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geltend ansehen, welcher in Luft das angegebene Absorptionsvermögen zukommt.

Wir finden somit das Absorptionsvermögen des Aluminiums 7150: 3,42 2090 mal so gross als das der Luft. Die Dichte des Aluminiums ist die 2,70: 0,00123 2200 fache der

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Luft. Die Absorption im Aluminium ist also sehr nahe diejenige, welche nach dem Früheren (2) für irgend ein Gas von der Dichte des Aluminiums zu erwarten wäre; wir finden die Proportionalität zwischen Dichte und Absorptionsvermögen über den veränderten Aggregatzustand hinaus fortgesetzt.

6. Diese Uebereinstimmung wird man freilich erst dann für mehr als zufällig halten, wenn sie bei einer Reihe anderer fester Körper wiederkehrt. Dies zu zeigen, genügt nunmehr der Nachweis, dass verschiedene feste Medien unter sich und mit dem Aluminium verglichen wieder proportional ihrer Dichte absorbiren.

Schatten von Metalblättern
gleicher Dicke
(0,00071 mm)

gleicher Masse

(0,75 mg/cm2)

ΑΓ

Fig. 3 a.

Fig. 3b.

Ag

Au

Vergleichen wir zunächst einige Metalle miteinander. Durch Uebereinanderlegen einer geeigneten Aus- Ag wahl von Metallblättern, deren Dicke durch Wägung bestimmt worden Au war, stellen wir uns vier Streifen her von genau gleicher Dicke aus Aluminium, Kupfer (unechtem Blattgold), Silber und Gold. Diese vier Streifen legen wir nebeneinander auf einen phosphorescenzfähigen Schirm und bestrahlen ihn von dieser Seite her. Es zeigt sich auf der anderen Seite ein ganz zarter Schatten des weniger dichten Aluminiums, ein viel deutlicherer des dichteren Kupfers, ein noch viel schwärzerer des noch dichteren Silbers, endlich ein ganz schwarzer Schatten des sehr dichten Goldes (vgl. Fig. 3a, bei der Herstellung von deren Originale der phosphorescenzfähige Schirm durch eine photographische Platte ersetzt war). 1) Nun wählen wir in einem zweiten Versuche die Blätter so, dass sie, statt gleich

1) Die Figuren 3a und b geben im wesentlichen den Anblick von Copien der Negative, sie geben daher auch den Anblick des phosphorescenzfähigen Schirmes.

dick zu sein, gleich schwer sind bei gleicher Fläche. Ihre Schatten sind nun nicht mehr mit Sicherheit voneinander zu unterscheiden (vgl. Fig. 3b). Gleiche Massen absorbiren also gleich viel Kathodenstrahlen. Dies ist aber wieder nur eine andere Form der Aussage, dass Absorptionsvermögen und Dichte einander proportional sind; denn es sind bei gleicher Masse auf gleicher Fläche die Dicken & der Schichten umgekehrt proportional deren Dichten, also der hindurchgelassene Bruchtheil der Intensität, e-as, dann und nur dann der gleiche, wenn das Absorptionsvermögen a proportional der Dichte ist.

7. In feineren Versuchen nach dem gleichen Plane habe ich neben Metallen auch noch andere feste Medien jedes einzeln mit dem Aluminium verglichen. Es war hierzu der phosphorescenzfähige Schirm zunächst auf seiner ganzen Fläche mit einem gewöhnlichen Aluminiumblatte belegt, um die Reflexion des Phosphorescenzlichtes überall gleichmässig zu machen. Darauf kam die zu untersuchende Schicht zu liegen, sagen wir Silberfolie, sodass sie den halben Schirm bedeckte; die andere Hälfte wurde mit Aluminiumfolie belegt, wobei die geradlinigen Kanten der beiden Schichten dicht aneinander schlossen. Die Dicke der Aluminiumschicht wurde nun durch wiederholtes Hinzufügen bez. Wegnehmen immer dünnerer, zuletzt der dünnsten Blätter solange variirt, bis bei Bestrahlung eine Grenzlinie der beiden verschiedenen Schichten in deren Schatten nicht mehr zu erkennen war. So wurde zu jeder zu untersuchenden Schicht eine gleich durchlässige Aluminiumschicht aufgesucht und es gelang dies sehr zufriedenstellend; selbst bei schon recht dicken Schichten machte das Hinzufügen oder Wegnehmen eines gewöhnlichen Aluminiumblattes sich noch gut bemerkbar.

Diese Versuche haben die Proportionalität von Absorptionsvermögen und Dichte als erste Annäherung wieder bestätigt, und zwar auch bei Körpern, welche so verschieden sind von den Metallen wie Papier, Glas, Collodium, Glimmer; sie haben aber auch unzweifelhaft gezeigt, dass kleine Abweichungen von jener Proportionalität in der That bestehen. Diese Abweichungen scheinen auch verschieden auszufallen je nach der Art der benutzten Kathodenstrahlen. Denn es fand sich manchmal, dass zwei auf gleiche Durchlässigkeit gebrachte

Schichten wieder deutlich verschiedene Schatten warfen, wenn der Gasdruck im Entladungsrohre sich geändert hatte. Ich habe diese letztere Erscheinung nicht besonders untersucht, sondern mich darauf beschränkt, stets so genau als möglich dieselbe Art von Kathodenstrahlen zu erzeugen, welche bisher in der Hauptsache benutzt wurde und welche durch die Funkenlänge 2,8 cm an dem angewandten Apparate oder durch das Absorptionsvermögen 3,42 cm-1 in der Luft zu kennzeichnen ist.

Im einzelnen waren die Resultate dieser Versuche die folgenden. Es erwiesen sich als gleich durchlässig:

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Die dritte Spalte gibt jedesmal an, wieviel mal so dick die gleich durchlässige Aluminiumschicht war, als die untersuchte Metallschicht.

Beim Blattmetalle (Kupfer mit etwas Zink) ist die Uebereinstimmung der Dickenverhältnisse in den einzelnen Versuchen (Zeilen der Tabelle) nur wenig befriedigend; es rührt dies daher, dass die benutzten Schichten ersichtlich sehr ungleichmässig in ihrer Dicke waren; es scheint schwer zu sein, dies Metall gleichförmig auszuschlagen. Der Mittelwerth der Verhältnisse, 3,35, stimmt übrigens sehr gut überein mit dem Verhältnisse der Dichten des Metalles und des Aluminiums, 3,30 die gleich durchlässigen Schichten sind somit, soweit die Genauigkeit der Beobachtung geht, in der That von gleicher Masse bei gleicher Fläche. Es ist zu bemerken, dass dies Resultat nicht beeinflusst wird von den zur Berechnung der Dicken benutzten Dichtenangaben; denn die Massen der Flächeneinheit der Blätter, auf welche es allein ankommt, wurden direct mit Hülfe der Waage und des Maassstabes bestimmt. Die Kenntniss der Dichten wäre überhaupt entbehrlich; es genügte die Vergleichung der Massen; nur der besseren Anschaulichkeit wegen zog ich es vor, statt der Massen die aus denselben mit Hülfe der angegebenen Dichten 1) berechneten Dicken der Blätter anzugeben. Das Absorptionsvermögen des unechten Blattgoldes ergiebt sich nun als das 3,35 fache des Aluminiums (Tab. V), also gleich 23800 cm-1.

Befriedigendere Resultate waren bei den sehr gleich

1) Für die Dichte des Blattmetalles ist die von gehämmertem Kupfer gesetzt.

mässigen Silberschichten zu erhalten (Tab. VI, b). Es wurden daher hier die benutzten Blätter fast durchweg einzeln sorgfältig ausgewogen auch dann, wenn sie aus demselben grösseren Blatte geschnitten waren, und es wurde bei der Beobachtung der Schatten mit den vier Kanten der Blätter gewechselt, um Ungleichmässigkeiten möglichst zu eliminiren. Hier nun ergiebt sich unzweifelhaft eine Abweichung von der Proportionalität zwischen Absorptionsvermögen und Dichte; es sind sämmtliche Dickenverhältnisse deutlich grösser als die Verhältnisse der Dichten. Es ist in der Tabelle den Dickenangaben auch noch die Angabe der Anzahl der Blätter (in Klammern) beigesetzt, aus welchen die einzelnen untersuchten Schichten bestanden; Bruchtheile sind dabei durch Schätzung erhalten, wenn ein ganzes beigefügtes dünnstes Blatt den vorher etwas zu hellen Schatten schon etwas zu dunkel werden liess. Man bemerkt keinen Einfluss der Blätterzahl auf das Resultat, ebenso wenig einen solchen der in der Tabelle von oben nach unten zunehmenden Dicke selbst; Widersprüche gegen die Grundannahmen erheben sich also auch hier nicht. Das Absorptionsvermögen des Silbers wird gleich dem 4,507fachen des Aluminiums also gleich 32 200 cm-1 gefunden.

Auch beim Golde (Tab. VI, c) ergiebt sich eine kleine Abweichung des Dicken- vom Dichtenverhältnisse und zwar im gleichen Sinne wie beim Silber. Das Absorptionsvermögen des Goldes ist als das 7,77 fache des Aluminiums gleich 55600 cm-1.

Mit nichtmetallischen festen Medien wurden die folgenden Resultate erhalten:

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