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nomens folgendermafsen. Als Skandinaviens Gebirgsmassen gehoben wurden, wurde ein Theil des Gebirges an den Rändern zermalmt, ein anderer nur zerstückelt, der zermalmte Theil wurde durch die Wirkung der zu hoch gespannten Dämpfe chemisch verändert und der Feldspath in Kaolin verwandelt. Es kann bewiesen werden, dafs selbst die höchsten Theile unseres Landes in der jetzigen Periode unter Wasser gestanden haben, obgleich die Hebung des Landes, die wohl noch stattfinden mag, erweislich nicht einmal über 10 Fufs im letzten Jahrtausend betragen hat, aber auf dem höchsten Rücken der Halbinsel, die Holstein, Schleswig und Jütland begreift, finden sich Austerbänke mit den calcinirten Schalen der Bewohner der jetzigen Nordsee. Das Product jener Revolution füllte das Thal zum Theil aus, und unsere mächtigen und weit verbreiteten Thonlager sind die Moja jenes ungeheuren Ausbruches, welcher Skandinavien aus dem Meere hob. Ich hätte gerne die Moja der Vulcane von Quito mit unserem Thone analytisch verglichen, allein es stand mir leider keine Probe davon zu Gebot 1).

1) Einen Theil der in diesem Aufsatze behandelten Gegenstände findet man auch in der ersten Abtheilung des zweiten Theils von Prof. Mitscherlich's Lehrbuche der Chemie, S. 140 und 196, berührt, was ich hier nur beiläufig bemerken will, da man sich von einigen Abweichungen in den Ansichten und Resultaten am Besten durch eigenen Vergleich überzeugen wird. P

IX. Ueber den Kupfer-Antimonglanz, eine neue Mineralgattung. Aus einem Schreiben an den Prof. H. Rose in Berlin vom Oberbergrathe Zincken zu Mägdesprung.

Auf der Ihnen bekannten Antimongrube bei Wolfsberg, welche schon durch das Vorkommen ausgezeichneten Antimonglanzes, des Bournonits, Zinkenits und Rosenits (Plagionits, Ihres Herrn Bruders Gustav) bekannt geworden sind, fand sich vor einigen Monaten auf dem Erzbau über der ersten Strecke im Gange ein Quarztrum mit Antimonglanź, welches sich, wie gewöhnlich, bald auskeilte. An dem Endpunkte des Trummes, nachdem es eine Strecke lang lauter Quarz gewesen, fand sich etwa 10" lang ein Nest von einem Erze, dessen Beschreibung ich folgen lasse, und wovon ich Ihnen zur Analyse beifüge. Leider ist bis jetzt das Erz nicht weiter aufzufinden gewesen, indessen zweifle ich nicht, dafs es wieder vorkommen wird.

Der Gang der Antimongrube besteht aus grofsen Bruchstücken von Grauwacke, welche durch Quarz verbunden sind, dieser Quarz bildet daher ein Gewebe von Trümmern, welche das Antimon enthalten, aber nur kurze Strecken fortsetzen. In diesen Quarztrümmern finden sich die verschiedenen Antimonerze in solcher Anordnung, dafs man die bleiischen, Bournonit, Zinkenit, Rosenit und Federerz, für die neuesten Bildungen halten muss.

Das neue Erz verhält sich folgendergestalt:

Es ist in drusigem Quarz, ähnlich wie der Antimonglanz, eingewachsen, der Quarz hat dasselbe zusammengekittet, und ist durchaus krystallinisch, ähnlich wie er an anderen Stellen der Grube in stalactitenförmigen Zakken vorkommt.

Die ganze Masse, worin das Erz sich befindet, ist ein Conglomerat von Quarzfragmenten; im Nebengestein befindet sich viel Schwefelkies, in kleinen Drusen, Federerz.

Das Erz erscheint in schilfförmigen, sehr flachen Säulen, welche Zusammenwachsungen sehr flacher, tafelartiger, rhombischer Säulen zu seyn scheinen, deren stumpfe Seitenkanten stark abgestumpft sind, und die wie Blätter sich gestalten. Diese Abstumpfungsflächen sind die am stärksten glänzenden, und ihnen parallel ist der ausgezeichnet blättrige Bruch. Ihr Querschnitt bildet häufig eine ganz flache Linse. Da die Krystalle vielfach gebrochen und verdreht vorgekommen sind, so hat sich für jetzt keine Winkelmessung damit vornehmen lassen. Die Aehnlichkeit der Krystallform mit der des Antimonglanzes ist unverkennbar. Bruch: Nach der längeren Axe des Querdurchschnittes dieser Säulen ungemein vollkommen blättrig, die Spaltungsflächen sind stark glänzend und spiegelnd. Nach allen übrigen Richtungen ist der Bruch uneben in's Muschliche und Ebene. Glanz: ist metallisch stark glänzend. Farbe: Bleigrau in's Eisenschwarze, theils wie andere Erze pfauenschweifig angelaufen, welches von Oxydation durch Grubenwasser herzurühren scheint. Das Pulver matt und schwarz, Härte: zwischen Kalk und Flufsspath, also 3,5. Spec. Gewicht: 4,748. Es konnte das Fossil nicht ganz von dem angewachsenen Quarz geschieden werden, deshalb ist das spec. Gewicht etwas geringer als es sonst seyn müfste, jedoch kann die Differenz nicht bedeutend seyn, da nur sehr wenig Quarz anklebte.

Nach vorstehendem Charakter sollte man kaum anstehen, das Erz dem Antimonglanze beizugesellen, dessen specifisches Gewicht es auch zu haben oder wenig zu übertreffen scheint, und wovon es nur specifisch durch die bedeutendere Härte unterschieden wird, wenn nicht etwa bei genauerer Untersuchung deutlicher Exemplare

auch die Krystallform eine wesentliche Verschiedenheit begründet. Ich werde noch nachträglich diesen Gegenstand näher zu bestimmen suchen.

Aber ganz verschieden ist das Verhalten vor dem Löthrohre. Das Erz decrepitirt schnell in kleine Blättchen und ist in der freien Lichtflamme leicht schmelzbar. Auf Koble entwickelt es nur weifsen Antimonrauch, womit dieselbe beschlagen wird. Es lässt sich nicht wie der Antimonglanz fortblasen, sondern hinterlässt ein bedeutend grofses hartes Metallkorn.

Dieses mit Soda geschmolzen, giebt ein anderes noch sehr sprödes Metallkorn, welches von grauer, in's Röthliche fallender Farbe ist. Bläst man länger auf dieses Korn, so entwickelt sich fortwährend Antimonrauch und das Korn wird in ein schönes sehr geschmeidiges Kupferkorn verwandelt.

Mit Flüssen zeigt sich die Reaction auf Kupfer. Bei der Reductionsprobe mit Soda ergiebt sich Kupfer und ein graues, sprödes Metall, welches dem Magnete nicht folgt, sondern sich als eine Legirung von Kupfer und Antimonmetall zu erkennen giebt.

Noch habe ich keine quantitative Kupferprobe vor dem Löthrohre machen können, ich schätze aber den Gebalt auf zwanzig und einige Procent. Die kleinen Kupferkönige in Salpetersäure völlig aufgelöst, geben mit Salmiak keinen Niederschlag, Silber ist also nicht in dem Erze enthalten. Ich nenne das Erz Kupfer-Antimon

glanz.

Neulich hat sich auch Weifsantimonerz auf einer vom Gange absetzenden, flach in's Liegende fallenden Kluft auf der Antimongrube bei Wolfsberg gefunden. Es weicht nicht von dem an anderen Orten vorgekommenen ab. Es fand sich etwa zwei Lachter hoch über dem Stolln neben der 15ten Firste und ist also ungefähr sechszehn Lachter unter Tage vorgekommen.

Zusatz. Auf den Stücken, die Hr. Oberbergrath Zinken meinem Bruder und mir schickte, befanden sich einige Krystalle, an denen es möglich war einige Bestimmungen über die Form und die Winkel zu machen, die ich bier, zur Vervollständigung der vorhergehenden Mittheilung, folgen lasse.

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Die Krystalle sind geschobene vierseitige Prismen g, die an den scharfen Seitenkanten sehr stark durch die Flächen b gerade abgestumpft sind, wodurch die Krystalle ein tafelförmiges Anseben erhalten. Zuweilen finden sich auch die Combinationskanten zwischen g und b durch

g

die Flächen abgestumpft, die

einem geschobenen 4seitigen Prisma angehören, dessen längére Diagonale nur halb so lang, als die des Prismas g ist.

An den Enden waren die Krystalle, die ich beobachten konnte, verbrochen, sie fanden sich jedoch nach einer geraden Endfläche c spaltbar, wodurch sich ergab, dafs die Krystalle zum 1- und 1-axigen Krystallisationssystem gehören. Die Neigung

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Die Flächen der Krystalle sind stark glänzend und ziemlich glatt, so dafs die angegebenen Winkel auch als ziemlich genau angesehen werden können; die Abstumpfungsfläche b ist stark gestreift parallel den Combinationskanten mit den Prismen.

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