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Temperatur durch die Rührer in Bewegung gesetzt, bis die Thermometer stationär geworden. Das Ablesen der Thermometer geschah mittelst eines, an einem Stativ befestigten Fernrohrs. Alsdann wurde das Ventilt mittelst der Stange s geöffnet; die Flüssigkeit des Behälters A läuft alsdann in den Behälter B, wo die vollständige Mischung durch den Rübrer hergestellt wird. Gewöhnlich wurde die Temperatur nach Verlauf einer Minute stationär, und dann notirt. Die Data zur Berechnung der Versuche werden folgendermafsen bezeichnet:

T ist die Temperatur der Luft

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R' das Resultat des Versuches, ausgedrückt in Wärmeeinheiten (1 Grm. Wasser um 1° C. erhöht).

Die Berechnung der Versuche geschah nach der Formel R'=(1,03b+38)(t.—t¿)+[t.—t.+0,03 (t. — T)]a (37), welche nach der Form und der Masse des Apparats berechnet ist und durch Versuche geprüft, in welchen Wasser von verschiedenen Temperaturen gemischt wurde. Die Resultate dieser Versuche sind folgende:

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Man ersieht aus diesen Versuchen, dafs der Apparat mit hinlänglicher Genauigkeit das wirkliche Verhältnifs auszudrücken vermag.

Bei den Versuchen arbeitet man freilich nicht mit reinem Wasser, sondern mit Lösungen von verschiedenen Oxyden und Salzen; es ist also die Frage, wie die verschiedene specifische Wärme der Lösungen in die Berechnung gebracht werden sollen.

=

Die specifische Wärme der verschiedenen angewandten und resultirenden Lösungen zu bestimmen, wäre schon an und für sich eine sehr bedeutende Arbeit. Es ist dieses aber durchaus nicht nöthig, wenn man wie bei den folgenden Versuchen mit verdünnten Lösungen arbeitet. Ein Beispiel erklärt die Sache. Für eine Lösung von 6,322 Theilen salpetersauren Kalis in 100 Theilen Wasser fand Andrews') die specifische Wärme 0,9369. Das Gewicht der gesammten Lösung ist also 106,322 und es erfordert dieses Gewicht für eine Temperaturerhöhung um 1o C. im Ganzen 106,322. 0,9369 99,61 Wärmeeinheiten. Hätte man nur die in der Lösung gegenwärtige Wassermenge berücksichtigt, so wären 100 Wärmeeinheiten erforderlich für eine Temperaturerhöhung um 1o C. Für eine Lösung mit 1000 Grm. Wasser wäre der Fehler also 4o für jeden Grad, um welchen die Temperatur erhöht wurde; diese Gröfse liegt aber ganz innerhalb der Gränzen der Beobachtungsfehler. Die Methode ist also die, nur die in der Lösung gegenwärtige Wassermenge zu betrachten und die specifische Wärme des gelösten Stoffs zu vernachlässigen. Sind die Lösungen nur hinlänglich verdünnt, kann diese Methode stets angewandt werden.

In der nachstehenden Tabelle bezeichnet A die von Andrews bestimmte specifische Wärme der Lösung, B das Gewicht der Lösung, welches 1 Grm. Wasser enthält, C das specifische Gewicht der Lösung berechnet nach der Formel C = 1.

B

1) Erdmanns Journ. L, S. 468.

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1,0187 0,9815 0,010 1,0223 0,9782 0,005. Methode die specifische

Berechnet man nach dieser Wärme für alle von Andrews bestimmten Lösungen, so wird man finden, dafs die Differenz C-A mit B gleichzeitig abnimmt, d. h. mit der Verdünnung der Flüssigkeit. In den meinigen Versuchen ist B gewöhnlich 1,01 bis 1,02, und also fällt der dadurch entstehende Fehler ganz innerhalb der Gränzen der Beobachtungsfehler. Ein ähnliches Resultat geben die Bestimmungen der specifischen Wärme für Lösungen nach Person 1).

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§. 26.

Die Schwefelsäure.

Das erste Verhältnifs, welches ich besprechen werde, ist das der Schwefelsäure gegen die Basen. Es ist die Frage zu beantworten, ob die Schwefelsäure sich auf nassem Wege mit den basischen Oxyden in bestimmten Verhältnissen verbinde. Es wurde deshalb ein Aequivalent Natron mit, 3, 1, 1, 2 und 4 Aeq. Schwefelsäure vermischt und die dadurch entstandene Wärmeentwickelung bestimmt. In allen Versuchen war die angewandte Menge Schwefelsäure in 1000 Grm. Wasser gelöst und befand sich im unteren Behälter; das eine Aeq. Natron dagegen war, gelöst in 500 Grm. Wasser, enthalten im oberen Be. hälter; es ist also a=500, b=1000. Das Detail der Versuche ist folgendes:

1) Ann. de chim. et de phys. 1851, December.

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Aus den Versuchen geht also hervor, dafs sich auf nassem Wege nur eine Verbindung zwischen der Schwefelsäure und dem Natron bildet, nämlich die, welche ein Aeq. Säure gegen ein Aeq. Basis enthält. Die sauren Salze scheinen nicht in der wäfsrigen Lösung existiren zu können, wenigstens läfst ihre Bildung sich nicht an der Wärmeentwickelung erkennen; denn diese ist dieselbe, wenn 1, 1, 2 oder 4 Aeq. Säure mit einem Aeq. Basis in Berührung gebracht wird, nämlich 1921, 1915, 1928, 1902. Wenn dagegen die Menge der Säure geringer als 1 Aeq. ist, dann ist die Wärmeentwickelung auch geringer und, wie es scheint, der Menge der angewandten Säure proportional; das Mittel aus den letzteren 8 Versuchen ist 1916; für und Aeq. Säure würde dann die Wärmeentwickelung 639 und 1278 seyn, während die Versuche 678 und 1332 gegeben haben. Aehnliche Resultate haben die Versuche mit dem Kali gegeben. In den Versuchen ist a=500, b = 1000 Grm.

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Das Verhältnifs ist also hier ganz ähnlich wie bei dem Natron; die Wärmeentwickelung steigt proportional mit der Säuremenge, bis diese 1 Aeq. ausmacht, und wird dann unveränderlich.

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In der wäfsrigen Lösung sättigt sich also die Schwefelsäure mit der Basis Aequivalent für Aequivalent, und der mögliche Ueberschufs dieses oder jenes Stoffes ist unverbunden in der Flüssigkeit zugegen.

Die Schwefelsäure besitzt also die Eigenschaft die Basis vollständig zu neutralisiren; sie hat ein bestimmtes Aequivalent, ausgedrückt durch S; dass dieses aber nicht stattfindet bei allen Säuren, werde ich gleich näher zeigen.

§. 27.

Die Borsäure.

Es war meine Absicht das Aequivalent der Borsäure zu bestimmen, als ich sie auf ähnlicher Weise wie die Schwefelsäure untersuchte; sie zeigte aber, wie es aus den nachstehenden Versuchen hervorgeht, ein ganz anderes Verhältnifs. In allen Versuchen ist b=1000 Grm. und a=500 Grm.

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