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Während die Hülfsconductoren keinen Einfluss auf die Leistung der Maschine hatten, dieselben sogar entfernt werden konnten, ohne dass wesentliche Aenderungen eintraten, erwies sich die Wahl der Kämme als wesentlich. Bei verschiedensten Umlaufsgeschwindigkeiten gab die Maschine bei Anwendung der grossen Beläge und der grösseren Zahl von Saugkämmen gegen die frühere Anordnung eine Zunahme der Electricitätsmenge bis zu ca. 25 Proc.

An zwei verschiedenen Tagen, an denen der absolute Feuchtigkeitsgehalt der Luft die Werthe 3,2 und 2,1 war, erhielten wir bei verschiedener Tourenzahl folgende Ausschläge am Galvanometer:

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Dies entspricht einer Zunahme von 19,86 Proc.

Am 15. Mai, wo der Feuchtigkeitsgehalt der Luft 2,1 war, fand sich eine Zunahme des pro Toureneinheit berechneten Ausschlages von 1,08 auf 1,36, was einer Mehrleistung von ca. 25 Proc. entspricht.

Der Einfluss der Geschwindigkeit auf die Leistungsfähigkeit der Maschine ergiebt sich aus Tabelle III.

170 K.E.F. Schmidt u. H. Rühlmann. Holtz'sche Influenzmaschine.

Wie diese und noch besser die folgende Figur erkennen lässt, ist die Zunahme der Electricitätsmenge proportional der Zunahme der Umdrehungsgeschwindigkeit

Eine Vergleichung der Leistungen der Holtz'schen Maschine mit einer Töpler'schen von gleicher Dimension ergab für die

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Töpler'sche eine

6 proc. Zunahme der gelieferten Electricitätsmengen. Da-.

gegen scheint der Abfluss der Electricität nicht SO regelmässig zu erfolgen, was sich erwarten lässt, da häufig kleine Funken vonden Knöpfen

der beweglichen

Touren pro Scheibe zu den
Bürsten übersprin-

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500 Minute

gen, infolgedessen die Ausschläge am Galvanometer nicht mit der Gleichmässigkeit wie bei der Holtz'schen Maschine erfolgen.

Auch nach dieser Richtung schien uns die Verwendung der doppelreihigen Saugspitzen vor der einseitig angeordneten einen Vortheil zu geben, indem die Galvanometernadel ruhigere Bewegungen ausführte.

Halle a. S., Mai 1895.

15. Eine einfache Methode die Dauer von Torsionsschwingungen zu bestimmen;

von R. W. Wood.

Im Folgenden möchte ich eine Methode beschreiben, welche es gestattet in bequemer Weise die Dauer von Torsionsschwingungen zu beobachten, z. B. die eines Magneten bei der Bestimmung der horizontalen Intensität des Erdmagnetismus. Wegen ihrer Einfachheit dürfte sie besonders für das Anfängerpraktikum geeignet erscheinen. Die gebräuchliche Mothode leidet nämlich an dem Uebelstande, dass man die Uhr und den schwingenden Körper nicht gleichzeitig beobachten kann. Unsere Methode bezweckt nun die Uhr in das Gesichtsfeld desselben Fernrohres zu bringen, mit denen man die Schwingungen beobachtet.

Ein kleiner leichter Spiegel ist in der gebräuchlichen Weise mit Klebwachs an den schwingenden Körper befestigt, und ein Fernrohr in einem Abstand von etwa zwei Metern auf denselben eingestellt. Zwischen dem Fernrohr und dem Spiegel nahe dem letzteren ist ein mittels Böttger'scher Lösung dünn versilbertes Planglas, in einem Winkel von 45° gegen die Verticale aufgestellt. Dasselbe muss etwas mehr Licht zurückwerfen als durchlassen.

Auf einen Tisch wird eine Taschenuhr unter dem Spiegel so gelegt, dass ihr Bild, von der versilberten Oberfläche reflectirt, in dem Gesichtsfelde des Fernrohres deutlich sichtbar ist. Die Uhr muss durch eine Lampe hell beleuchtet und eine andere Lampe nahe beim Fernrohr so aufgestellt werden, dass ihre, durch den durchsichtigen Belag gehenden Strahlen von dem kleinen Spiegel in das Fernrohr zurückgeworfen werden. Wenn wir nun, nachdem wir den Körper in Torsionsschwingungen versetzt haben, durch das Fernrohr blicken, so sehen wir den Secundenzeiger stark vergrössert, während bei jeder Oscillation der kleine schwingende Spiegel, in dem Gesichtsfelde einen kurzandauernden Blitz liefert. Das Bild des Zeigers bewegt sich hierbei in entgegengesetzten Sinne wie

der Zeiger selbst. Indem man die Bewegung des Zeigers verfolgt, ist es leicht, die Zeit des Aufblitzens bis auf eine Viertelsecunde genau zu beobachten. Sind die Oscillationen schnell, so ist es natürlich bequemer, nur die Zeit jeder 5. oder 10. Schwingung zu beobachten. Nach ein paar Beobachtungen wissen wir, wann wir die folgende erwarten können, und indem wir die Augen auf die Abtheilung des Secundenblattes richten, wo der Zeiger im Augenblicke des Blitzes sein wird, ist es möglich, die Zeit bis auf eine Viertelsecunde zu bestimmen. An die Rückwärtsbewegung des Zeigers ge. wöhnt man sich in ein paar Minuten und die Ablesung ist dann ebenso leicht, wie die gewöhnliche.

Statt des halbdurchsichtigen Silberspiegels, kann man auch einen gewöhnlichen undurchsichtigen ebenen Spiegel gebrauchen (Metall ist natürlich am besten), wenn man ihn so aufgestellt, dass der am schwingenden Körper befindliche Spiegel gerade über oder unter seinem Rande sichtbar ist.

Berlin, Physikalisches Institut.

16. Ueber Farbenwechsel

verdünnter Lösungen von chromoxalsaurem Kali;

von Friedrich Hamburger.

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Gelegentlich einer Arbeit, die an anderer Stelle veröffentlicht werden wird, hatte ich es auch mit verdünnten Lösungen von chromoxalsaurem Kali K. Cr2 6C2O4 zu thun. Dieselben wurden in cylindrischen Gefässen aufbewahrt und zeigten dabei ein eigenthümliches optisches Verhalten: in durchgelassenem Tageslichte sahen sie im allgemeinen grün aus, in der Mitte jedoch und an den Rändern zeigten sich purpurne Flecke. Dass es sich nicht um Fluorescenz handelte, ging daraus hervor, dass in Gefässen mit parallelen Wänden die Erscheinung ausblieb. Der Erklärung derselben kam ich auf die Spur, als ich die Beobachtung machte, dass bei künstlicher Beleuchtung, Gaslicht oder electrischer Glühlampe, die Lösung durch und durch purpurne Färbung zeigte. Eine dadurch veranlasste Untersuchung des Absorptionsspectrums, 'die übrigens für concentrirte Lösungen bereits von Lapraik1) angestellt worden ist, ohne dass ihm diese Erscheinung aufgefallen wäre, ergab nämlich ein breites Absorptionsband zwischen den Wellenlängen 630 und 530, sowie vollständige Absorption von der Wellenlänge 470 an. Dadurch werden aus dem Spectrum die Farben gelb, orange, sowie blau und violett ausgelöscht, sodass nur einerseits roth, andererseits indigo übrig blieben. Die aus diesen beiden resultirende Färbung wird wesentlich dadurch bedingt werden, in welchem Verhältniss diese Lichtarten in dem auffallenden Lichte vertreten sind.

Ich untersuchte nun mehrere mir zu Gebote stehende Lichtquellen und fand, dass ausser bei Tageslicht die grüne Färbung nur auftritt bei Beleuchtung mit dem Quecksilberlichtbogen, sowie mit der schwach leuchtenden blauen Flamme des Bunsenbrenners, sowie in geringem Maasse auch bei electrischem Bogenlicht. Sämmtliche anderen Be

1) Lapraik, Journ. f. prakt. Chem. 47. p. 305. 1893.

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