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menden Regenmenge.

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Die einzelnen Jahreszeiten zeigen dieses periodische Zu- und Abnehmen der Regenmenge ebenfalls ganz deutlich, aber weniger regelmässig als das ganze Jahr. Die gröfste Menge des Regenwassers fällt nur im Herbst im zweiten Octanten, im Winter und Frühling im ersten Octanten, und im Sommer im Vollmond, dagegen fällt die geringste Menge desselben zu allen Jahreszeiten im vierten Octanten, mit Ausnahme des Frühlings, wo sie erst am Neumond eintritt. Im Winter wird die mit dem Neumond anfangende und bis zum Vollmonde dauernde Zunahme der Regenmenge nur durch das auf den ersten Octanten fallende Maximum in ihrer Regelmässigkeit gestört, aber die Abnahmsperiode, welche vom Vollmond bis zum vierten Octanten dauert, ist vollkommen regelmässig. Dabei trifft aber weder das Maximum noch das Minimum der Regenmenge init dem Maximum und Minimum der nassen Tage oder mit dem Minimum und Maximum des Barometerstands genau zusammen. Im Frühling zeigt die Regenmenge nur ganz unregelmässige Schwankungen; auf das im Neumond eintretende Minimum folgt sogleich im ersten Octanten das Maximum, vom zweiten bis dritten Octanten ist die Menge des Regenwassers immer geringer als die mittlere, und im letzten Viertel fällt wieder eine sehr grofse, dem Maximum beinahe gleichkommende Menge Wasser. Eben so trifft das Maximum der Regenmenge weder mit dem Maximum der nassen Tage noch mit dem Minimum des Barometerstands, wohl aber das Minimum der Regenmenge mit dem Maximum des Barometerstands und mit einer sehr geringen, wenn auch nicht mit der kleinsten Anzahl der nassen Tage zusammen, Der Sommer zeigt ebenfalls nur wenig Regelmässigkeit, jedoch ist die Zu- und Abnahme der Zahlen etwas regelmässiger als im Frühling, und nur die grofsen Zahlen im ersten Octanten und letzten Viertel stören die Ordnung der Zu- und Abnahme. Dabei fällt das Minimum der Regenmenge

nur mit dem Minimum der nassen Tage, nicht aber mit dem Maximum des Barometerstands, und das Maximum derselben weder mit dem Maximum der nassen Tage noch mit dem Minimum des Barometerstands, wohl aber mit einer grofsen Anzahl nasser Tage und einem tiefen Barometerstand zusammen. Im Herbst wird die Regelmässigkeit der Zunahme der Regenmenge, welche Periode vom Neumond bis zum zweiten Octanten dauert, durch keine Unterbrechung, dagegen aber die Abnahmsperiode durch die unverhältnifsmässig kleine Regenmenge im Vollmond gestört, und das Maximum der Regenmenge fällt sowohl mit dem Maximum der nassen Tage als auch mit dem Minimum des Barometerstands, aber das Minimum derselben nur mit dem Minimum der nassen Tage, nicht aber mit dem Minimum des Barometerstands zusammen.

In der zweiten Tabelle, welche die Dichtigkeit des Regens oder die Quantität des Wassers angiebt, welche im Durchschnitt an einem Regentage fällt, bemerkt man nun wenig Regelmässigkeit in der Zu- und Abnahme der Zahlen, jedoch erkennt man in den meisten Jahreszeiten während des zunehmenden Monds die Periode der zunehmenden Dichtigkeit, und umgekehrt im Zeitraum des abnehmenden Monds die Periode der abnehmenden Dichtigkeit. Dabei fällt auch das Maximum der Dichtigkeit im Sommer, im Herbst und im ganzen Jahr auf den Vollmond, aber im Winter schon auf den ersten Octanten, Eben so und im Frühling erst auf das letzte Viertel. fällt das Minimum der Dichtigkeit in allen Jahreszeiten auf den vierten Octanten, und nur im Frühling erst auf den Neumond, was daher mit den über den Barometerstand, die Anzahl der nassen Tage und die Menge des meteorischen Wassers gefundenen Resultaten nahe übereinstimmt.

Zur leichteren Uebersicht der aus den obigen Betrachtungen sich ergebenden Resultate stelle ich noch die mittleren Barometerstände, die reducirten Zahlen der nassen Tage und der Regentage, so wie die Dichtigkeit des Regens in folgender Tabelle zusammen:

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Hieraus ergiebt sich, dafs das Minimum des Barometerstands mit dem Maximum der nassen Tage und der Regenmenge völlig, und mit der gröfsten Dichtigkeit des Regens nahe zusammentrifft, dafs aber das Maximum des Barometers den Minimum der nassen Tage, der Regenmenge und der Dichtigkeit des Regens um eine Phase vorangeht. Ferner zeigt sich während der im zunehmenden Mond eintretenden Periode des fallenden Barometers eine regelmässige Zunahme der nassen Tage und der Regenmenge, und dabei ist auch die Dichtigkeit des Regens im Durchschnitt gröfser als während des abnehmenden Monds, wo die Periode des steigenden Barometers mit einer ziemlich regelmässigen Abnahme der Anzahl der nassen Tage und der Quantität des gefallenen Regenwassers zusammentrifft. Es zeigen folglich die Strafsburger Beobachtungen zwischen dem synodischen Umlauf des Monds und den Schwankungen des Barometerstands, so wie dem Wechsel in der Häufigkeit wäfsriger Niederschläge denselben Zusammenhang eben so deutlich, wie die von mir schon früher bekannt gemachten Karlsruher

Beobachtungen; zugleich zeigen aber jene, dafs dieser Zusammenhang nicht allein auf die Anzahl der wäfsrigen Niederschläge, sondern auch auf die Quantität des gefallenen meteorischen Wassers, und selbst auf die Dichtigkeit des Regens ausgedehnt werden muss,

Aus allen über diesen Gegenstand bekannt gewordenen Untersuchungen ergiebt sich ein unzweifelhafter und höchst merkwürdiger Einflufs des Mondes auf die Veränderungen in unserer Atmosphäre, und es ist sehr zu wünschen, dafs diese Untersuchungen noch weiter ausgedehnt, und unsere Erfahrungen durch mehrere, an verschiedenen Orten angestellte Beobachtungen vermehrt werden möchten 1)!

Heidelberg, den 12. März 1834.

1) Druckfehler in der früheren Abhandlung über den Einflufs des Mondes auf die Witterung. Diese Annalen, 1833, Bd. XXX. Seite 75 Zeile 18 statt 12,541 lies 12,451

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75 Z. 22 st. 13,642 1. 13,462

79 Z. 4 st. wie diese 1. in dieser

83 Z. 26 st. wurde 1. wurden.

84 Z. 17 st. andern 1. andere

90 Z. 4 st. kleines 1. kleineres

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92 Z. 29 st. habe 1. hat

94 Z. 3 von unten st. Monatslaufes 1. Mondsumlaufes 97 Z. 10 (Längszeile) st. 7425 1. 7325

VII. Anwendung des polarisirten Lichts zu mikroskopischen Beobachtungen.

Diese von Hrn. Talbot vorgeschlagene Anwendung

besteht in der Verbindung einès Mikroskops mit einem Lichtpolarisations - Apparat. Man lässt das Licht durch ein Nicol'sches Prisma (Annalen, Bd. XXIX S. 182) in das Mikroskop eintreten, und hält vor dem Auge eiu zweites Prisma der Art, so gestellt, dafs sein Hauptschnitt rechtwinklig auf dem des ersten Prisma's steht, das Auge also, beim Durchsehen durch den Apparat, völlige Dunkelheit erblickt. Bringt man nun zwischen das erste Prisma und das Objectiv des Mikroskops eine Substanz, die fähig ist die sogenannte Depolarisation 1) hervorzubringen, so erscheint diese Substanz hell auf dunklem Grunde. Auf diese Weise hat Hr. Talbot, indem er Tropfen von Lösungen verschiedener Salze auf Glasplatten krystallisiren liefs, unter andern den von Brewster beobachteten Dichroismus des essigsauren Kupferoxyds bestätigt gefunden, so wie auch die Angabe desselben Physikers, dafs das scheinbare Dihexaëder des schwefelsauren Kalis ein Drilling ist (Phil. Mag. 1834, T. V p. 321). - Die Anwendung dieser Methode ist aber offenbar nur in besonderen Fällen und mit Vorsicht zu gestatten, denn es kann geschehen, dafs die betrachtete (organische) Substanz nur an einigen Stellen depolarisirend wirkt, an andern aber nicht, hier also dunkel bleibt; auch treten Farben auf, die zwar ergötzlich seyn mögen (wie z. B. nach Hrn. T. beim Kupfervitriol), der Substanz aber nicht angehören, und deshalb nur störend wirken.

1) Eine wahre Depolarisation, eine Zurückführung des polarisirten Lichts zum gemeinen findet so nie statt; das sogenannte depolarisirte Licht besteht immer aus einem oder zwei Bündeln circular oder elliptisch polarisirten Lichts.

P.

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