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1. Beim Durchgang der B-Strahlen durch Materie wird ein Teil der Strahlen absorbiert, ein anderer Teil infolge der Streuung reflektiert.

2. Unter der Annahme, daß eine Volumreflexion stattfindet, lassen sich unter gewissen vereinfachenden Voraussetzungen für die reflektierte und durchgelassene Strahlung Differentialgleichungen aufstellen, deren Lösungen qualitativ mit dem Experiment übereinstimmen. Dabei wird zur Messung der reflektierten Strahlung eine neue, sehr einfache Methode angewandt.

3. Bei allen Messungen, namentlich bei Vergleichsmessungen, muß man berücksichtigen, daß die aktive Materie, bez. eine aktivierte Platte, die Strahlen reflektiert, also die zu messende Strahlung scheinbar vergrößert bez. verkleinert. 4. Das analoge Verhalten von Licht- und B-Strahlen gegenüber der absorbierenden Materie ist scheinbar und nur durch bestimmte Annahmen über die Bahn der B-Teilchen zu erklären.

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5. Der,,wahre Absorptionskoeffizient“ und der,,Reflexionskoeffizient" scheint durch sehr einfache Gesetzmäßigkeiten mit dem Atomgewicht und der Dichte der untersuchten Substanz verknüpft zu sein.

Giessen, Physik. Inst. d. Univ., 15. Juni 1907.

(Eingegangen 16. Juni 1907.)

Annalen der Physik. IV. Folge. 23.

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7. Zur Theorie der elektro

magnetischen Gleichungen in bewegten Medien; von Franz Koláček.

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I.

Eine Gruppe der Hertzschen Gleichungen wird bekanntermaßen von dem Prinzip hergeleitet, daß das Arbeitsintegral der elektrischen Kräfte längs einer geschlossenen, stets von denselben materiellen Teilchen gebildeten Linie durch die auf die Zeiteinheit bezogene Abnahme der Induktionslinien bestimmt ist, welche die umschlossene Fläche passieren. Gegen die Richtigkeit dieser Gleichungen sind nun auf Grund der Versuche von Blondlot1) und H. A. Wilson 2) Einwände erhoben worden, die mir nicht berechtigt zu sein scheinen, weil sie ein wesentliches Glied im Ausdrucke für die elektrische Kraft, nämlich den durch Potentialkräfte ausdrückbaren Teil derselben, nicht berücksichtigen.

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Wir benutzen zur Darstellung der Hertzschen Gleichungen das sonst beliebige (französische) Koordinatensystem x y z, verstehen unter XYZ u v w bez. X Y Z uw die elekXmYmZmu, trischen bez. magnetischen Kraft- und Induktionskomponenten, unter a, b, c die Relativgeschwindigkeiten der materiellen Teilchen diesem Systeme gegenüber; ferner nehmen wir an, solche Teilchen seien im ganzen Raume vorhanden, um Schwierigkeiten aus dem Wege zu gehen, welche sich einstellen, wenn gewisse Teile des Raumes als frei von ihnen anzusehen sind. Bei Benutzung des elektrostatischen Maßsystems (= Webersche Zahl) lauten die Hertz schen Gleichungen folgendermaßen:

1) R. Blondlot, Compt. rend. 133. p. 778. 1901.

2) H. A. Wilson, Roy. Soc. Trans. 204 A. p. 121. 1904.

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(3) X.V=cv-bw, Y. Vaw-cu, Z.Vbum — a v⋅ X, Y, Z sind die bekannten Faradaykräfte, die in einem materiellen Linienelemente infolge des Schneidens magnetischer Induktionslinien entstehen.

In den Versuchen von Blondlot und Wilson sind in Raumpunkten xyz, die mit Rücksicht auf die Erde fest sind, die Zustände von t unabhängig. Es folgt dann aus (1)

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Unsere, mit den Hertzschen Gleichungen vereinbare Annahme ist nun die, daß die willkürliche Funktion (x, y, z) das elektrostatische Potential der wahren sowie der durch Polarisation les Dielektrikums geweckten Ladungen vorstellt. Die Raumlichte der ersteren sei ọ, der letzteren

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vobei A B C elektrische Momente der Volumeneinheit vortellen. Für ein homogenes isotropes Medium gilt

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A=kX2, B = k Y2, C = k Z2,

nter k die elektrische Suszeptibilität verstanden, welche mit er Dielektrizitätskonstante K durch die Relation K=1+4πk erknüpft ist.

Vom Standpunkte der Mosotti-Clausiusschen Theorie er Dielektrika gilt

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Im Versuche von Blondlot wird zwischen zwei Kondensator platten (die parallel der xy-Ebene angenommen werden sollen ein Luftstrom (in der Richtung der x-Achse, a > 0, b = c = 0 hindurchgetrieben. Nebenbei bestehe zwischen ihnen ein senk rechtes homogenes Magnetfeld

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Sind die Platten unendlich groß und hängt die Geschwindig keit nur von z ab, so gilt bei Abwesenheit wahrer Ladungen

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weil für a= =0 auch dq/dz Null sein muß. Als Potential differenz zwischen den zwei Kondensatorplatten, deren Distanz ist, ergibt sich

z = d

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Diese Differenz ist das eigentliche Messungsobjekt. Der negs tive Versuch von Blondlot erklärt sich aus dem Umstande daß K für Luft von der Einheit nur äußerst wenig unter schieden ist.

Im Wilsonschen Versuche rotiert ein Hohlzylinder vo Ebonit in einem der Rotationsachse (y) parallelen homogene Magnetfelde (v=H, um=w=0). Ist o die Drehgeschwindig keit im Uhrzeigersinne, so gilt

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ab. Gleichung (6) ergibt dann bei Abwesenheit von wahrer (apriorer, auch ohne Rotation bestehender) Ladung

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ist.

=

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wobei Const. 0 sein muß, weil für = 0 auch dy/dr=0 Zwischen der äußeren (r = r2) und der inneren Mantelfläche (r=r1) ergibt sich die Potentialdifferenz

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die bestehen bleibt, wenn die Mantelflächen des Ebonitzylinders mit je einer dünnen Metallschicht bedeckt werden, da durch Influenz in derselben elektrische Doppelschichten von verschwindendem elektrischen Momente entstehen. Durch Formel (7) hat bekanntlich H. A. Wilson seine Messungen in sehr vollkommener Weise dargestellt.

II.

Im allgemeinen Falle, wo um etc. auch von t abhängt, genügen den Gleichungen (1) die Integrale

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wobei eine vorderhand willkürliche Funktion nnd F, G, H

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Da der magnetische Induktionsvektor u... solenoidal Terteilt ist und seine Normalkomponente an Unstetigkeitslächen als stetig angenommen wird, gilt

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