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von meinem Assistenten Hrn. Rob. Richter und die Analyse c (mittelst Flufssäure) von Demselben im hiesigen akademischen Laboratorium angestellt. Da das zu den beiden letzteren Analysen verwendete Material von einem andern Stücke war, als das zur ersten Analyse verwendete, so ist es wohl am richtigsten, das Sauerstoff-Verhältnifs der Bestandtheile nach b und c zu berechnen. ergiebt sich:

Hierbei

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Es verhält sich aber 34,70: 9,47: 3,20 sehr nahe wie 11:3:1, welche Proportion ein Sauerstoff-Verhältnifs von 34,70: 9,45: 3,15

erfordert. Also besteht unser Feldspath aus 11 At. Si, 3 At. Al und 3 At. R (und zwar Na mit Ca und etwas Mg), und führt sonach zur Formel:

R3 Si2+3 Al Si3

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die man aber auch und zwar jedenfalls richtiger schreiben kann:

2 (Na Si+Al Si3)+(Na) Si+Al Si2)

Ca

d. h. das Mineral ist eine Feldspath - Species, welche als aus 2 Atomen Albit und aus 1 Atom Oligoklas zusammengesetzt betrachtet und daher Oligoklas-Albit genannt werden kann. Ein solcher Feldspath ist es also, welcher hier in der äussern Form des Skapolith auftritt. Der Schlufs, welcher sich hieraus ziehen läfst, wird sich ergeben.

Poggendorff's Annal. Bd. LXXXIX.

weiter unten

2

Anmerkung. Wenn man die zahlreichen Feldspath Analysen, welche der Fleifs der Chemiker in neuerer Zeit geliefert hat, aufmerksam durchgeht, so findet man, dafs auch noch an anderen Fundstätten Feldspäthe vorkommen, welche als ein Oligoklas-Albit zu betrachten seyn dürften. So z. B. hat Redtenbacher) ein albitähnliches Mineral aus Pensylvanien analysirt, welches im Mittel aus 3 Analysen folgendes Sauerstoff-Verhältnifs giebt:

SiR R 34,899,173,33

Die Proportion 11:3:1 würde verlangen:

Den

34,899,513,17.

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durch seinen bläulichen Schimmer ausgezeichneten, fälschlich Labrador benannten Feldspath aus dem Zirkonsyenit von Fredriksvärn fand C. G. Gmelin 2) zusammengesetzt aus: 65,19 Kieselerde, 19,99 Thonerde, 0,63 Eisenoxyd, 7,03 Kali, 7,08 Natron, 0,48 Kalkerde und 0,38 Wasser, entsprechend einer Sauerstoff - Proportion von:

Si R R 33,85: 9,53: 3,15

während die Proportion 11:3:1 erfordert:

33,859,24: 3,08.

Dieser Oligoklas-Albit unterscheidet sich durch seinen beträchtlichen Kaligehalt von den zuvor erwähnten Feldspäthen dieser Art. Man kann ihn aus 1 At. Oligoklas, 1 At. Albit und 1 At. Orthoklas zusammengesetzt betrachten.

Nicht ganz so nahe, aber doch annähernd, stimmt die Zusammensetzung eines von Schnedermann 3) analysirten glasigen Feldspathes von Dransfeld bei Göttingen mit der des Oligoklas - Albit überein:

1) Pogg. Ann. Bd. 52, S. 468. 2) Ebend. Bd. 81, S. 311.

3) Stud. d. Gött. Ver. Bd. 5, Heft 1. buch. Supplem. 1, S. 55.

Rammelsberg's Handwörter

Si R R

gefunden 33,70:10,03:3,07

berechnet 34,00: 9,27:3,09.

Ferner ist hierbei eines andern interessanten Minerals zu gedenken, nämlich eines Orthoklas aus dem Syenit der Vogesen, welcher von Delesse 1) analysirt wurde. Das der Analyse entsprechende Sauerstoff-Verhältnifs ist:

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Nach der Proportion 11:3:1 müfste es seyn: 33,389,11: 3,04.

Da R in diesem Minerale grofsentheils aus Kali besteht, so ist diese Feldspath-Species als ein Oligoklas - Orthoklas zu bezeichnen 2).

1) Rammelsberg's Handwörterb, Supplem. 4, S. 216.

2) Alle bekannteren Feldspäthe lassen sich betrachten als chemische Combinationen von entweder 1) Anorthit und Labrador, oder 2) Anorthit und Albit (Orthoklas), oder 3) Labrador und Albit (Orthoklas). Setzt man nämlich:

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(Phorizontal)

=

1

5

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2. Das eben beschriebene eigenthümliche Verhältnifs getraute ich mir lange nicht zu deuten, bis ich zehn Jahre später den Schlüssel dazu fand. In der Umgegend von Krageröe in Norwegen (auf dem Wege von dieser Stadt nach dem nahegelegenen Hofe Frydenborg) beobachtete ich ein ganz ähnliches, aber noch instructiveres Vorkommen. Ebenfalls dem Gneuse untergeordnet, zeigt sich hier ein krystallinisches, hauptsächlich aus Feldspath und Hornblende bestehendes Gestein, in welchem an das Snarumer Vorkommen erinnernd sich mitunter auch etwas Rutil eingesprengt zeigt. In diesem Gestein sieht man, besonders an einer senkrechten Felswand, Krystalle von Skapolithform in so grofser Anzahl eingewachsen, dass es nicht schwer halten würde, viele Hunderte derselben zu sammeln. Dennoch gelang es mir nur bei verhältnifsmäfsig wenigen, sie mit ganz unversehrten Endflächen aus dem Gestein herauszulösen. Die hier vorkommenden Krystalle sind vollkommen scharf - schärfer als die Snarumer ausgebildet, und zeigen mitunter, aufser den oben angegebenen Gestalten, noch die basische Fläche, o P, sehr scharf und deutlich. Bei einigen fehlt Poo, so dafs das quadratische Prisma P alleinherrschend auftritt. Die innere Structur aller, ohne Ausnahme, gleicht der eines feinkörnigen Marmors. Krystalle mit so grobkörnig krystallinischem Gefüge wie die von Snarum konnte ich hier

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Auch die hierbei zugleich angeführten morphologischen Verhältnisse (in Bezug auf die Eintheilung der Feldspäthe in rechts geneigte und links geneigte) bietet einiges Interesse. Breithaupt's Lopoklas ist bisher für einen orthoklasischen Felsit von der chemischen Zusammensetzung des Oligoklases, also von dem Atom-Verhältnifs R: R: Si = 3:3:9, angesehen worden. Die Plattner'sche Analyse dieses Minerals ergiebt jedoch eine Sauerstoff- Proportion, welche dem Verhältnisse 3:3:10 am nächsten steht.

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gefunden durch die Analyse = 32,97: 9,68: 3,25

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nirgends beobachten. Die Gröfse, welche sie erreichen, geht bis zu 5 und 6 Zoll Länge und 1 bis 2 Zoll Durchmesser. Die in sehr beträchtlicher Menge vorkommende Hornblende ist eine normale dunkellauchgrüne, leicht spaltbar und auf den Spaltungsflächen stark glänzend. Häufig trifft man jene skapolithförmigen Krystalle ganz in dieser Hornblende eingewachsen. Das spec. Gew. des in Skapolithform auftretenden Feldspaths ist 2,60, also sehr nahe gleich dem des Snarumer. Seine chemische Zusammensetzung ist jedoch eine andere :

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Beide Analysen, die eine mit kohlensaurem Natron, die andere mit Flufssäure, wurden vom Hrn. Rob. Richter ausgeführt. Es ergeben sich aus ihnen folgende Sauerstoffmengen der Bestandtheile:

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Diese Sauerstoff - Proportion 35,31: 8,99: 2,97 entspricht dem einfachen Verhältnifs 12:3:1, welches erfordert

35,31: 8,83: 2,94.

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