Der Feldspath von Krageröe hat daher die Zusammensetzung eines normalen Albit, entsprechend der Formel Na Si+Al Si3 Somit haben wir einen zweiten Fall vor uns, in welchem eine Feldspathart in Krystallen auftritt, die äufserlich die Skapolithform an sich tragen, innerlich aber eine krystallinisch körnige (marmorartige) Structur besitzen. Es erscheint daher jetzt weniger gewagt, wenn wir den beiden Felsit-Species Albit und Oligoklas-Albit das Recht vindiciren, unter besonderen Umständen in der Skapolithform krystallisiren zu können, jedoch mit der Beschränkung: diese Form später vielleicht stets nur aufserlich, aber nicht innerlich zu bewahren. Möglicherweise ist es die nach dieser Krystallbildung vor sich gegangene Abkühlung der ursprünglich geschmolzenen granitischen Massen gewesen, welche eine Molecular-Bewegung im Inneren der Krystalle und dadurch die Bildung eines Aggregates von krystallinischen Feldspathpartikeln zur Folge hatte. Die Dimorphie der chemischen Substanz des Albit und der des Oligoklas - Albit, auf welcher die eben beschriebenen Paramorphosen beruhen, führt uns zu der Frage: ob auch andere Feldspäthe eine solche Dimorphie zeigen? Oder mit anderen Worten: ob es Skapolithe giebt, welche die chemische Zusammensetzung von Oligoklas, Labrador u. s. w. haben? Die Antwort hierauf ist aus zahlreichen vorhandenen Analysen nicht schwer zu entnehmen. daraus abgeleiteten Formeln ergeben Folgendes: Die Formeln. = R3 Si+2 R Si 1) Einige dieser Feldspäthe, namentlich Lepolith und Linseit, enthalten basisches Wasser. Ein Gleiches ist bei dem Skapolith von Ersby der Fall. In den Formeln dieser Mineralien tritt also (R) statt Rauf. Das Nähere über die Zusammensetzung der erstgenannten zwei wasserhaltigen Feldspäthe werde ich bei einer späteren Gelegenheit mittheilen. Wir finden also: dafs fast einer jeden bis jetzt bekannten Feldspathart eine Skapolithart von gleicher chemischer Formel entspricht. Die Formeln der Feldspäthe weichen nur insofern von denen der entsprechenden Skapolithe ab, dass R in einigen derselben verschiedene relative Mengen isomorpher Stoffe enthält. Es ist nämlich: Bei allen Skapolithen ist R hauptsächlich Ċa, Na. = 1) Beim Bytownit sind Ċa und Na ziemlich im Gleichgewichte, beim Thjorsauit und Barsowit ist Ċa vorherrschend. Die folgende Zusammenstellung verschiedener Analysen von Feldspäthen und Skapolithen legt es vor Augen, dafs die Abweichungen in der procentalen Zusammensetzung in der That nicht gröfser sind, als sie bei zwei Analysen eines und desselben Minerals zu seyn pflegen. (Abich) (Walmstedt) (Nordenskjöld) Gemeinschaftliche Formel R3 Si+3 R Si = (Svan- (Forch- (Le Hunte) (Hartwall (Norden berg) hammer) u. Hedberg) skjöld) Gemeinschaftliche Formel R Si+RSi. (Wolff) (Forchhammer) (Svanberg) (Wolff) Gemeinschaftliche Formel R Si+R Si2. Als Endresultat unserer Betrachtungen der FeldspathSkapolith-Reihe, und mit Zuziehung zuvor bekannter hierher gehöriger Thatsachen ergiebt sich: die zur FeldspathReihe gehörigen Mineral-Substanzen sind polymer-homöomorph, zugleich aber dimorph; ihre eine Form ist die klinoëdrische der Feldspäthe, ihre andere die tetragonale der Skapolithe. Paramorphosen von Feldspath nach Skapolith erscheinen daher als möglich. Beobachtet wurden: Paramorphosen von Albit und von Oligoklas - Albit nach Skapolith. C. Eigenthümliches Auftreten von Natrolith im Norwegischen Zirkonsyenit. Zu den zahlreichen accessorischen Gemeng theilen des Norwegischen Zirkonsyenit gehört bekanntlich auch der Natrolith (Natron-Mesotyp). Stellenweise tritt derselbe in sol 1) Mein College Prof. Breithaupt erhielt vor Kurzem durch Dr. Bondi einen Arendaler Skapolithkrystall, welcher sich auf das Deutlichste als eine Paramorphose zu erkennen giebt. Doch bleibt es einstweilen unausgemacht, ob der betreffende Feldspath Albit oder Oligoklas ist. Der Krystall, eine Combination P.0P. P. Po, ist etwa 3 Zoll lang und 2 Zoll dick. |