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8 bis 12 Procent Calcium enthaltende Zinnlegirung erhält.
Ich werde diese Versuche namentlich auch mit andern als
Chlorverbindungen fortsetzen lassen.
Heidelberg, 4. April 1854.

XIV. Aelteste Nachricht über Ozon und seine Benennung; von Medicinalrath Dr. Mohr in Coblenz.

Die älteste mir bekannte sichere Wahrnehmung des Ozons

findet sich in den homerischen Gedichten an vier Stellen:

Die zwei ersten, ganz gleichlautend, Odyssee, 12. Gesang, Vers 417, und 14. Gesang Vers 307. Die erste Stelle kommt in der Erzählung des Odysseus an Alkinoos vor; nachdem seine Genossen sechs Tage lang die Rinder der Sonne verzehrt hatten, verliefsen sie Trinakria, Zeus suchte sie mit einem Ungewitter heim, und schlug mit dem Blitze in das Schiff

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Dafs es getroffen vom Strahle des Zeus rings wirbelnd sich drehte,

Ganz voll Schwefelgeruch. «<

ἐν δὲ θεείου πλήτο, wie es an der Stelle heifst.

Das Lov ist nach aller Wahrscheinlichkeit Schwefel, wie auch noch heute gewöhnliche Leute den Geruch der Elektrisirmaschine und des Blitzes mit Schwefelgeruch bezeichnen. Die zweite Stelle ist ganz der ersten gleich, und in demselben Munde.

Eine dritte Stelle, Ilias 8, 135 ist noch bezeichnender. Diomedes drängt die Troer. Zeus will verhindern, dafs nicht Diomedes » schreckliche Thaten « verübe, und entsendet >> den leuchtenden Blitzstrahl: Vor Diomedes Gespann dicht schleudert er ihn in den

Boden;

Graunvoll stürzte die Flamme hervor von dem brennenden Schwefel. «<

Poggendorff's Annal. Bd. XCI.

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schütze vernommen wurde. In offenen weiten Thälern sah man theils einen hellen blitzartigen Streifen am Himmel, theils deutlich eine fallende Feuerkugel in Richtung von SW gegen NO sich bogenförmig fortbewegen. Nach den amtlich eingezogenen Daten zerplatzte das Meteor noch entfernt von der Erdoberfläche mit starkem Getöse, das dem Einsturze von Minen oder der Explosion eines Pulverthurmes glich.

Dabei fiel eine grofse Zahl von Steinen herab, einige von Faustgröfse, einer sogar von 18 Pfund schwer. Letz. terer wird gegenwärtig in der Kaiserl. Mineraliensammlung zu Wien aufbewahrt. Die Fläche, auf welcher die Meteo. riten gefunden wurden, bildet eine von SW nach NO gezogene Ellipse, von 14 Meile Länge und Meile Breite. Die Steine gaben am Stable Funken, waren stark magnetisch, hatten durchgängig ein spec. Gew. von 3,5. Nach oberflächlicher Bestimmung scheinen sie Nickeleisen, ein feldspathartiges Mineral und Eisenkies zu enthalten; eine genauere Untersuchung haben wir vom Prof. Wöhler in Göttingen zu erwarten.

XVI. Bemerkung.

In den Compt. rend. T. 38 p. 38 (Jan. 1854) beschreibt

Hr. Jules Regnauld eine Methode zur Bestimmung der elektromotorischen Kraft galvanischer Ketten, und zwar durch Compensation mittelst thermoelektrischer Ketten. Weit vollkommner und bequemer erreicht denselben Zweck die von mir i. J. 1841 gegebene Methode '), die Hr. R. in den Annal. de chimie et de phys. (1843) Ser. III. T. VII. p. 87 hätte lesen können.

1) Ann. Bd. 54 S. 161, und auch Bd. 70 S. 60.

Gedruckt bei A. W. Schade in Berlin, Grünstr. 18.

P.

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schütze vernommen wurde. In offenen weiten Thälern sah man theils einen hellen blitzartigen Streifen am Himmel, theils deutlich eine fallende Feuerkugel in Richtung von SW gegen NO sich bogenförmig fortbewegen. Nach den amtlich eingezogenen Daten zerplatzte das Meteor noch entfernt von der Erdoberfläche mit starkem Getöse, das dem Einsturze von Minen oder der Explosion eines Pulverthurmes glich.

Dabei fiel eine grofse Zahl von Steinen herab, einige von Faustgröfse, einer sogar von 18 Pfund schwer. Letz. terer wird gegenwärtig in der Kaiserl. Mineraliensammlung zu Wien aufbewahrt. Die Fläche, auf welcher die Meteo. riten gefunden wurden, bildet eine von SW nach NO gezogene Ellipse, von 14 Meile Länge und Meile Breite. Die Steine gaben am Stahle Funken, waren stark magnetisch, hatten durchgängig ein spec. Gew. von 3,5. Nach oberflächlicher Bestimmung scheinen sie Nickeleisen, ein feldspathartiges Mineral und Eisenkies zu enthalten; eine genauere Untersuchung haben wir vom Prof. Wöhler in Göttingen zu erwarten.

XVI. Bemerkung.

In den Compt. rend. T. 38 p. 38 (Jan. 1854) beschreibt

Hr. Jules Regnauld eine Methode zur Bestimmung der elektromotorischen Kraft galvanischer Ketten, und zwar durch Compensation mittelst thermoelektrischer Ketten. Weit vollkommner und bequemer erreicht denselben Zweck die von mir i. J. 1841 gegebene Methode '), die Hr. R. in den Annal. de chimie et de phys. (1843) Ser. III. T. VII. p. 87 hätte lesen können.

1) Ann. Bd. 54 S. 161, und auch Bd. 70 S. 60.

Gedruckt bei A. W. Schade in Berlin, Grünstr. 18.

P.

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