Prof. Bunsen's Laboratorium ausgeführt wurden, enthält dieses Salz

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Geht man wieder von der seither stillschweigend vorausgesetzten Hypothese aus, dafs in diesem Salze der Sauerstoffgehalt der Schwefelsäure das Dreifache vom Sauerstoffgehalt des mit der Säure verbundenen Oxyds ausmacht, so findet man folgende mit der eben direct bestimmten nahe übereinstimmende Zusammensetzung der höchsten Oxydationsstufe des Cers:

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Für die Zusammensetzung der zur Bestimmung der specifischen Wärme benutzten Metallprobe ergiebt die obige Analyse

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Daraus findet man mit Hülfe der Formel (3) folgende specifische Wärme des reinen Cers

0,04479.

Nimmt man für die niedrigste Oxydationsstufe des Cers die Formel CeO an, so wird das Atomgewicht des Metalls 92 (016) und die Atomwärme desselben 4,12. Betrachtet man dagegen das Ceroxydul als ein Sesquioxyd, so erhält man für das Atomgewicht des Metalls

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und für die Atomwärme desselben

welche Zahl mit der Atomwärme anderer Metalle auf das Man wird daher für die

befriedigendste übereinstimmt.

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IV. Versuche über die im ungeschlossenen Kreise durch Bewegung inducirten elektromotorischen Kräfte; von H. Helmholtz.

(Aus d. Monatsberichten d. Akad. Juni 1875.)

Ich habe der Akademie zu wiederholten Malen Bericht erstattet über die Ergebnisse meiner Untersuchungen, die sich auf die Theorie der Elektrodynamik bezogen. Ich hatte bei diesen Untersuchungen das Ziel verfolgt zu ermitteln, in wie weit diejenigen der bekannteren Theorien, welche überhaupt bestimmte und genaue quantitative Rechenschaft von den elektrodynamischen Phänomenen geben, mit dem Gesetz von der Erhaltung der Kraft in Uebereinstimmung sind, und wie weit sie übereinstimmende Folgerungen betreffs der beobachtbaren Erscheinungen geben, beziehlich unter welchen Bedingungen Abweichungen zwischen ihnen auftreten. Es erschien na mentlich wünschenswerth solche Fälle der Abweichung herauszufinden, bei denen ausführbare Versuche für oder gegen die Folgerungen aus der einen oder anderen Theorie entscheiden konnten, um so über die Zulässigkeit dieser Theorien selbst eine Entscheidung zu gewinnen.

Genau quantitativ ermittelt waren bisher fast nur die Wirkungen der in geschlossenen leitenden Kreisen ver

laufenden Ströme und der auf solche wirkenden elektromotorischen und ponderomotorischen Kräfte elektrodynamischen Ursprungs. Die Magnete wirken dabei ebenfalls wie Systeme geschlossener elektrischer Ströme. Die gegenseitigen Einwirkungen solcher Ströme sind verhältnissmässig stark und dauernd, und defshalb mit den uns zu Gebote stehenden Hülfsmitteln leicht und genau zu beobachten. Auch war schon eine Reihe von solchen Fällen experimentell untersucht worden, wo die Stromleiter zwar unterbrochen waren durch die dünne isolirende Schicht eines Condensators oder einer Leydener Flasche, aber immer nur unter Bedingungen, wo die elektrodynamische Wirkung der Unterbrechungsstelle gegen die der übrigen Theile der Leitung verschwand.

Die Grundlage aller quantitativ bestimmten Formulirungen der elektrodynamischen Gesetze findet sich ursprünglich in Ampère's glücklichen Gedanken die Fernwirkung eines geschlossenen linearen Stromleiters gleichzusetzen den magnetischen Fernwirkungen einer imaginären durch den Stromleiter begränzten Fläche, deren Flächeneinheiten ein der Stromstärke proportionales magnetisches Moment haben. Diese Darstellung des Wirkungsgesetzes fafste in der That nur beobachtete Erscheinungen zusammen, ohne hypothetische Elemente hinzuzufügen. Ihre Uebereinstimmung mit den Thatsachen können wir als vollkommen gewährleistet durch eine grofse Anzahl der mannigfaltigsten Versuche und Messungen betrachten. Da die magnetischen Anziehungen und Abstofsungen auf ein Potential zurückgeführt werden können, so konnte dies auch für die ponderomotorischen Wirkungen geschlossener Ströme auf einander geschehen.

Die Gesetze der inducirten Ströme bei Bewegung der Leiter ergaben sich aus denen der ponderomotorischen Kräfte mittels des von Lenz und Joule aufgestellten Gesetzes, wonach diese Ströme immer der Bewegung, durch welche sie hervorgerufen sind, entgegenwirken, und wonach ihre elektromotorische Kraft andrerseits gleich

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