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Nimmt man die Mittel aus den durch verschiedene Cylinder gefundenen Werthen, und setzt die Intensität in St. Petersburg, nach Hansteen, gleich 1,403, so erhält man:

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In St. Petersburg wurde die Schwingungsdauer dieser Cylinder in einem Hause beobachtet, dessen eisernes Dach gewifs einen, wenn auch geringen Einfluss auf die Schwingungsdauer ausübte. Es wurde deshalb später die Intensität dieses Punktes mit derjenigen im magnetischen Observatorium der Academie (die man als die wahre Intensität von St. Petersburg ansehen kann) verglichen, indem man denselben Cylinder (No. 3) erst in dem bezeichneten Hause, dann im magnetischen Observatorio schwingen liefs. Es fand sich, dafs, wenn man die Intensität im magnetischen Observatorio der Einheit gleich setzt, die Intensität im bezeichneten Hause gleich 0,9824 war. Mit dieser Zahl müssen also alle obigen Werthe multiplicirt werden, Petersburg ausgenommen, dessen Intensität wir, nach Hansteen, gleich 1,403 gesetzt haben. Man erhält so: Für Archangelsk

1,415

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Für Archangelsk giebt die Hansteen'sche Karte 1,444, also eine gröfsere Intensität; man sieht auch aus der Vergleichung des eben gefundenen Werthes mit dem vorhergehenden, ebenfalls von Hrn. Reinike, nur mit

andern Cylindern und in einem andern Jahre gefundenen, dass 1,415 etwas zu klein seyn mufs. Für Wardöhus giebt die Hansteen'sche Karte 1,477.

IV. Bemerkungen gegen den in diesen Annalen (Bd. XXIX S. 381) enthaltenen, wider mich gerichteten Aufsatz des Hrn. Muncke über Thermoelektricität des Glases; von E. Lenz.

Hr. Muncke hält die von mir (Poggend. Annalen, Bd. XXV) gegen seine Behauptung der Thermoelektricität des Glases gemachten Einwürfe und Versuche für gar nichts gegen seine Hypothese beweisend, und setzt die Gründe für dieses sein Dafürhalten aus einander. Hierauf habe ich Folgendes zu erwiedern.

Ich habe in meiner Abhandlung Zweierlei zu beweisen gesucht:

1) dafs die Bewegungen in meiner Drehwage nicht durch Elektricität erzeugt werden,

2) dafs die Ursache derselben in Luftströmungen zu

suchen sey.

Was nun den ersten Punkt betrifft, so ist es dieser, gegen den Hrn. Muncke's Vorwurf gerichtet ist, und zwar deshalb, weil, nach seiner Meinung, bei meinen Versuchen die Anziehung der Elektricität des Glases auf den Hebelarm des Wagebalkens so unvortheilhaft wirkte, dass es gar nicht zu verwundern war, wenn die von ihm behaupteten Bewegungen nicht erfolgten. Wir wollen den Fall näher betrachten. Bei der unempfindlichen Aufhängung des Wagebalkens meiner Drehwage an dem Silberfaden (dessen Dicke ich, auf Hrn. Muncke's Verlangen, hier 2 Millim. angebe), ward der Wagebalken, wenn er sich in der unteren Hälfte des Raums be

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fand, in welchem er hing, um 5o zur erwärmten Stelle der oberen Glasplatte hinbewegt. Hing er an drei Coconfäden, so wurde das Holundermarkkügelchen am Ende desselben bis zum vordern Rande des auf der Glasplatte ruhenden warmen Cubus hingezogen, wobei sich die Drehung der Coconfäden als völlig unwirksam erwies. Wir können also diesen Punkt als den anziehenden ansehen. Nehmen wir den Wagebalken nun bei der ersten Aufhängung am Silberfaden in der Lage, wo das Holunderkügelchen die gröfste Anziehung von 5o zur erwärmten Stelle hin erlangt hat, und berücksichtigen wir die in meiner früheren Abhandlung angegebenen Dimensionen der verschiedenen Theile meines Apparats, so ergiebt sich leicht die horizontale Proportion der Entfernung des vorderen Randes des warmen Cubus zur Mitte des Holunderkügelchens 88,54 Millimet., während der verticale Abstand desselben von der oberen Glasplatte =34 Millimet. war. Hieraus finden wir die horizontale und auf den Wagebalken senkrecht gerichtete Componente der Anziehung des Kügelchens zur erwärmten Stelle (die ganze Anziehung =1 gesetzt) =0,912, folglich wirkt die Anziehung mit mehr als als ihrer vollen Kraft auf die Drehung des Wagebalkens hin und somit fällt auch Hrn. Munke's Vorwurf, als schiene ich die Aufhängung recht absichtlich so eingerichtet zu haben, dafs die Thermoelektricität des Glases unwirksam würde, in sofern dieses von der Richtung der Anziehung behauptet wurde, weg. Nachdem die Anziehung von 5o erfolgt war, gab ich der Kugel Elektricität, erst positive, dann negative; dadurch hätte sie nun entweder zur erwärmten Stelle hingezogen oder von ihr abgestofsen werden müssen, je nachdem das Glas oder + Elektricität besafs, und da diese Anziehung oder Abstofsung mit mehr als ihrer Kraft auf die Drehung hinarbeitete, und doch bestimmt keine Drehung von 1o erfolgte, so bliebe nur die Unempfindlichkeit der Aufhängung am

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Silberfaden als Ursache dieses negativen Resultats übrig. Diese ruft auch Hr. Muncke zu Hülfe, indem er geradezu behauptet, dafs die von ihm beobachtete Drehung durch Elektricität des Glases bei Aufhängung an einem Silberfaden gewifs nicht bemerkt werden könnte (S. 385). - Daher giebt er dann auch den zweiten der oben berührten Punkte zu, d. h. er schreibt die von mir beobachteten Phänomene, wie ich selbst, Luftströmungen zu, wie solches denn auch nach der Verschiedenheit der Abweichung, je nachdem der Wagebalken in der oberen oder unteren Hälfte des Raums zwischen der Boden- und oberen Glasplatte hing, nicht wohl anders anzunehmen ist. Daraus folgt nun aber auch offenbar, da diese Luftströmungen eine Abweichung von 5° hervorbrachten, während die Kugel durch mitgetheilte Elektricität keine Ablenkung eines ganzen Grades erfuhr, dafs die Luftströmungen fünf Mal stärker wirkten, als die vermeintliche Thermoelektricität des Glases auf die elektrisirte Kugel, folglich etwa zehn Mal stärker als die Wirkung derselben auf eine nicht elektrisirte, welches letztere bei Hrn. Muncke's Versuchen immer der Fall war. Nun glaube ich aber doch, dafs ich in diesem Falle von Hrn. Muncke mit Recht verlangen kann, dafs er seine Versuche von diesem 10 Mal mächtigeren Einfluss der Luftströmungen befreie, ehe er seine hypothetische Thermoelektricität des Glases als erwiesene Wahrheit allgemein anerkannt wissen will, und dafs er sie auf bessere Beweise gründe, als auf den oft wiederholten Satz: »ich, Kapitain Kater und andere Freunde fanden, dafs diese Bewegungen durchaus wie elektrische aussehen. «< Sein zweiter Grund, dafs die Bewegungen des Wagebalkens, nach Fresnel's, Pouillet's und seinen eigenen Versuchen, bei 400facher Verdünnung der Luft in dem Apparate ebenfalls stattfanden, ist, nach Pouillet's Erfahrungen, nicht haltbar, denn dieser Experimentator fand auch hier eine Entgegensetzung der Richtung dieser Bewegungen, je nachdem

der Wagebalken oben oder unten hing, was Hr. Muncke in seinem Aufsatz (Poggend. Ann. XXII) anführt, wovon er aber nachher ganz abstrahirt. Ich habe in meiner früheren Abhandlung zu zeigen gesucht, woher es sich erkläre, dafs die Bewegungen durch Strömungen in verdünnter Luft fast eben so erfolgen als unter dem gewöhnlichen Drucke der Atmosphäre, weil nämlich wahrscheinlich, was an Strömungen abgeht, durch Geschwindigkeit ersetzt werden möchte.

Es ist überhaupt auffallend, dafs Hr. Muncke die Verschiedenartigkeit der Bewegungen im untern und obern Raum, die doch durchaus entscheidend gegen seine Hypothese sind, gar nicht berücksichtigt, oder dafs er sich wenigstens von ihrem Nichtdaseyn nicht durch eigene Versuche zu überzeugen suchte, da diese Verschiedenheit doch einstimmig von Hrn. Pouillet und mir in der Erfahrung nachgewiesen worden ist. Ich hatte gehofft, meine Abhandlung würde ihn dazu veranlassen; da ich mich aber in dieser Hoffnung getäuscht sab, so beschlofs ich, diese Versuche an einem, dem Muncke'schen an Empfindlichkeit ähnlichen Apparate anzustellen. Ich construirte mir also eine Drehwage, wo der Wagebalken ein feiner Glasfaden (von 0,3 Millimet. Dicke) war, der an dem einen, 50 Millimet. langen, Arme ein Holundermarkkügelchen (von 7 Millimet. Durchmesser) trug, an dem anderen kürzeren Arme (33 Millimet. lang) aber durch ein Lack kügelchen (von 2,7 Millim. Durchmesser) aufgewogen wurde. Aufgehängt wurde dieser leichte Wagebalken an einen einfachen Coconfaden. Der Glascylinder der Drehwage, in welchem sich der Wagebalken befand, und innerhalb welches er in jeder beliebigen Höhe, durch Aufwinden des oberen Endes des Coconfadens, horizontal schwebend erhalten werden konnte, hatte eine Höhe von 133 und einen Durchmesser von 138 Millimet.; der Boden desselben war Holz, der Dekkel eine Glasplatte, die in der Mitte eine Glasröbre für

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