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11. Einfluss von Zusätzen auf das Nachleuchten von reinen Körpern.

Zusätze sind manchmal von sehr geringem Einfluss auf die Luminescenzfarbe, dagegen vermögen sie das Nachleuchten fast ganz zu vernichten oder mindestens stark herabzusetzen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Cadmiumsulfat mit verschiedenen Zusätzen.

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12. Einfluss der Zusätze auf das Nachleuchten und Thermoluminescenz von festen Lösungen.

Bei festen Lösungen mit zwei Zusätzen, welche beide zu einer Luminescenz Veranlassung geben, können sowohl für das Nachleuchten als auch für die Thermoluminescenz ziemlich complicirte Verhältnisse eintreten.

Sind die durch die Zusätze, wenn sie einzeln in die Lösung eingebettet sind, hervorgerufenen Luminescenzfarben sehr verschieden, klingen sie auch verschieden schnell ab, so tritt im Laufe der Zeit ein Farbenwechsel ein. Besonders schön ist dies häufig beim Erwärmen, also bei der Thermoluminescenz, zu beobachten, wie aus der nachfolgenden Tabelle hervorgeht.

Tabelle XVII.

Substanz

Fluoresc. NI.

Th. L.

Th. L.

nach

10 g ZnSO4 +0,5 g MnSO4 + 1 g Na,SO, rothgelb rothgelb nach der Be

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lichtung erst roth, bei stärkerem Er

hitzen gelb

8 Tagen

gelb

nach der Be- nach

lichtung erst 8 Tagen

roth, bei stär

kerem Er

hitzen gelb.

gelb

10,, ZnSO4 +0,5,, MnSO4+ 4,, Na2SO4

gelb

gelb

schwach roth

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dann gelb.
gelb.

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10,, ZnSO4 +0,5,, MnSO4 + 6,, Na2SO4 5,, ZnSO4 +0,5,, MnSO4+10,, Na2SO4

+

A

13. Untersuchung des Luminescenzspectrums. Bekanntlich besteht das Fluorescenzspektrum von flüssigen Lösungen aus continuirlichen, an verschiedenen Stellen des Spectrums gelegenen Banden. Aehnlich scheinen sich nach Lecoq de Boisbaudran z. Pumpe auch einzelne feste Lösungen zu verhalten. Auch bei den von uns untersuchten festen Lösungen erstreckt sich das Luminescenzlicht stets auf mehr oder weniger grosse Theile des Spectrums.

B

-JA

Fig. 3.

Um bei den Beobachtungen nicht durch das Luft- und Quecksilberspectrum gestört zu werden, bei dessen Vorhandensein es in einzelnen Fällen den Anschein gewinnt, als ob das Luminescenzlicht einzelne helle Maxima und dunkele Minima im Spectrum besitzt, haben wir dem Apparat die folgende Gestalt gegeben (Fig. 3).

In das 40 cm lange und 2,2 cm weite Rohr war oben die Kathode K, deren Draht sich in einem Glasrohr befand, eingekittet; dieselbe endigte in eine Platte D. Von dem oberen Theil des Rohrs führte ein T-Stück zur positiven Electrode A. Gegenüber der Platte D befand sich ein auf einem langen Metallstab CB angebrachtes, schräg gestelltes Metallkästchen,

=

in das die zu untersuchende Substanz in Form einer Pastille gebracht wurde. Wurde weit ausgepumpt, so entwickelten sich an D Kathodenstrahlen, welche die Substanz zum Leuchten brachten. Das Luminescenzlicht fiel auf den Spalt eines Spectralapparates und konnte so leicht beobachtet werden. Da der Abstand zwischen dem Kästchen A und der Glaswandung des Rohrs sehr gering war, so wurde man nicht durch die Quecksilber- und Luftlinien gestört. Um das grüne Phosphorescenzlicht des Glases fortzuschaffen, wurde in das Rohr in der Höhe der Kathode ein Glimmercylinder eingeschoben. Im nachfolgenden sind die wesentlichsten Ergebnisse zusammengestellt; die intensivste Farbe des Fluorescenzspestrums ist stets cursiv gesetzt.

MgSO4 +1% MnSO4

Mn

ZnSO4 +1% MnSO4
Na2SO4 + 1% MnSO4
Ca,(PO4)2 +
CaCO3 + x Mn
CaSO4 + MnSO

MnSO4

CaSO4 +
10 CaÑO, +0,4 MnSO
+ 2 ZnSO4

CASO4

Tabelle XVIII.

rothes Band mit etwas gelb.
rothes Band.

roth, gelb, grün, etwas blau.
roth, gelb, grün.

roth, gelb, grün.

ungeglüht wenig roth, Spur gelb, viel grün, etwas blau.

gegl. viel mehr roth, gelb, grün, indigoblau.

wie vorhin, grün etwas hervortretend.
geglüht roth, gelb-grün, Spur blau.

Das Spectrum des Luminescenzlichtes ist also continuirlich. Wir haben geglaubt, von der Messung der Wellenlängen des Luminescenzlichts absehen zu können, da dieselben je nach der Dauer und Höhe des Erhitzens der Substanz sich ändern, also ohne weiteres Regelmässigkeiten nicht hervortreten können.

4. Zeitdauern, während deren die durch die Kathodenstrahlen erzeugten Modificationen erhalten bleiben.

Eine Reihe der am schönsten thermoluminescirenden Substanzen wurde erneut von Zeit zu Zeit auf ihre Thermoluminescenz untersucht, nachdem sie einmal durch Kathodenstrahlen erregt worden waren.

Die Substanzen waren dieselben, die wir schon in unserer

ersten Abhandlung 1) untersucht haben, nämlich: gewöhnliches Glas, CaCO3 + MnCO,, geglühtes und ungeglühtes CaSO4+ ≈ MnSO4, MgSO4 +1% CdSO4, ZnSO4 +1% MnSO4, Al2O3+ ≈ MпО ̧, Na2SO4 + 1% MnSO

4.

Von den obigen Substanzen thermoluminescirten noch nach sechs Monaten CaSO4 + MnSO, AlО + MnO3 (sehr schwach), Glas und CaCO3 + MnCO,.-ZnSO4 +1% MnSO4

X

3

X

hatte nach einer Woche seine Thermoluminescenz verloren. Selbst bei den luminescirenden Körpern war das Leuchten bedeutend schwächer, als unmittelbar nach der Bestrahlung. Es findet also bei diesen Körpern eine allmähliche Rückverwandlung statt.

B. Photoluminescenz.

I. Versuche über die Phosphorescenz von reinen Körpern und festen Lösungen im Sonnenlicht.

Ausser der Kathodoluminescenz haben wir noch die Photophosphorescenz einiger der früher aufgeführten Substanzen untersucht. Dazu wurden die von einem Heliostaten kommenden Sonnenstrahlen durch eine Linse concentrirt und in das früher 2) beschriebene Phosphoroskop geworfen. Da die Substanzen zum Theil sehr undurchsichtig waren, so musste das an der Oberfläche derselben auftretende Licht, ehe es dickere Schichten durchsetzt hatte, untersucht werden; dazu wurde die früher beschriebene Anordnung des Phosphoroskops für seitliche Beobachtung verwendet.

Das Hauptergebniss, welches wir gefunden haben, ist folgendes: Viele unter den Kathodenstrahlen intensiv luminescirende Körper leuchten auch unter dem Einfluss des Sonnenlichtes hell, doch nicht so hell, wie unter den Kathodenstrahlen. Substanzen, welche nur eine schwache oder gar keine Kathodoluminescenz besitzen, leuchten auch unter dem Sonnenlicht nicht.

Einige Beispiele mögen dies erläutern.

1) l. c. p. 625.

2) E. Wiedemann, Wied. Ann. 34. p. 453 unten. 1888.

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Im Besonderen wäre noch zu bemerken:

a) Anthrachinon leuchtet sehr lange nach, man kann dies beobachten, wenn man die Substanz den Sonnenstrahlen aussetzt und dann in ein dunkles Zimmer bringt.

b) Chininsalze mit dem zweiwerthigen Chininion leuchten heller als diejenigen mit dem einwerthigen; dies ist besonders bei den Sulfaten sehr deutlich.

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