Page images
PDF
EPUB
[ocr errors]

1. Einfluss des Lösungsmittels auf die Luminescenzfarbe. Eine Reihe von Beispielen, an denen der Einfluss des festen Lösungsmittels auf die Luminescenzfarbe der ,,festen Lösungen" erkannt werden kann, enthält die folgende Tabelle, die sich auf Lösungen von Mangansulfat bezieht. In derselben haben wir gleichzeitig die Kathodo-, Thermoluminescenz- und Nachleuchtefarbe der reinen Lösungsmittel angegeben, um zu zeigen, welch starke Veränderungen die Eigenschaften derselben durch Hinzufügung von geringen Mengen einer zweiten Substanz erfahren. Ein anderes sehr schlagendes Beispiel bildet CaFl mit MnFl2-Zusatz.

[blocks in formation]

Die Luminescenzfarbe ist in ausnehmend hohem Grade von dem Lösungsmittel abhängig.

Besonders charakteristisch ist das in der Tabelle zusammengestellte Verhalten des Mangansulfats in den verschiedenen Lösungsmitteln. In CaSO, ist die Luminescenzfarbe grün, in ZnSO1 roth, in SrSO, hellröthlich, in Na2SO bräunlich-gelb etc.

4

Ann. d. Phys. u. Chem. N. F. 56.

14

Die Erscheinung lässt sich mit der Aenderung der Absorptionsspectra und der Fluorescenzfarbe in verschiedenen Lösungsmitteln unter dem Einfluss des Lichtes zusammenstellen. Erstere sind ja z. B. beim Jod ausnehmend verschieden, letztere ändern sich ebenfalls bei verschiedenen organischen Substanzen nicht unbedeutend. 1)

Weitere Beispiele für den Einfluss des Lösungsmittels auf die Luminescenzfarbe liefern die im Nachfolgenden mitgetheilten kurzen Angaben:

Bariumsulfat als Lösungsmittel: Die festen Lösungen der Sulfate von Cr, Mn, Fe, Cu, Zn, Ni, Co in BaSO, leuchteten schwach violett oder blau, wie das reine BaSO4. Bei einigen Präparaten war die Thermoluminescenz gering, bei den meisten überhaupt nicht wahrzunehmen.

Strontiumsulfat als Lösungsmittel. SrSO, mit den Sulfaten von Mn, Zn, Ni, Cu, Cr leuchteten schwach blau. Das reine SrSO, zeigte nichts.

4

[ocr errors]

Calciumsulfat als Lösungsmittel: Mit Ausnahme der festen Lösung von CaSO4 + MnSO4, das prachtvoll grün luminescirt, leuchteten die Präparate von CaSO4 mit Cr, Fe, Cu, Zn, Ni, Co, Cd, Li meist schwach rötlich, während das reine CaSO, eine schwach gelbliche Farbe zeigte.

4

4

4

Magnesiumsulfat als Lösungsmittel: MgSO, (roth), MgSO, +1% CdSO) (intensiv gelb), das Nachleuchten und Thermoluminescenz war ebenfalls intensiv gelb. MgSO4 + ≈ MnSO (intensiv roth, vgl. Tab. V), MgSO4 + 1 Proc. NiSO4, MgSO +1 Proc. CuSO, MgSO4 + 1 Proc. CoSO, (schwach weiss oder gelblich).

4

4

4

Zinksulfat als Lösungsmittel: ZnSO, intensiv weiss, ZnSO +1 Proc. CdSO, (intensiv blau, Nachleuchten und Thermoluminescenz schwach). ZnSO4+1 Proc. CuSO4, ZnSO4+1 Proc. FeSO4, ZnSO4 + 1 Proc. NiSO, leuchteten nicht.

1) Vgl. u. a. O. Knoblauch, Wied. Ann. 54. p. 193. 1895. 2) Wurde das durch die Kathodenstrahlen belichtete Salz in heisses Wasser geworfen, so trat ein helles, intensivgelbes Licht auf.

Aluminiumoxyd als Lösungsmittel vgl. Tab. VI.
Strontiumcarbonat1) als Lösungsmittel.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors]

Gläser. Untersucht wurde eine grosse Anzahl derselben, sie luminesciren meist grüngelb, bläulich, röthlich, oder weiss. Die meisten leuchten auch nach und thermoluminesciren.

Da die Gläser meist Lösungen mehrerer Substanzen in mehreren Lösungsmitteln bilden, so liegen hier die Verhältnisse sehr complicirt; wir sehen daher von genaueren Angaben ab (vgl. übrigens Wied. Ann. 38. p. 488. 1889).

1) Zur Darstellung dieser Verbindungen wurde z. B. Calciumchlorid mit Kupfernitrat vermischt, sodass beim Ausfällen mit kohlensaurem Natrium auf 99 Proc. SrCO,, 1 Proc. CuCO, entstand. Das kohlensaure Kupter scheidet sich zum Theil neben dem Calciumcarbonat aus; gleichzeitig durchdringen sich aber beide Substanzen so innig, dass auch hier „feste Lösungen" entstehen. Glüht man die so dargestellten Verbindungen, so zersetzen sich die kohlensauren Salze des Kupfers, Mangans und Urans, während das Strontiumcarbonat zum grössten Theil unverändert bleibt. Durch das starke Erhitzen wird aber entsprechend den Versuchen von Spring (vgl. unsere vorige Arbeit p. 615) bewirkt, dass das Kupferoxyd etc. in das Strontiumcarbonat diffundirt, und daher von demselben gelöst wird. 2) Rgl. bedeutet Rothgluth.

2. Einfluss des Erhitzens der Substanzen bei der Darstellung auf die Farbe des ausgesandten Lichtes.

Ein Erhitzen der Substanzen vor der Untersuchung wirkt in doppelter Weise:

1. Durch das Erhitzen werden die Substanzen im Allgemeinen dichter, bez. in andere Modificationen übergeführt oder 2. chemisch verändert.

In beiden Fällen kann die Farbe des Leuchtens durch das Erhitzen wesentlich verändert werden.

1. Aenderung der Luminescenzfarbe infolge von physikalischen Veränderungen.

Als Beispiel für den ersten Fall führen wir das Strontiumsulfat an. Dasselbe ist bei 100° getrocknet wasserfrei; es kathodoluminescirte schwach rosa, nach kurzem Erhitzen auf 800° traten einige blaue Stellen auf, nach anhaltendem Glühen leuchtete das ganze Präparat blau. Die Erscheinung erklärt sich, wenn man bedenkt, dass durch das Erhitzen das Strontiumsulfat dichter wird, also in eine andere physikalische Modification übergeht.

4

Aehnliche Unterschiede zeigen noch manche andere Substanzen im geglühten und ungeglühten Zustand: Na,SO4 + MnSO 4 ungeglüht luminescirt rothorange, geglüht mehr gelborange, ZnSO4 + 1 Proc. MnSO4 ungeglüht gelbroth, geglüht roth, MgSO4 + 1 Proc. MnSO, ungeglüht gelblichroth, geglüht dunkelroth. Es lässt sich daher mit Sicherheit der Schluss ziehen, dass, wo nach Erhitzen der Präparate, ohne dass dabei chemische Veränderungen in dem Molecül eintreten, die Kathodoluminescenzfarbe eine andere wird, dort sicherlich physikalische Umänderungen stattgefunden haben. Dieser Satz gilt jedoch nicht umgekehrt, denn wir haben zahlreiche Beispiele dafür gefunden, dass trotz längerem Erhitzen auf höhere Temperatur und damit vermehrter Dichte keine Farbenänderung eintrat.

2. Aenderung der Luminescenzfarbe infolge chemischer Veränderungen. Beispiele für den zweiten Fall liefern:

a) Einige wasserhaltige Salze. Cadmiumsulfat, gelinde getrocknet, sodass es noch etwas Wasser einschliesst, kathodoluminescirt schwach rosa; sobald alles Wasser vertrieben ist, leuchtet das Präparat prachtvoll gelb.

b) Andere Beispiele lassen sich auch aus der Gruppe der festen Lösungen entnehmen.

4

CaSO4+2H2O + MnSO, z. B. kathodoluminesicrt schwach rosa, nach gelindem Erhitzen bis der Wassergehalt vertrieben ist, tritt die prachtvolle grüne Farbe auf, die wir schon mehrfach beschrieben haben.

3. Weitere Beispiele für den Einfluss des Erhitzens, wo wahrscheinlich beide Ursachen zusammenwirken, sind in der Tab. VI für das Aluminium zusammengestellt.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][subsumed][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

Wie aus der Zusammenstellung hervorgeht, haben wir es

hier nicht mit einheitlichen Körpern zu thun. Die Farbe

« ՆախորդըՇարունակել »