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drahtes bez. des durch die Zusatzwiderstände verlängerten Drahtes berücksichtigt hat) mit einander, so ist die Endcorrection noch richtig. Anderenfalls sieht man leicht, wie man die Tabelle abzuändern hat: zwischen den beiden Beträgen, um welche man die frühere Tabelle an den Enden fehlerhaft findet, interpolirt man linear auf die Punkte der Correctionstabelle und fügt den alten Correctionen die so erhaltenen Beträge hinzu.

d) Kleiner Commutator. Die Zusatzwiderstände in dieser Form bieten also eine wesentliche Erleichterung.

160

45

3

5

2

4

6

4.5

W

W

Um dieselben bequem wechseln zu können, genügt ein kleiner, an jeder Brücke leicht anzubringender Stöpselcommutator von sechs Klötzen. Zwischen Nr. 1 und 3, 2 und 4 sitzen die die beiden Zusatzwiderstände; an zwei diametral entgegengesetzten Endklötzen (2 und 5) die Leitungen zum Brückendraht b, an den beiden anderen (1 und 6) diejenigen zu den zu vergleichenden Widerständen w'und w', an deren äusseren Enden der Stromprüfer P (Galvanometer oder Telephon) angeschlossen ist.

Stöpselung 1,2 und 5,6 ist die gewöhnliche directe Verbindung; 3,5 und 4,6 schaltet die Zusätze beiderseitig an; 3,4 und 5,6 endlich versetzt beide an das linke Ende des Brückendrahtes.

e) Grosser Commutator. Um alle möglichen Schaltungen machen zu können, genügt der obige Commutator nicht; aber ein solcher von acht Klötzen, wie Fig. 2 gezeichnet, welcher ein für allemal mit der Brücke verbunden ist. Die Zusatzwiderstände sitzen zwischen 3 und 3', 4 und 4'.

W

Fig. 1.

2'

+

Fig. 2.

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Dieselben lassen sich beliebig links oder rechts an den Brückendraht 6 anschalten. Ebenso die zu vergleichenden Widerstände w und w'.

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Wechselt man in einer Figur die Stöpselstellungen links und rechts, so hat man die zu vergleichenden Widerstände gegen die Brücke vertauscht. Wechsel oben und unten in Fig. 5 vertauscht die Zusatzwiderstände an den Enden des Brückendrahtes.

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f) Ausführung der Brücke. Eine Ansicht der Brücke, wie dieselbe nach meinem Vorschlag von Hartmann und Braun mit einer Marmorwalze und den Zusatzwiderständen ausgeführt wird, findet sich in Fig. 6. Der Commutator e) ist in der vorderen Fortsetzung der Axenrichtung angebracht. Links sind die Stöpselklötze zum Einschalten des zu bestimmenden Widerstandes und mit den Rheostatenwiderständen 1, 10, 100, 1000, 10000 Ohm gezeichnet.

2. Walzenbrücke aus Holz. (Fig. 7.)

Um die bequeme Walzenform der Brücke zugänglicher zu machen, habe ich versucht, dieselbe mit Ausnahme der Stromleitung ganz aus Holz ausführen zu lassen, welches in Paraffin gekocht ist. 1)

Der Draht liegt wie sonst in einer 10 Windungen bildenden, ganz leicht eingedrehten Nut der Walze; ein Röllchen von 1 cm Durchmesser, ebenfalls mit einer flachen Nut, bildet den Schleifcontact. Die Trommeltheilung in 100 Theile lässt 1/10000 der Drahtlänge

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an dem Index sicher

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Fig. 7.

Diese Axen drehen sich in Y-Lagern der beiden seitlichen Tragbretter. Uebergeschraubte Messingstreifen, von denen der eine den Ableseindex trägt, halten mit ganz wenig Luft die Axen von oben. Die Zuleitungen werden durch Bürsten aus hartem Messingdraht vermittelt, welche zugleich gegen Staub schützen. Geeignet angebrachte Klemmen gestatten bequeme Verbindung mit den zu vergleichenden Widerständen.

Ein Rheostat von 1, 10, 100 etc. Ohm, sowie eventuell

1) Das Holz wird, in Paraffin untergetaucht, mit dem letzteren erheblich über den Siedepunkt des Wassers (etwa auf 140°) so lange erhitzt, bis das Entweichen von Gasblasen aufhört. Alsdann lässt man so langsam erkalten, dass der Luftdruck Zeit hat die Holzporen mit Paraffin zu füllen. So behandeltes Holz isolirt auch statische Electricität.

2) Die durch die Zuleitungen bedingten Endcorrectionen des Brückendrahtes vermindert man, indem man die beiden äusseren Windungen entsprechend verkürzt. Bei dem gewöhnlich angewandten feinen Brückendraht mag durchschnittlich etwa ein Scalentheil Verkürzung geeignet sein.

die im Vorigen erwähnten Zusatzwiderstände können in einem Kasten, der das Fussbrett ersetzt, in bekannter Weise untergebracht werden.

Die Holztheile werden, da man des Paraffins wegen nicht leimen kann, am einfachsten durch gewöhnliche messingene Holzschrauben verbunden. Die Holzfaser lässt man wohl am besten überall senkrecht zur Drehungsaxe horizontal, in der Walze radial laufen.

Ein von Hartmann und Braun ausgeführtes Exemplar entspricht seinen Zwecken.

3. Condensator zur Brücke.

Um die, besonders bei Wechselströmen störenden electrostatischen Capacitäten, z. B. bei schlecht leitenden Electrolyten, zu compensiren, ist ein kleiner nebenzuschaltender Condensator zweckmässig, 1) dem man etwa die folgende Gestalt gibt.

Fig. 8.

Ein 12 cm breiter und 1 m langer Streifen gleichmässigen Papiers von der Dicke gewöhnlichen Schreibpapiers wird durch heisses Paraffin (über 100°!) gezogen und dann zickzackförmig in fünf Dächer gefaltet. Die in der Zeichnung nicht sichtbare Oberfläche belegt man mit einem durchlaufenden Stanniolstreifen, der von den Papierrändern etwa 1 cm frei lässt. Auf die Innenseiten der Dächer kommen Stanniolbelegungen etwa von der Grösse 11⁄2, 11⁄2, 1, 2, 4 . . . 128 qcm2),

1) F. K., Wied. Ann. 49. p. 249. 1893; Zeitschr. f. physikal. Chem. 15. p. 128. 1894.

2) 11⁄2 qcm als Compensation zu grossen Widerständen ist als untere Grenze nicht zu klein. - Für andere Zwecke können auch noch grössere Stücke (256... qcm) zugefügt werden. Wegen der Randcorrection und der Zuleitungen kann man die kleinen Blätter relativ etwas kleiner schneiden. In Ermangelung guten Rollenpapiers können natürlich mehrere Stücke gewöhnlichen Schreibpapiers zusammengelegt werden.

so angeordnet wie die Figur 8 zeigt, an ihren Rändern gegen die gemeinsame Aussenbelegung etwas zurücktretend. Durch Berühren mit einem heissen Nagel klebt man die Blätter an einigen Punkten an das Paraffinpapier.

Als Zuleitungen dienen dünne Kupfer- oder Messingdrähte, deren, damit sie fest liegen, gewundene Enden unter die Blätter geschoben und zugleich mit dem heissen Nagel eingeklebt werden.

Jetzt faltet man das Ganze zusammen, legt es zwischen zwei Streifen dicken Glases und dann mit den letzteren, unter Einschiebung zweier Stücke Tuch, zwischen zwei in Paraffin gekochte, etwas überstehende Bretter, die mit messingenen Kopf-Holzschrauben mässig zusammengepresst werden.

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Fig. 9.

Die Drähte führen, etwa durch übergeklebtes Paraffinpapier geschützt, von der gemeinsamen Belegung zu einer Klemme, von den anderen zu einzelnen Messingklötzchen, welche mit einem allen gegenüberstehenden Messingstreifen durch Stöpsel verbunden werden können. Letzterer Streifen trägt eine zweite Klemme. Mit den beiden Klemmen verbindet man die Enden des Widerstandes, welchem man eine Capacität nebenschalten will, und probirt die für ein gutes Tonminimum erforderliche Grösse der letzteren aus. Ich habe so Widerstände bis 700000 Ohm, von Amylalkohol z. B., noch mit einem guten Minimum messen können.

Hat man den Condensator calibrirt, was bekanntlich mit der Brücke und dem Telephon geschehen kann, so lässt er sich auch zu Messungen verwenden.

Der Isolationswiderstand des Condensators überstieg 50.106 Ohm.

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