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ANNALEN DER PHYSIK.

VIERTE FOLGE. BAND 21.

1. Untersuchungen am Funkeninduktor mit Quecksilberunterbrecher; von Heinrich Schnell.

(Hierzu Taf. I u. II, Figg. a bis r.)

Es darf wohl jetzt als feststehend angesehen werden, daß dem Kondensator des Funkeninduktors eine viel weiter gehende Wirkung zukommt, als ihm früher zugeschrieben wurde, indem nämlich die elektrischen Schwingungen, die in dem von der Primärspule und dem Kondensator gebildeten Schwingungskreis nach der Unterbrechung des Primärstromes entstehen, die hohe Spannung in der Sekundärspule induzieren. Schon Colley ist bei seiner Arbeit über den Sekundärfunken1) von dieser Vorstellung ausgegangen, und ebenso hat Klingelfuss seine Untersuchungen am Funkeninduktor 2) auf dieser Theorie aufgebaut. Auch hat Zenneck) diese Schwingungen mit Hilfe der Braunschen Röhre objektiv dargestellt.

Ich habe nun ebenfalls diese Schwingungen, die ich mit dem Oszillographen dargestellt habe, photographisch aufgenommen, zugleich aber auch in derselben Weise die Stromverhältnisse im Sekundärkreis untersucht. In der vorliegenden Arbeit will ich zunächst an Hand der gemachten photographischen Aufnahmen die Ergebnisse meiner Untersuchungen darlegen und im Anschluß daran die mathematische Theorie des Induktors behandeln.

I. Objektive Darstellung der Stromkurven.

Mir stand ein Kohlscher Funkeninduktor mit Motorquecksilberunterbrecher von 40 cm Schlagweite zur Verfügung. Ich ließ auf der Welle des Motors eine schräg abgeschnittene zylindrische Holzscheibe befestigen und auf der Seite des

1) R. Colley, Wied. Ann. 44. p. 109. 1891.

2) F. Klingelfuss, Ann. d. Phys. 5. p. 837. 1901; 9. p. 1198. 1902. 3) J. Zenneck, Ann. d. Phys. 13. p. 819. 1904. Annalen der Physik. IV. Folge. 21.

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Bockes ein Tischchen anbringen, das einen drehbaren, vertikalen Bolzen trägt. Auf diesem sitzt am oberen Ende ein Spiegel und an der Seite ein Stift, der durch eine Feder gegen die schräge Stirnfläche der Holzscheibe gedrückt wird. Bei einer Umdrehung des Motors muß der gegen die Holzscheibe gedrückte Stift und mit ihm der drehbare Bolzen mit Spiegel einen Hinund hergang beschreiben. Diese Bewegung ist, wie leicht einzusehen, sinusförmig. Der Spiegel reflektiert das vom Spiegelchen der Oszillographenschleife kommende Licht auf einen Schirm, und daher muß die seitliche Bewegung des Lichtfleckes auf dem Schirm einer Pendelbewegung von gleicher Amplitude kongruent sein. Die Bewegungen des Spiegels und des Motors sind synchron, und die bei den einzelnen Motorumdrehungen von dem Lichtfleck auf dem Schirm erzeugten Bilder müssen sich decken. Dies geschieht jedoch nicht genau und zwar deswegen, weil der Unterbrecherstift wegen der Erschütterung des Quecksilbers nicht gleichmäßig austritt. An sich sollte ja der Spiegel sowohl beim Ein- als auch beim Austritt des Unterbrecherstiftes aus dem Quecksilber bei allen Umdrehungen immer die gleiche Stellung haben, was auch beim Eintritt in das Quecksilber regelmäßig geschieht, jedoch, wie

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einen Flüssigkeitswiderstand, so daß sich keine merkliche
Selbstinduktion im Stromkreis befindet, so erhält man die
Fig. a.
Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, wird, sobald der
Unterbrecherstift in das Quecksilber eintaucht, der Strom

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