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Formel erscheinen.

Der Widerstand eines solchen Quer

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μ

schnitts würde sein w = = 5. Ist nun aber die

J2

J

Wärmeentwickelung desselben nicht genau proportional der Intensität, also die Grösse u nicht ganz constant, sondern μ mit der Intensität steigend, so erhalten wir den Fall, welcher den Beobachtungen von Lenz und Poggendorf entspricht.

Als electromotorische Kraft einer solchen Kette würde nach Analogie der constanten Ketten, sobald der Polarisationsstrom aufgehört hat, die zwischen Zink und Wasserstoff zu bezeichnen sein. In der Ausdrucksweise der Contacttheorie wäre es die zwischen Zink und dem negativen Metall, vermindert um die Polarisation des letztern in Wasserstoff. Wir müssen dann nur dieses Maximum der Polarisation für unabhängig von der Intensität des Stroms ansehen, und für verschiedene Metalle um eben so viel verschieden, als es die electromotorischen Kräfte dieser Metalle sind. Der Zähler der Ohmschen Formel, berechnet aus Intensitätsmessungen bei verschiedenen Widerständen, kann aber ausser der electromotorischen Kraft einen Summanden enthalten, welcher von dem Uebergangswiderstande herrührt, und welcher bei verschiedenen Metallen vielleicht verschieden ist. Dass ein Uebergangswiderstand existire, folgt nach dem Princip von der Erhaltung der Kraft aus der Thatsache, dass die Intensitäten dieser Ketten nicht nach dem Ohmschen Gesetz zu berechnen sind, da doch die chemischen Processe dieselben bleiben. Dafür, dass in Ketten, wo die Polarisationsströme aufgehört haben, der Zähler der Ohmschen Formel von der Natur des negativen Metalls abhänge, habe ich noch keine sicheren Beobach

tungen auffinden können. Um die Polarisationsströme schnell zu beseitigen ist es hierbei nöthig, die Dichtigkeit des Stroms an der polarisirten Platte möglichst zu erhöhen theils durch Einfügung von Zellen mit constanter electromotorischer Kraft, theils durch Verkleinerung der Oberfläche dieser Platte. In den hierher gehörenden Versuchen von Lenz und Saweljev *) ist nach ihrer eigenen Angabe die Constanz der Ströme nicht erreicht worden, die von ihnen berechneten electromotorischen Kräfte enthalten demnach noch die der Polarisationsströme. Sie fanden für Zink. Kupfer in Schwefelsäure 0,51, für Zink Eisen 0,76, für Zink Quecksilber 0,90.

Schliesslich bemerke ich noch, dass ein Versuch, die Gleichheit der auf chemischem und electrischem Wege entwickelten Wärme experimentell nachzuweisen, gemacht ist von Joule **). Doch ist gegen seine Messungsmethoden mancherlei einzuwenden. Er setzt z. B. für die Tangentenbussole das Gesetz der Tangenten als richtig voraus bis in die höchsten Grade hinein, hat keine constanten Ströme, sondern berechnet deren Intensität nur nach dem Mittel der Anfangs- und Endablenkung, setzt electromotorische Kraft und Widerstand von Zellen mit Gasentwickelung als constant voraus. Auf die Abweichung seiner quantitativen Wärmebestimmungen von anderweitig gefundenen Zahlen hat Hess schon aufmerksam gemacht. Dasselbe Gesetz will E. Becquerel empirisch bestätigt gefunden haben nach einer Anzeige desselben in den Comptes rendues (1843. No. 16).

*) Bull. de la classe phys. math. de l'acad. d. scienc. de St. Petersbourg. T. V. p. 1. und Poggd. Ann. LVII. 497.

**) Philos. Magaz. 1841. vol. XIX. S. 275. u. 1843. XX. S. 204.

Wir haben oben uns genöthigt gesehen, den Begriff der Contactkraft zurückzuführen auf einfache Anziehungsund Abstossungskräfte, um denselben mit unserem Princip in Uebereinstimmung zu bringen. Versuchen wir nun auch, die electrischen Bewegungen zwischen Metallen und Flüssigkeiten darauf zurückzuführen. Denken wir uns die Theile des zusammengesetzten Atoms einer Flüssigkeit mit verschiedenen Anziehungskräften gegen die Electricitäten begabt, und demgemäss verschieden electrisch. Scheiden diese Atomtheile an den metallischen Electroden aus, so giebt jedes Atom nach dem electrolytischen Gesetz eine von seinen electromotorischen Kräften unabhängige Menge

E an dieselben ab. Wir können uns deshalb vorstellen, das auch in der chemischen Verbindung schon die Atome mit Aequivalenten E verbunden sind, welche für alle ebenso gleich sind, wie die stöchiometrischen Aequivalente der wägbaren Stoffe in verschiedenen Verbindungen. Tauchen nun zwei verschiedene electrische Metalle in eine Flüssigkeit ein, ohne dass ein chemischer Process stattfindet, so werden die positiven Bestandtheile derselben von dem negativen Metall, die negativen vom positiven angezogen. Der Erfolg wird also eine veränderte Richtung und Vertheilung der verschieden electrischen Flüssigkeitstheilchen sein, deren Eintreten wir als Polarisationsstrom wahrnehmen. Die bewegende Kraft dieses Stromes würde die electrische Differenz der Metalle sein, ihr müsste deshalb auch seine anfängliche Intensität proportional sein; seine Dauer muss bei gleicher Intensität der Menge der an den Platten anzulagernden Atome, also ihrer Oberfläche proportional sein. Bei den mit chemischer Zersetzung verbundenen Strömen kommt es dagegen nicht zu einem dauern

den Gleichgewicht der Flüssigkeitstheilchen mit den Metallen, weil die positiv geladene Oberfläche des positiven Metalls fortdauernd entfernt wird, dadurch dass sie selbst zum Bestandtheil der Flüssigkeit wird, also eine stete Erneuerung der Ladung hinter ihr stattfinden muss. Durch jedes Atom des positiven Metalls, welches mit einem Aequivalent positiver Electricität vereinigt in die Lösung eintritt, wofür ein Atom des negativen Bestandtheils neutral electrisch ausscheidet, wird eine Beschleunigung der einmal begonnenen Bewegung hervorgerufen, sobald die Quantität der Anziehungskraft des ersteren Atoms zur + E, bezeichnet durch az, grösser ist als die des letzteren a.. Die Bewegung würde dadurch in das Unbegrenzte an Geschwindigkeit zunehmen, wenn nicht auch zugleich der Verlust an lebendiger Kraft durch Wärmeentwicklung wüchse. Sie wird deshalb nur wachsen bis dieser Verlust, J2 Wdt, gleich ist dem Verbrauch an Spannkraft J(a, — a.) dt oder bis

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Ich glaube, dass in dieser Unterscheidung der galvanischen Ströme in solche, welche Polarisation, und in solche, welche Zersetzung hervorbringen, wie sie durch das Princip von der Erhaltung der Kraft bedingt wird, der einzige Ausweg zu finden sein möchte, um gleichzeitig die Schwierigkeiten der chemischen und der Contactheorie zu umgehen.

Thermoelectrische Ströme. Bei diesen Strömen müssen wir die Quelle der Kraft in den von Peltier gefundenen Wirkungen auf die Löthstellen suchen, welche einen dem gegebenen Strom entgegengesetzten erzeugen würden.

Denken wir uns einen hydroelectrischen constanten Strom, in dessen Leitungsdrath ein Stück eines andern Metalls eingelöthet ist, dessen Löthstellen die Temperaturent und t" haben, so wird der electrische Strom während des Zeittheilchens dt in der ganzen Leitung die Wärme J'Wdt erzeugen, ausserdem in der einen Löthstelle qdt entwickeln, in der andern qdt verschlucken. Ist A die electromotorische Kraft der hydroelectrischen Kette, also AJdt die chemisch zu erzeugende Wärme, so folgt aus dem Gesetz von der Erhaltung der Kraft

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wenn

Ist B die electromotorische Kraft der Thermokette, eine der Löthstellen die Temperatur t und die andere irgend eine constante Temperatur z. B. 0° hat, so ist für die ganze

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d. h. bei gleicher Temperatur der Löthstellen derselben Metalle und gleicher Intensität des Stroms müssen die entwikkelten und verschluckten Wärmemengen gleich sein, unabhängig vom Querschnitt. Dürfen wir annehmen, dass dieser Vorgang in jedem Puncte des Querschnitts derselbe ist, so folgt, dass die in gleichen Flächenräumen verschiedener Querschnitte durch denselben Strom entwickelten Wärmemengen sich wie die Dichtigkeiten des Stroms verhalten,

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