Page images
PDF
EPUB

Hagel (grèle), selten aber Graupeln (grèsil) angegeben, und dafs unter die Gewitter nur solche elektrische Entladungen aufgenommen sind, bei welchen der Donner gehört wurde. Die Tage mit Eis geben an, wie oft in jedem Monat das Thermometer auf oder unter dem Gefrierpunkt sinkt. Die Menge des gefallenen meteorischen Wassers ist in Millimetern Höhe ausgedrückt, und wurde in einem Gefäfse aufgefangen, dessen jede Seite des Quadrats 5 Decimeter Länge hat. Die Beobachtungen hierüber wurden seit 1803 ununterbrochen, und zwar seit 1806 nach jedem bemerkbaren Niederschlag angestellt, dabei wird die Menge des als Schnee gefallenen Wassers besonders gemessen

[blocks in formation]

Summe | 71,90 | 131,40 | 161,95 | 139,81 | 125,84 | 18,06 | 3,55 | 17,38 | 38,44 | 57,87 1692,4612

9,19 3,47 0,16

0,06

Die Anzahl der hellen Tage wechselte in den einzelnen Jahren zwischen 98 (1814) und 53 (1831), die der trüben zwischen 210 (1816) und 92 (1807), und die der vermischten zwischen 204 (1804) und 66 (1816). Sehr viele helle Tage hatten die Jahre 1810, 1811, 1814, 1815, 1820, 1822, 1825 und 1826, sehr wenige die Jahre 1804, 1816, 1817, 1824, 1827 und 1831. Sehr viel trübe Tage hatten die Jahre 1812, 1813, 1816, 1818 und 1823, sehr wenig die Jahre 1802, 1803, 1804, 1806, 1807, 1808, 1822, 1825 und 1832. Die Anzahl der nassen Tage konnte nur aus den letzten 27 Jahren bestimmt werden, daher selbst in den Sommermonaten die in der Tabelle für die nassen Tage angegebenen Zahlen von denen der Regentage abweichen, die meisten nassen Tage gab es im Jahr 1831 (165), die wenigsten im Jahr 1813 (120). Uebrigens stimmen die für die einzelnen Jahre sich ergebenden Zahlen mit den in Karlsruhe beobachteten nur wenig zusammen, namentlich geben diejenigen Jahre, welche durch regnerische Witterung sich auszeichneten, für Karlsruhe eine viel gröfsere Anzahl nasser Tage als für Strafsburg, und Karlsruhe hat selbst im Durchschnitt 30 nasse Tage, 20 Regentage, 8 Schneetage und 8 Schlossentage mehr als Strafsburg; diese Abweichung liegt gewifs nur in der oben bemerkten Art der Beobachtung, indem in dem Strafsburger Journale nur für die gewöhnlichen Beobachtungsstunden, in den Karlsruher Journalen aber auch für die dazwischen liegenden Stunden die Witterung angegeben ist, und auch solche Tage, an denen ein geringer und nicht messbarer Niederschlag eintrat, als nasse Tage eingetragen wurden. Die Anzahl der Regentage war am gröfsten in den Jahren 1824 und 1831 (154), am kleinsten 1807 (106); die meisten Schneetage gab es 1829 (36), die wenigsten 1806 und 1821 (9); die meisten Tage mit Schlossen gab es 1828 und 1829 (8), 1806 und 1811 wurden keine bemerkt. Die meisten Gewitter hatte 1822 (25),

die wenigsten 1818 (7); die meisten Nebel 1832 (59), die wenigsten 1814 (17); die meisten Eistage 1829 (91), die wenigsten 1806 (16).

Die Quantität des gefallenen meteorischen Wassers beträgt, im Mittel aus 30 Jahren, 692,4612 Millimeter oder 25 Zoll 6,9681 Linien Höhe, worunter 29,8781 Millimeter oder 13,2449 Linien in fester Gestalt als Schnee fielen. Diese Regenmenge ist der in den Jahren 1801 bis 1824 zu Karlsruhe gefallenen, welche 25" 1",67 beträgt, bis auf wenige Linien gleich; obwohl die einzelnen Jahre oft sehr bedeutende Unterschiede zeigen. Das meiste Wasser fiel im Jahr 1831 (939,36 Millim.) und im Jahr 1824 (911,24); besonders nafs waren noch die Jahre 1804, 1805, 1816 und 1817. Das wenigste Regenwasser hatte das Jahr 1832 (467,28), ungewöhnlich trocken waren noch die Jahre 1814, 1818, 1820 und 1826. Das meiste als Schnee gefallene Wasser hatte 1814 (60,84 Millim.) und 1829 (59,36), ausser diesen lieferten auch 1812, 1816, 1820, 1823, 1825 und 1827 viel Schneewasser; das wenigste gab das Jahr 1806 (4,90). Ebenfalls sehr arm waren die Jahre 1810, 1813 und 1832.

Das Klima von Strafsburg ist im Allgemeinen gemäfsigt, und wenn auch seine mittlere Temperatur etwas geringer ist, als das von Karlsruhe und Mannheim, so schützt es seine südlichere Lage vor den grofsen Kältegraden, die in manchen Jahren eintreten ), und eben so seine Lage in der Mitte des Rheinthals vor den an den östlich gelegenen Gebirgen des Schwarzwaldes so

1) Besonders auffallend war dieses im Jahr 1827, wo in Mannheim und Karlsruhe die Kälte am 18. Februar -21°,5, in Strafsburg aber nur 17° betrug; die Nufsbäume an den Strafsen und die Reben waren nur bis in die Gegend von Rastatt erfroren, oberhalb dieser Stadt hatten sie aber wenig gelitten.

häufigen Gewitterregen und Hagelwettern, welche im Sommer bedeutende Abkühlungen bewirken, und oft die Hoffnungen auf eine gesegnete Erndte und Weinlese vernichten; daher auch die Vegetation in Strafsburg und überhaupt auf dem ganzen linken Ufer des Rheins um mehrere Tage früher ist, als in Karlsruhe und der östlichen Seite des Rheinthals.

(Schlufs im nächsten Heft.)

X. Ueber das Oel aus dem Braunkohlentheer; von J. E. Simon.

Es ist bekannt, dafs unter den flüchtigen Oelen beinahe

allein das Bernsteinöl durch Einwirkung der rauchenden Salpetersäure in diejenige harzartige Materie verwandelt wird, welche, wegen seines bisamähnlichen Geruchs, künstlicher Moschus genannt wird.

Ich habe indefs gefunden, dafs dasjenige Oel, welches durch Destillation des Braunkohlentheers gewonnen wird, dieselbe Eigenschaft hat, und durch Behandlung mit Salpetersäure ein Product giebt, das sich vom künstlichen Moschus nicht unterscheidet. Ich halte diese Notiz nur in sofern für interessant und der Mittheilung werth, als man dadurch auf eine Analogie in dem chemischen. Verhalten des Bernsteins und der Braunkohle geleitet wird, durch welche man noch mehr als bisher berechtigt ist, den Bernstein für ein Product der Braunkohlenformation zu halten.

Aufser dem flüchtigen Oele enthielt der Braunkohlentheer noch Paraffin..

XI.

« ՆախորդըՇարունակել »