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JUL 13 1911

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Hayward fund

(11)

Mit Vorbehalt aller Rechte, insbesondere des Uebersetzungsrechtes.

Vorwort.

Im Herbst 1892 fasste Hermann von Helmholtz den Entschluss, die Sammlung seiner „Wissenschaftlichen Abhandlungen" fortzusetzen. Diejenigen Abhandlungen, welche in den beiden bereits erschienenen Bänden vergessen waren und im Anschlusse daran die neueren inzwischen verfassten Abhandlungen sollten den ersten Halbband des dritten Bandes bilden. „Ich hoffe, in meinem Leben doch noch Einiges zu schreiben, das kann später den zweiten Halbband füllen." In ungebrochener Geistes- und Körperfrische äusserte diese Worte der damals bereits Einundsiebzigjährige zu mir, der ich ihm, wie bei den ersten beiden Bänden der Sammlung, so auch jetzt wieder helfend zur Seite stehen wollte. Niemand konnte ahnen, dass zwei Jahre später, noch ehe der durch andere sich zwischendrängende Arbeiten nur langsam fortschreitende Druck des projectirten Halbbandes beendet war, Hermann von Helmholtz bereits aus einem Leben rastloser, reich gesegneter Arbeit zur ewigen Ruhe des Todes eingegangen war.

Mir ist nach einem von dem Verstorbenen ausgesprochenen Wunsche die traurige Pflicht zugefallen, die Herausgabe des

begonnenen Bandes zu vollenden, der nunmehr in der vorliegenden Gestalt die Sammlung abschliesst. Er wird eingeleitet durch einen Nekrolog, in dem Hr. Gustav Wiedemann in liebevoller Weise schildert, wie der persönliche Entwickelungsgang des Verstorbenen durch die Fortschritte der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse unseres Jahrhunderts bedingt war und zugleich auch wiederum auf sie zurückgewirkt hat. Die Grundsätze, nach denen die Herausgabe dieses dritten Bandes erfolgt ist, sind im Wesentlichen dieselben wie in den beiden früheren Bänden, und es kann daher für sie auf das Vorwort des ersten Bandes verwiesen werden.

Die raumersparende Form der Brüche a/b ist beibehalten, obschon der Verfasser sich von ihrem Mangel an Uebersichtlichkeit immer mehr überzeugte und sie am liebsten wieder hätte fallen lassen; doch erschien es uns nicht rathsam, eine so durchgreifende Abweichung von den beiden ersten Bänden eintreten zu lassen.

Wie schon erwähnt, bilden den Anfang die bis zum Jahre 1892 aufgefundenen, in den beiden ersten Bänden vergessenen Abhandlungen, dann folgen in wesentlich chronologischer Anordnung die seit 1883 veröffentlichten Abhandlungen, hierauf die während des fortschreitenden Druckes bei dem Zusammenstellen des weiter unten noch eingehender besprochenen „Titelverzeichnisses" aufgefundenen Abhandlungen, den Schluss endlich bildet ein nachgelassenes Fragment.

Der Verfasser hat noch selbst die Correcturen des vorliegenden Bandes bis zum Schlusse der Abhandlung No. CXXXIII (S. 475) vollständig erledigt, und bis dahin ist denn auch in Bezug auf die vorgenommenen Aenderungen ganz in der Weise der früheren Bände verfahren worden. Rein stilistische, den Sinn nicht berührende Aenderungen wurden ohne weitere Bemerkung vorgenommen, betrafen sie aber den Sinn oder insbesondere eine mathematische Formel, so ist stets durch eine

mit der Jahreszahl (1893 oder 1894) versehene Anmerkung auf diese Aenderung hingewiesen worden.

An den Correcturbogen der folgenden Abhandlung No. CXXXIV „über das Princip der kleinsten Wirkung in der Elektrodynamik" nahm der Verfasser noch mehrere grössere textliche Aenderungen vor, wodurch der Sinn zwar schärfer gefasst, aber nicht geändert wurde; einzelne mathematische Formeln wurden umgestaltet. Mit dieser Arbeit war er noch nicht ganz zu Ende gekommen, als am 12. Juli v. J. seine Erkrankung jeder weiteren Thätigkeit ein Ende setzte. Es ergab sich aber nach seinem Tode, dass der Text genau in der hinterlassenen Form gedruckt werden konnte, ohne dass irgend welche Lücke bestand. (S. Anmerk. S. 496 dieses Bandes.)

Bei der Umarbeitung dieses Aufsatzes hatte der Verfasser eine einfachere und leichter übersichtliche Methode zur Lösung eines darin enthaltenen Problems gefunden. Sie wurde von ihm am 14. Juni vor. Jahres in der hiesigen Akademie vorgetragen, aber noch nicht dem Drucke übergeben. Der Nachlass enthielt ein Bruchstück der Ausarbeitung, welches mit ganz geringen Aenderungen, die nur die Bezeichnungen u. s. w. betreffen, in dem vorliegenden Bande als No. CXLIV abgedruckt ist.

Ich schulde meinem Collegen Herrn M. Planck grossen Dank dafür, dass er sich der zeitraubenden Mühe der endgültigen Fertigstellung der letztgenannten Abhandlung unterzogen hat.

Die Correctur der Abhandlung No. CXXXV „Elektromagnetische Theorie der Farbenzerstreuung" hat Hr. O. KrigarMenzel, der sich mit diesem Gegenstande gerade kurz zuvor eingehend beschäftigt hatte, in dankenswerther Weise bereitwillig übernommen. Die wenigen Aenderungen, welche hier vorgenommen werden mussten, rühren von ihm her.

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