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Laute ohne Hauch, sie haben auch wirkliche Aspiraten; in vielen Fällen bemerkt man endlich eine Neigung der Sprache, die Mutae Vor Vocalen mit einer gewissen Aspiration zu sprechen. Davon weiter unten. Die wirklichen Aspiraten sind übrigens sehr stark vertreten, und das gibt der Sprache einen eigenthümlichen Charakter. Als ich den zweiten Tag in Lenidhi war, rief die Frau meines Gastfreundes auf meinen Wunsch eine alte Frau, die mir Wörter und Mährchen sagen sollte. Als nun die beiden zu sprechen begannen, machte es mir den Eindruck, als ob die Alte, die eine sebr markirte Aussprache hatte, stark gegangen wäre und jetzt fortwährend Athem schöpfen müsste. Ich machte der Frau meines Gastwirthes darüber eine Bemerkung, worauf sie einfach sagte: so ist unsere Sprache.

Untersuchen wir nun die zakonischen Aspiraten, von deren Existenz man eigentlich keine Idee hatte.

Sehr oft ereignet es sich im Leben einer Sprache, dass sie auf der einen Seite gewisse Laute zerstört und auf der anderen Seite ebendieselben schafft. So ist es mit den Diphthongen im Neugriechischen. Nachdem die Sprache ihre Neigung zur Monophthongisirung der Diphthongen ganz durchgeführt hatte, begann sie allmählig wieder neue Diphthonge zu schaffen, und zwar geschah dies durch Epenthese. So entstanden die neugr. wirklichen Diphthonge a und or. Siehe darüber meine Neograeca in Curt. Stud. IV, 270.

So ist es auch mit den Aspiraten ergangen. Diese waren schon früh in Fricativlaute übergegangen. Aber bald bildeten sich, wenigstens in einem Dialecte des Griechischen, im Zakonischen, neue wirkliche Aspiraten aus Doppelconsonanten. Aus 22, 7, πn gingen k', t, p' hervor. Wie kam nun aber dieser Dialect zu einer solchen Unzahl von Wörtern mit Doppelconsonanten? Um das zu begreifen, müssen wir auf den alten Dialect, aus dem sich das Zakonische entwickelt hat, zurückgehen; und dieser ist kein anderer als der laconische. Nun aber scheint gerade dieser mehr wie jeder andere zur Assimilation geneigt gewesen zu sein und zwar zur regressiven (nach G. Curtius, gegen Kühner), wobei der vorangehende Consonant sich dem nachfolgenden anbequemt. Auch der böotische hat die gleichen Erscheinungen aufzuweisen. Namentlich gehört hieher die Assimilation des vor und z, derzufolge zu und σ zu z wird. Beispiele dafür

findet man in Ahrens de Graec. linguae dialectis I, 177 und II 103 f. Ich begnüge mich, auf die zwei Glossen des Hesychius hinzuweisen:

ἀκκόρ· ἀσκός· Λάκωνες und

ἔττακαν· ἔστησαν.

Aus dem laconischen dzzóg ist das zakonische ak'ò hervorgegangen; dem TTazer, das wahrscheinlich auch dem laconischen Dialecte angehört, vergleicht sich in Bezug auf den in Rede stehenden Consonantenwechsel das heutige etàka altgr. a. Wie sprachen die Alten in diesem Falle und zz, mit oder ohne Aspiration? Darüber lässt sich nichts sagen.

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57.

Wir können nun folgende Gleichungen aufstellen:
1) Griech. durch lac. 77 zu zak. ť

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Die ersten drei Assimilationen, besonders No. 3, sind die ergiebigsten für die Aspiraten des Zakonischen. Daneben gibt es auch noch andere; so:

6) griech. durch lac. 7 zu zak. ť.

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8) Da wo die alte Sprache 77 hatte, wurde auch dieses

im Zakonischen zu ť.

Nach einem Nasal wird die Aspirate in der ursprünglichen Weise gesprochen; also:

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Wie dieses zu erklären, darüber wage ich keine Meinung auszuprechen.

Wir gehen nun die einzelnen Gleichungen der Reihe nach durch.

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fuma στόμα. Ueber u aus o voru handelte ich Neogr. (Curt. IV.) 303, wo ich mich aber in Bezug auf die Aussprache des t irre führen liess.

τάχο στάχυς, άσταχυς.

20

íàmo σrov. Ueber a statt unten im Zusammenhang. tènu ich stehe auf (raive intr.); gleich dem neugr. xćvou; Fut. Ià tàu ich werde aufstehen; et àka ich bin aufgestanden; èta stehe auf; tatè aufgestanden (σηκαμένος).

faiqu ich hebe auf, rzów.

ίδη, tan für 'στὸν, στὴν εἰς τού, εἰς τήν). Dies scheint alt zu sein; denn auch das decretum in Timotheum hat Ebenso fur und fu

ἐστών für ἐς τάν.

τάς, τὰ εἰς τά.

εἰς τούς, εἰς

Im Inlaut:

ite (irrós) Leinwand, Segel. Deville und alle Anderen haben sich von dem Tone des irrós verführen lassen und irr geschrieben.

ète

=

r, hat den Ton auf der Stammsilbe, wie alle Formen dieses Zeitwortes.

ἀΐοχο, άστοχον, ἀπρεπές.

Hier kommen namentlich die Verbaladjectiva auf rós und die von ihnen durch Voraussetzung eines « privativum gebildeten Adjectiva in Betracht. Die Verbaladjectiva haben im Zakonischen die Bedeutung von Participien, worüber später.

γιαίε (πλαστός), πεπλασμένος.

kjαΐε (πιαστός), neugr. πιασμένος.

So auch kratè neugr. σκασμένος.

rjatè gereift, reif, quos, u. s. w.

Dazu kommen:

αναξε άκλαυστος.

aprate ἄπλαστος.

asilite un Inházas u. s. w.

Doch gibt es auch Verbaladjectiva, welche bewahrt haben; so:

kristi gewaschen (πλυμένος),

àvraste ungesotten, àynoste, ajùriste u. s. w.

=

tan

Es kann also hier nicht von einem Lautgesetze, sondern nur von einer Lautneigung die Rede sein. Endlich bemerke ich noch, dass in allen den Beispielen, die ich bis jetzt für Of irgend einer der vier Vocale a, o, u, e folgte, aber nie ein i; denn 7 vor i wird zu sk, auch zu sts.

führte, nach dem

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pundiu σβέννυμι. Dieses führe ich auf χσπονδέσκω zurück. Ueber die Endung èxu später. Dieses zak. Verbum bietet uns den Schlüssel zu der Etymologie von Cév; denn es ist gar nicht unwahrscheinlich, dass σβέννυμι und σπένδω zu einer Wurzel gehören.

Der Uebergang der Bedeutung von begiessen zu löschen ist gerechtfertigt, und auch die Erweichung von zu (mit σπ oß weichem 8) hat ihre Analogie wenigstens im Neugriechischen, wo sich oft die Erweichung von ox zu y findet.

Im Inlaut:

αραλία ασπάλαξ.

àpirte ἄσπαρτος.

eperi gestern, von ἑσπέρα. Von dem gleichen Stamme

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Nach einem Lautgesetze des Zakonischen wird vor i in k verwandelt, und auch vor i in sk. Dieses sk wird nun auch zu k in folgenden Wörtern:

Fjale στύλος, πάσσαλος.

kjaùa orahova, Tröpfchen.

kjaia rapida, getrocknete Weintraube. In den beiden letzten Wörtern folgt zwar auf kein i, aber der Uebergang in sk wurde durch ein parasitisches Jod vermittelt: jacuza und orjapida. Ausfall von λ und &

und Uebergang von 4 in vor i gehören zu den ge

wöhnlichsten lautlichen Erscheinungen im Zakonischen. Nun kommen wir zu den Verbis auf ku, d. i. xw, die den grösseren Theil der zak. Zeitwörter ausmachen. An erster Stelle führe ich an:

penaku ich sterbe", aus anоSváлzw; bei all seiner laut

lichen Zerstörung ist es wegen des dor. a statt ŋ interessant. à pe≈ànu ich werde sterben, epen à ka ich starb, penatè gestorben, todt.

Daran schliessen sich mehrere Verba auf iku (ion), wie araku ich nehme («ρίσκω), neugr. παίρνω, d. i. ἀπαίρω. Davon apařiku und ksanařiku.

feriku piş. Davon prosferiku und ipoferìku.

eriku εὑρίσκω.

Auch auf oxua gehen manche zak. Verba zurück; so: ekdikikumenerini ἐκδικησκόμενος εἰμι, ἐκδικοῦμαι ich räche mich.

odiyikumenerini ὁδηγησκόμενος εἰμι, ὁδηγοῦμαι ich werde geführt.

filotimik umenerèni piaczuoc u. a.

Am zahlreichsten sind die Verba auf ùku, d. i. ó'zw, die den neugr. auf ó, den altgr. auf ó entsprechen. Ich führe nur einige an.

a vù ku neugr. λαβόνω verwunde.

apoksenuk'u ngr. άoεvóvæ.

apopleruku ngr. αποπληρόνω.
apriku ngr. άπλόνω.

afjeruku ngr. ἀφιερόνω.

γυμνόνο.

jimnuk u ngr. yuuvóva.

ndenamùku ngr. vduvauóvo und hundert andere.

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