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Daraus finden sich dann für die Seite rp die Werthe:

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Diefs sind also die Neigungen der Ebenen der optischen Axen zur Normale des ersten blättrigen Bruchs; zur Ebene des ersten blättrigen Bruchs selbst sind sie natürlich um 90° weniger geneigt, d. h. um folgende Winkel, wenn wir die Sekunden, die jedenfalls nicht mehr richtig sind, weglassen:

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Die Ebenen der optischen Axen unter sich sind also für die extremen Farben roth und blau um 0° 51' geneigt.

Bestimmte einfache Beziehungeu der Ebenen der optischen Axen zur krystallinischen Structur gehen aus diesen Messungen nicht hervor. Sollten solche wirklich existiren, so wäre wohl die nächste Vermuthung die, dafs bei einer gewissen Temperatur die Ebenen für alle Farben unter sich und mit dem ersten blättrigen Bruch selbst zusammenfallen möchten; leider habe ich bis jetzt noch keine Versuche über die durch Temperaturwechsel hervorgerufenen Veränderungen des optischen Verhaltens am Feldspath anstellen können.

Ganz andere Winkel als der glasige Feldspath zeigt nun aber der Adular vom St. Gotthardt; auch von diesem machte ich Messungen an zwei verschiedenen Platten; die eine war bereits angeschliffen im Besitz des Hrn. Geh. Rath Mitscherlich, die andere liefs ich aus einem der von Hrn. Dr. Lusser erhaltenen Stücke anschleifen.

An der ersten Platte fand sich der Winkel der scheinbaren Axen:

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und an der zweiten Platte:

für rothes Licht

114° 47'

>> blaues >> = 112 11

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Vergleichen wir diese Winkel mit den entsprechenden des glasigen Feldspath, so fallen sogleich die grofsen Differenzen ins Auge; aufserdem ist aber auch bemerkenswerth, dafs, während beim glasigen Feldspath die Winkel der Axen für die extremen Farben um 6° bis 7° verschieden sind, dieselben bei dem einen Adular blofs um etwa 21⁄2, bei dem andern sogar blofs um etwa 1o differiren. Was die Lage der Ebenen der optischen Axen zum ersten blättrigen Bruch betrifft, so konnte ich dieselbe beim Adular nicht bestimmen, weil ich kein Material mehr für Prismen zur Bestimmung der Brechungscoëfficienten hatte. Beide Platten von Adular waren nahe senkrecht zum ersten blättrigen Bruch angeschliffen, und es treten die Ebenen der optischen Axen ziemlich nahe senkrecht zur angeschliffenen Fläche aus soweit es wenigstens das blofse Auge beurtheilen konnte d. h. also ziemlich nahe parallel zum ersten blättrigen Bruch. Jedenfalls ist sicher, dass zwischen glasigem Feldspath und Adular in der Lage der Ebenen der optischen Axen kein so grofser Unterschied stattfindet, wie in den Winkeln der Axen selbst.

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Auffallend sind endlich noch die Winkeldifferenzen der beiden Adular-Platten unter sich; bei beiden ist zwar der Winkel für roth am grössten, für blau am kleinsten; indefs ist es leicht möglich, dass es auch Adulare giebt, bei denen, als vollständige Analogie zu den Erscheinungen, die wir beim glasigen Feldspath kennen gelernt haben, die Winkel für blau am grössten, für roth am kleinsten sind. Das Gemeinschaftliche haben übrigens alle angeführten Feldspäthe, die glasigen wie die Adulare, dafs sie sämmtlich negativ sind, und dafs die Mittellinien für alle in der symmetrisch theilenden Ebene liegen; indefs soll es auch Feldspäthe geben (s. Beer's Einleitung in die höhere Optik S. 393) bei denen die Normale der symmetrisch theilenden Ebene gemeinsame Mittellinie für alle Farben ist, so dafs

man blofs noch positive Feldspäthe zu finden brauchte, um am Feldspath allein fast alle möglichen Fälle des optischen Verhaltens repräsentirt zu sehen.

Es fragt sich nun, wie sind diese auffallenden Erscheinungen am Feldspath zu erklären? Würden die Differenzen blofs zwischen dem glasigen Feldspath und dem Adular auftreten, so könnte man geneigt seyn, mit Beziehung auf die Arbeit von Sénarmont (Diese Annalen Bd. LXXXVI, S. 35) die Erklärung in der Verschiedenheit der chemischen Zusammensetzung zu suchen. Da aber bei den einzelnen Platten von glasigem Feldspath sowohl, als von Adular sich ganz bedeutende Verschiedenheiten finden, so fällt diese Erklärung weg. Sollte sie nicht eher in den Einflüssen zu suchen seyn, denen die verschiedenen Feldspäthe bei ihrer Bildung unterworfen waren? Ich wage keine Vermuthung auszusprechen, will aber zum Schlusse noch einige Beobachtungen mittheilen, die einen Blick werfen lassen in die merkwürdig verschiedenen und unregelmässigen Spannungsverhältnisse im Innern der Feldspäthe.

Ich habe nämlich aufser den erwähnten noch etwa 5 andere Adular-Platten untersucht aus Stücken, die ich theils von Hrn. Escher von der Linth theils von Hrn. Kranz in Bonn erhalten hatte. Alle diese Krystalle waren ebenso vollkommen klar und homogen, wie die zwei, von denen ich eben Messungen mitgetheilt; doch zeigte von diesen 5 Platten nicht Eine die regelmässigen Ringe, sondern es waren dieselben so zerrissen und verzerrt auch im homogenen Licht, dafs von einer Messung keine Rede seyn konnte.

Ganz im Zusammenhang mit diesen unregelmässigen optischen Erscheinungen, scheint mir der Umstand zu stehen, dafs die Krystallwinkel beim Feldspath innerhalb ziemlich weiter Gränzen schwanken; als Beleg hierfür führe ich noch folgende Messungen an, die ich an neun verschiedenen Krystallen mit klar spiegelnden Flächen ausgeführt habe, von denen ich nicht mit Grund einen dem andern vorziehen könnte.

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Ich glaube nicht, dafs in einer dieser Messungen der Fehler der Messung 1 oder 2 Minuten übersteige, woraus also bei denselben Winkeln einzelner Individuen Differenzen von 20 Minuten hervorgehen.

In Beziehung auf eine Bemerkung in den »>Berichtigungen und Zusätzen zu der Einleitung in die höhere Optik von Beer «<, die sich auf eine frühere Arbeit von mir bezieht, bemerke ich hier, dafs dieselbe Grund hat. In der That ist in meiner Arbeit » Untersuchungen über die Brechung des farbigen Lichts in einigen krystallinischen Medien«< (s. diese Ann. Bd. LXXXVII, S. 454) beim Beryll der gewöhnliche Strahl mit den ungewöhnlichen verwechselt worden, so dafs der Beryll ein negativer Krystall ist, wofür er auch bisher gehalten worden.

II. Ueber die Gesetze der Entwickelung von Wärme und mechanischer Kraft durch den Schliefsungsdraht der galvanischen Kette; con J. H. Koosen. (Schlufs von S. 451.)

Bisher haben wir die Fälle untersucht, in welchen die

Verminderung des Batteriestromes und der dadurch in der Zeiteinheit bewirkte Kraftverlust im Allgemeinen mit der Zeit veränderlich und eine Function der letzteren sind; wir haben jetzt noch Einen ähnlichen Fall zu untersuchen, in welchem aber die Verminderung des Batteriestromes constant bleibt und ebenso die auf der Einen Seite als Erwärmung des Schliefsungsdrathes verschwindende und in einer anderen Form wieder freiwerdende Kraftmenge in jedem Zeitpunkte constant bleibt; dieser Fall betrifft die Einschaltung einer Zersetzungszelle in den Leitungsdraht, von welchem wir jetzt annehmen, dafs er gerade ausgespannt sey und also keine andere Ursache zur Verminderung der Stärke des Batteries tromes vorhanden als die in der Zersetzungszelle hervorgerufene chemische Thätigkeit. Bekanntlich findet, sobald eine Zersetzungszelle eingeschaltet wird, sofort eine bedeutende und constant bleibende Schwächung des Batteriestromes J statt, die sogar in gewissen Fällen den wirklich entstehenden Strom i bis zum Verschwinden bringen kann. Immer muss aber auch hier die im Leitungsdrahte in der Zeiteinheit verschwindende Kraft a.w. (J-i) i seyn, nach der oben angegebenen Schlufsfolge. Zugleich wird aber in demselben Zeitraume durch die entstehenden Zersetzungsproducte in der Zelle eine chemische Kraft entwickelt, welche, wenn wir sie auf mechanische Krafteinheiten reduciren und wenn auch hier das Gesetz vom Gleichgewicht der consumirten und der entwickelten Kräfte in der galvanischen Kette stattfinden soll, ebenfalls gleich der obigen Gröfse a.w.(J—i)i seyn mufs, wie es in der That nachgewiesen werden kann.

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