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Aus der Fig. 6 würden sich die Maxima ergeben

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Alle anderen Beobachtungen wurden in derselben Weise ausgeführt und reducirt.

6. Die Schwefelpräparate.

Der natürliche krystallinische Schwefel 1) erfordert bei seiner mechanischen Bearbeitung einige Vorsichtsmaassregeln, da er die geringsten localen Erwärmungen, wie solche durch das Sägen oder selbst durch die Berührung mit den Fingern hervorgerufen werden, nicht aushält ohne zu zerspringen.

Ist es möglich den ganzen Krystall für ein einziges Präparat zu opfern, so ist die Arbeit rasch, sicher und leicht durch Abreiben des Krystalles auf einem ausgespannten Stücke Glaspapier zu bewerkstelligen. Ist es durchaus nothwendig aus demselben Krystalle zwei Präparate herzustellen, so ist es vortheilhaft, in der gegebenen Richtung zwei ca. 2 mm von einander abstehende Schnitte anzulegen und mit einer nicht zu feinen Laubsäge abwechselnd in dem einen und in dem anderen vorsichtig zu sägen: der Krystall birst zwar unter der Säge, die Risse gehen aber immer in die verhältniss

1) Die Krystalle wurden von J. Böhm (Mineralienhandlung) in Wien bezogen.

mässig schwache Zwischenschicht; die weitere Bearbeitung geschieht durch Abreiben.

Unter stetiger Controlle mit einem Anlegegoniometer lassen sich die Winkel leicht auf einen Grad genau nach Vorschrift herstellen.

Schliesslich sei noch die Bemerkung gemacht, dass die kleinen Wellen einer ausgedehnten Anwendung fähig sind, da schon bei mässig grossen und zugleich optisch vollkommenen Apparaten die Diffractionserscheinungen weit in den Hintergrund zurückdrängt werden können und für einwandsfreie Messungen leicht zu beschaffende Quanta der zu untersuchenden Substanzen genügen; hierdurch wird es möglich die einfachen Bedingungen, an welche wir bei den optischen Versuchen gewöhnt sind, auch für die Optik Hertz'scher Wellen zu verwirklichen.

Moskau, Physik. Laborat. d. Univ., im April 1895.

Aun. d. Phys. u. Chem. N. F. 56.

2. Ueber Lichtemission organischer Substanzen im gasförmigen, flüssigen und festen Zustand; von E. Wiedemann und G. C. Schmidt. 1)

1. Fluorescenz (Photoluminescenz) organischer Dämpfe; 2. Electroluminescenz (Leuchten in evacuirten Entladungsröhren) organischer Dämpfe; Verbindungsspectra derselben; 3. Kathodoluminescenz organischer Flüssigkeiten; 4. Kathodoluminescenz fester organischer Körper.

1. Fluorescenz (Photoluminescenz) organischer Dämpfe. Eine Fluorescenz (Photoluminescenz) von gasförmigen Körpern ist bisher nur in ganz vereinzelten Fällen beobachtet worden. E. Lommel 2) hat sie beim Joddampf aufgefunden; wir haben sein Resultat bei der Wiederholung bestätigen. können. Bei Lösungen mancher fluorescirender Körper oberhalb der kritischen Temperatur haben W. Ramsay und S. Young3) und E. Wiedemann 4) eine Fluorescenz nachgewiesen.

Es schien von Interesse zu untersuchen, ob die Erscheinung der Fluorescenz im Gaszustande nicht eine allgemeinere ist, als bisher beobachtet war. Ein Erfolg konnte nur bei Substanzen mit grossem Absorptionsvermögen erwartet werden; wir haben daher vor allem auf solche unser Augenmerk gerichtet.

Zahlreiche Versuche haben in der That für eine ganze Reihe organischer Körper eine Fluorescenz im dampfförmigen Zustande ergeben.

Die Substanzen wurden in dickwandige Glaskugeln von 6-8 cm Durchmesser gebracht; dieselben wurden dann evacuirt und abgeschmolzen. Die in ihnen befindlichen Körper wurden. durch Erhitzen verflüchtigt, während gleichzeitig die von einer Bogenlampe oder der Sonne kommenden und durch eine Linse

1) Die Hauptresultate der folgenden Abhandlung wurden vorgelegt in der Sitzung der Societas Physico-medica zu Erlangen vom 9. Juli 1895. 2) E. Lommel, Wied. Ann. 19. p. 356.

3) W. Ramsay u. S. Young, Chem. News 53. p. 205. 1886.
4) E. Wiedemann, Wied. Ann. 41. p. 299. 1890.

vereinten Strahlen die Kugel so durchsetzten, dass ihr Brennpunkt innerhalb derselben lag.

Solange auf der Bahn der Lichtstrahlen sich neben dem Dampf noch einzelne feste oder flüssige Theilchen befanden, erschien das Strahlenbündel durch diffus reflectirtes Licht weiss. Sobald sie verschwanden, entwickelte sich oft ein je nach der Natur der Substanz verschieden gefärbtes Fluorescenzlicht. Seine Farbe war bei:

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Sehr schön tritt bei dem Naphtazarin die rothbraune Fluorescenzfarbe auf, wenn man das erregende Licht durch ein blaues Glas gehen lässt.

Keine Fluorescenz zeigten u. a.: Azobenzol, Chinin, Diphenylamin, Naphtochinon. 1)

Bei den oben angeführten Kohlenwasserstoffen liegen die Absorptionsspectra in Lösungen sämmtlich im äussersten Violett oder im Ultraviolett nach den älteren Versuchen von Hartley und Huntington, sowie nach neueren von Pauer.2) Im dampfförmigen Zustande sind sie wohl analog dem von Pauer bei Benzol, Toluol etc. nachgewiesenen Verhalten noch etwas weiter nach dem Ultraviolett verschoben. Das Anthrachinon absorbirt ebenfalls das Ultraviolett; das Naphtazarin (Dioxynaphtochinon) absorbirt in alkoholischer Lösung grün, blau und violett etwa von der Wellenlänge 570 up an.

Aus der Farbe des ausgesandten Lichtes und der Lage der Absorptionsspectra ergiebt sich der Satz:

Die Emissionsspectra sind gegen die Absorptionsspectra

1) Die grüne Fluorescenz dieser Substanz in ätherischer Lösung ist auch ausnehmend schwach.

2) Sitzungsber. der med.-physik. Societät Erlangen: Sitzung vom 9. Juli 1895.

verschoben, und zwar entsprechend der Stokes'schen Regel nach dem weniger brechbaren Ende des Spectrums. Wir haben also in den hier auftretenden Spectren organischer Dämpfe Fluorescenzspectra im gewöhnlichen Sinne des Wortes, Spectra, welche nicht dem Maximum der Absorptionsstreifen entsprechen.

Eine Messung der Wellenlängen des von den Dämpfen emittirten Lichtes und des erregenden Lichtes ist besonderen Versuchen vorbehalten; sie verspricht auch in theoretischer Hinsicht für die Fluorescenz interessante Resultate.

2. Electroluminescenz der organischen Körper.

Bei der Electroluminescenz organischer Körper, d. h. bei dem Leuchten derselben als verdünnter Gase unter dem Einfluss electrischer Entladungen der Influenzmaschine oder des Inductoriums hatte sich bisher fast nie ein dem betreffenden Körper eigenthümliches Verbindungsspectrum beobachten lassen, stets traten die bekannten sogenannten Kohlenstoff-, Kohlenoxyd-, Kohlenwasserstoff- und Cyanspectren auf. Der Grund hierfür lag darin, dass die meisten bisher untersuchten Kohlenstoffverbindungen so wenig stabil sind, dass sie durch die electrischen Entladungen zersetzt werden. Relativ stabile organische Verbindungen sind solche mit Kohlenstoffringen, besonders wenn mehrere Ringe miteinander verknüpft sind. In der That wird z. B. Naphtalin von Entladungen, ohne zu zerfallen, zum Leuchten erregt.

Wir haben derartige Substanzen in Entladungsröhren untersucht, und zwar theils in solchen mit äusseren Belegungen, theils in solchen mit inneren Electroden, aber stets mit nicht zu engen Verbindungsstücken zwischen den beiden Electrodenräumen.

Bei diesen Versuchsanordnungen kommt bei jeder einzelnen Entladung der Influenzmaschine 1) eine relativ kleine Energiemenge auf die Gewichtseinheit des Dampfes, und die Zersetzung ist soweit wie möglich vermieden.

Ein Rohr mit inneren Elektroden zeigt die nebenstehende Figur. Durch a communicirte das Rohr mit der Pumpe, in den Raum an der unteren Electrode wurde die zu untersuchende Substanz gebracht und dann das Rohr b abge

1) Es diente dazu eine aus Mitteln des Elisabeth Thompson Fund angeschaffte 20 plattige Influenzmaschine.

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