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mit fünf Wülsten versehen; der Daumenstummel trägt einen abgerundeten Nagel, während die übrigen Finger mit spitzen Krallen bewaffnet sind; der fünfte kürzeste Finger ragt mit seiner Kralle bis ans Ende der ersten Phalanx des vierten Fingers, die Kralle des zweiten Fingers reicht über die Basis der dritten Phalanx des längsten dritten Fingers und der vierte Finger ist etwas kürzer als dieser letztere. Die Fufssohlen sind nackt und mit sechs Wülsten versehen. Alle fünf Zehen sind mit spitzen Krallen versehen, von denen die der drei mittleren Zehen merklich stärker und länger als die der Finger sind. Die innere und äussere Zehe entspringen fast von derselben Querlinie, und die erste ist zugleich die kürzere; von den drei mittleren Zehen ist die äussere ein wenig kürzer als die innere und diese wieder ein wenig kürzer als die mittelste. Die Sohlen der Finger und Zehen sind mit grossen wenig zahlreichen (unter der mittelsten Zehe zählt man acht) Querschuppen bekleidet.

Die Oberseite des Thieres ist dunkelbraun, indem die Haare, welche allenthalbeu am Grunde schieferfarbig sind, schwarze, dunkelbraune oder ocherfarbige Spitzen haben. An den Körperseiten sind die an der Spitze ocherfarbigen Haare häufiger als auf dem Rücken und die Haare der Unterseite haben aschgraue Spitzen. Die Schnurrhaare sind sehr fein, kaum grösser als die Stichelhaare des Hinterrückens und reichen nicht bis ans Ohr. Die Oberseite der Hände und Füsse ist von kurzen dunkelbraunen Haaren bedeckt und an der Basis der Krallen finden sich einige weissliche Borstenhaare. Die Krallen sind hell hornfarbig.

Mafse des Balges eines ausgewachsenen Männchens:

Von der Schnauzenspitze bis zur Schwanzbasis
Länge des Kopfes

Höhe des Ohrs

Breite des Ohrs

Länge des Schwanzes

Handsohle bis zur Spitze der Mittelkralle
Fufssohle bis zur Spitze der Mittelkralle

Meter

0,160

0,038

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Das Vaterland dieser Art ist, wie erwähnt, Südafrika, wo sie im Innern von Port Natal durch Hrn. Gueinzius gefangen wurde.

Erklärung der Abbildungen.

Taf. 1. Dasymys Gueinzii Ptrs. Männchen in natürlicher Grösse.

Taf. 2. Schädel desselben, 1. von der Seite, 2. von oben, 3. von unten, 4. von

vorn, 5. Unterkiefer von oben, 6. obere linke Zahnreihe, 7. untere linke Zahnreihe.

Hr. Curtius legte eine Abhandlung des Hrn. Dr. Michael Deffner, Docenten an der Universität in Athen, vor:

Zakonisches. (1. Theil.)

Nachdem mir von der Akademie der Wissenschaften eine Unterstützung meiner Forschungen auf dem Gebiete der griechischen Volkssprache bewilligt worden war, reiste ich sogleich

gegen Ende Juli - nach dem Peloponnes ab. Ich träumte damals von einem arcadischen Dialect, von einem Dialecte der Maina u. a.; denn wie sollte anders die Menge von Dialecten herauskommen, von der z. B. Max Müller spricht. Er sagt in seinen Vorlesungen über die Wissenschaft der Sprache (I, 46): Die neugriechischen Dialecte sollen sich nach Einigen auf siebzig belaufen, und obwohl manche derselben wohl kaum mehr als locale Abarten sind, so weichen doch einige, wie der zakonische, von der Literatursprache ebenso sehr ab wie das Dorische vom Attischen". Die Ansicht über die Zahl der neugriechischen Dialecte wird M. Müller wohl aus Crusii Turcograecia (p. 461) geschöpft haben.

Unter solchen Umständen konnte man sich leicht Hoffnung machen, im Peloponnes mancherlei Dialecte zu finden, oder, wenn auch dies nicht, so konnte man doch wenigstens locale Abarten erwarten, deren geographische Grenzen dann zu bestimmen gewesen wären. Aber in diesen Hoffnungen sah ich mich getäuscht. Im ganzen Peloponnes gibt es ausser dem zakonischen Sprachgebiet in Bezug auf die Grammatik nicht den geringsten Unterschied, wenn man nicht etwa auf die Endung aus der dritten Pers. Plur. Praes. Act., z. B. podovi, einen besonderen Werth legen will. Ja, man kann noch weiter gehen und sagen, dass die verschiedenen Provinzen des Peloponnes, unbedeutende Einzelheiten ausgenommen, sich nicht einmal durch phonetische Eigenthümlichkeiten unterscheiden. Endlich haben sie alle ein und dasselbe Lexicon, d. h. die Wörter, die man in einem arcadischen Dorfe hört, bekommt man auch in Messenien oder einer andern Provinz zu hören, wieder nur mit geringen Ausnahmen, unter die hauptsächlich locale Redensarten gehören. Also ist dein Unternehmen fehl geschlagen, könnte man fragen. Gewiss nicht! denn ich habe eine grosse Anzahl von Wörtern gesammelt, die bis jetzt in keinem neugriechischen Lexicon

stehen, aber doch alle stehen sollten, weil sie sich aus dem Altgriechischen erhalten haben. Ja, in gar vielen Fällen wird das Lexicon des Altgriechischen ergänzt, weil sich zu vielen abgeleiteten Nominibus des Altgriechischen im Neugriechischen das Stammwort gerettet hat.

Wollte man aber alles das für nichts anschlagen, so kommt der Umstand hinzu, dass mehr als der vierte Theil der siebzigtägigen Reise auf Zaconien fällt und der Erforschung seines sonderbaren Dialectes gewidmet war, und was ich hier zu Tage förderte, hat mich reichlich entschädigt für alle Mühen und Entbehrungen der Reise.

An der Ostküste des Peloponnes, im Osten vom Meer bespült, im Norden von dem Flusse von St. Andrea und im Süden von dem Giessbache von Lenidhi begrenzt, im Westen durch den Malevò von dem übrigen Peloponnes isolirt, liegt eine Gebirgslandschaft, Zakonien genannt. Diese kleine Landschaft ist zugleich Sprachgebiet, wobei es merkwürdig bleibt, dass zwei so kleine Flüsse, wie die erwähnten, eine Sprachenscheide abgeben konnten. Wer sind nun jene Zakonen? Sind sie Nachkommen der alten Lakonen? Ihre Sprache wenigstens scheint es untrüglich zu beweisen. Aber wie steht es mit dem Namen Trάzwves, von dem die Provinz den Namen Traxwvid hat? Dieser Name ist verschiedenartig etymologisirt worden. Er kommt im zehnten Jahrhundert bei Constantinos Porphyrogenetos vor, der sie TzwVas nennt. Die andern Byzantiner, so Mazaris, halten den Namen für eine Corruption von Adoves. Aber wie soll zu werden? Dieser Lautübergang, wenn man ihn auch durch ein parasitisches Jod vermitteln wollte, so dass 2j die Brücke bilden würde, ist doch ganz ohne Beispiel. Manche bringen zwar Beispiele dafür vor, aber diese sind der Art, dass man sich eines Lächelns nicht erwehren kann. Skarlatos Byzantios sagt z. B. in seinem Lexicon τῆς καθ' ἡμᾶς ἑλληνικῆς διαλέκτου unter dem Worte τσακκίζω τσανκίζω ἐκ τοῦ λακίζω, καθὼς καὶ Τσάκωνες οἱ Λάκωνες. Aber τσακίζω ,,zerbrechen", dessen Etymologie noch nicht gefunden wurde, scheint ein onomatopoetisches Wort und namentlich der Kindersprache entlehnt zu sein. Dass 2 nicht in ts übergeht und folglich auf lautlichem Wege der Name der Lakonen nicht zu Zakonen werden konnte, spricht auch Mullach in seiner Grammatik S. 104 aus. Er tritt der Ansicht von Oikonomos bei, welcher glaubt, dass wir in den Zakonen die alten Kaukonen haben, weil

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das oft aus k entstanden ist". Hören wir was Mullach sagt: Diese zuerst von Oikonomos περὶ τῆς γνησ. προφ. σελ. 767 aufgestellte Meinung, welche auch von mir... erwähnt wurde, ist die einzige zugleich geographisch und sprachlich zu begründende. Denn die Sitze der alten Kaukonen sind noch nahe genug, um hiebei in Betracht zu kommen; sprachlich aber ist die Verkürzung von au in a, wie schon in dem homerischen Beispiele arag und árág, hinlänglich gesichert." Zugegeben nun, dass av (af) vor z zu « wird, dass also das zum Fricativ laute gewordene ausfällt, wovon wir ja Beispiele haben ich erinnere an das zakonische leko λευκός zugegeben ferner, dass z vor a sich assibilirt, d. h. zu ts wird, was nachzuweisen seine bedeutenden Schwierigkeiten haben dürfte, da Assibilation nur vor e- und i-Lauten eintritt, alles dieses zugegeben, so genügt doch ein Blick auf die Karte des Peloponnes, um sich zu überzeugen, dass die Kaukonen, die ihre Sitze vom Rande Arcadiens an in dem westlichen Lande bis nach Triphylien hin hatten, so ziemlich weit von dem Landstrich, der heute Zakonien heisst, entfernt sind, jedenfalls weit genug, um die Ableitung des Namens auch in geographischer Hinsicht als höchst zweifelhaft darzustellen. In sprachlicher Hinsicht kommt noch hinzu, dass das Zakonische, das wir mit vollem Rechte neudorisch oder neu-laconisch nennen können, nicht die Tochter der Sprache der Kaukonen, dieses Bagßaşov Dvos, genannt werden. kann; man müsste zuerst beweisen, dass die Kaukonen ein dorischer Stamm waren.

Eine dritte Hypothese in Betreff des Namens der Zakonen stellt Deville auf. Er sagt S. 68 seiner Etude: „La Chronique de Morée emploie le terme Tax dans le sens d'escarpé, mss. de Paris, p. 43. Comme le changement de g en tch est très fréquent en Tsaconien (do, payou, etc.), on est autorisé à supposer que 70 est devenu a (et même tcha, cha; car la Chr. française se sert toujours des mots Chacoignie et Chacons). Il reste à savoir, si la différence du et de l'o (Tpaxovia, Toazwría) s'oppose à cette étymologie. En tout cas, il était impossible de mieux dénommer la Tsaconie." Deville hat bei dieser Etymologie erstens den Fehler gemacht, das er ts aus 7 hervorgehen lässt; denn nach tsakonischen Lautgesetzen von neugriechischen kann hier nicht die Rede sein, da dort g immer unverändert bleibt wird aus [1875]

2

3 nur tsch (höchstens durch Abfall des T-Lautes: sch), aber nie ts. Auch der Übergang von in k in der Mitte zweier Vocale ist im Zaconischen ohne Beispiel. Überdies, wenn der Name des Landes zuerst gebildet worden wäre, so würden die Einwohner gewiss nicht Traxwves, sondern vielleicht Toazoviaτaι oder so ähnlich heissen.

=

Ich

zar

Kurz, die drei bisher über das Wort Traxwves aufgestellten Etymologien: Τσάκωνες aus Λάκωνες, Τσάκωνες aus Καύκωνες und Toaxwvia aus Toayoría, sind als verfehlt zu bezeichnen. Und doch bin ich fest überzeugt, das Toάxwves aus Adzwves hervorgegangen ist, aber nur muss man den Übergang nicht lautlich erklären wollen. Um es kurz zu sagen, scheint mir das Wort Trάzwves aus dem Accusativ der griechischen Volkssprache: 7(o)s Adxwves hervorgegangen zu sein. Derartige Dinge kommen vor. brauche nur an die Namen Stambul (v IIów als Es) und Stanchio für Constantinopel und Kos zu erinnern. Es gibt im Neugriechischen sowohl gewöhnliche Substantive als auch Ortsnamen, die ein prothetisches aufweisen, z. B. Njò "Ios; dieses anlautende aber verdanken sie dem auslautenden des Artikels rov oder tv. Dazu kommt noch, dass die Zakonen das vor a, o, ou immer ab- und auswerfen. leicht gebrauchten die übrigen Griechen gerade das Wort ' 'Аxwras, um die Voreltern der heutigen Zakonen wegen des Auslassens des 2 vor œ, 0, 0° zu verspotten. Es kann auch sein, dass man ihnen den Spitznamen Todzoves wegen der Neigung ihres Dialectes zu den Zischlauten gab. Denn diese Neigung zur Assibilation hat im Zakonischen nicht bloss weiter um sich gegriffen als in den andern neugriechischen Dialecten, sondern sie hat sich ganz gewiss auch am frühesten in diesem neudorischen Dialecte entwickelt. Diese Erklärung des Namens der Zakonen scheint mir wenigstens plausibler als die drei bisher vorgebrachten; doch verarge ich es Niemandem, wenn er auch zu der meinigen sich zweifelnd verbalten sollte.

Viel

Quelle für die Erforschung des zakonischen Dialectes als eines lebenden ist der Mund des Volkes. Aber eben weil der Volksmund die einzige Quelle dafür ist, darum liegt auch Gefahr im Verzuge. Das Zakonische ist, wie ich noch zeigen werde, höchst wichtig, da es unsere Kenntniss des dorischen Dialectes auf eine überraschende Weise ergänzt, eine genaue Dar

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