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Die folgende Zusammenstellung verschiedener Analysen von Feldspäthen und Skapolithen legt es vor Augen, dass die Abweichungen in der procentalen Zusammensetzung in der That nicht gröfser sind, als sie bei zwei Analysen eines und desselben Minerals zu seyn pflegen.

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(Abich) (Walmstedt) (Nordenskjöld)

Gemeinschaftliche Formel R3 Si+3R Si

=

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V. Rufsgaarden. v. d. Faröer. v. Campsie. v. Ersby.

Pargas.

Kieselerde 52,15 52,52

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99,89

98,61 101,55 99,19 98,38

(Svan- (Forch- (Le Hunte) (Hartwall (Norden

berg) hammer)

u. Hedberg) skjöld)

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Als Endresultat unserer Betrachtungen der FeldspathSkapolith-Reihe, und mit Zuziehung zuvor bekannter hierher gehöriger Thatsachen ergiebt sich: die zur FeldspathReihe gehörigen Mineral-Substanzen sind polymer-homöomorph, zugleich aber dimorph; ihre eine Form ist die klinoëdrische der Feldspäthe, ihre andere die tetragonale der Skapolithe. Paramorphosen von Feldspath nach Skapolith erscheinen daher als möglich. Beobachtet wurden: Paramorphosen von Albit und von Oligoklas - Albit nach Skapolith.

C. Eigenthümliches Auftreten von Natrolith im Norwegischen Zirkonsyenit.

Zu den zahlreichen accessorischen Gemeng theilen des Norwegischen Zirkonsyenit gehört bekanntlich auch der Natrolith (Natron-Mesotyp). Stellenweise tritt derselbe in sol

1) Mein College Prof. Breithaupt erhielt vor Kurzem durch Dr. Bondi einen Arendaler Skapolithkrystall, welcher sich auf das Deutlichste als eine Paramorphose zu erkennen giebt. Doch bleibt es einstweilen unausgemacht, ob der betreffende Feldspath Albit oder Oligoklas ist. Der Krystall, eine Combination P. OP. P. Po, ist etwa 3 Zoll lang und 2 Zoll dick.

cher Häufigkeit auf, dafs dadurch ein förmlicher NatrolithSyenit — ein grobkörniges Gemenge von Natrolith, Feldspath und Hornblende - gebildet wird. Der auf diese Weise vorkommende Natrolith gleicht dem in anderen (neueren) eruptiven Gesteinen vorkommenden so wenig, dafs man ihn lange Zeit als ein eigenthümliches Mineral betrachtete, welches von Werner den Namen Spreustein erhielt, später aber von einigen Mineralogen dem Skapolithgeschlechte beigeordnet wurde. Ich habe gezeigt, dass der Spreustein nach der Formel Na Si+Al Si+2H zusammengesetzt und folglich in chemischer Beziehung identisch mit Natrolith ist ). Wenn jener Name hiernach nicht länger als Bezeichnung einer Species zulässig seyn kann, verdiente derselbe gleichwohl zur Hervorhebung einer Varietät des Natrolith beibehalten zu werden, deren charakteristischen Habitus er uns so anschaulich hinstellt. Der Spreustein besteht nämlich aus schmalstrahlig- und dünnblättrig-krystallinischen Partien, welche durch ihre verworrene Zusammenhäufung, wie überhaupt durch ihre ganze äussere Erscheinung mehr oder weniger an zusammengehäufte Spreu erinnern. Mit anderen Worten: der Spreustein hat die Structur eines fein- bis grobkörnigen Marmors, doch mit dem - in der Natur des Natrolith begründeten. Unterschiede, dafs die mit einander verwachsenen kleineren oder gröfseren Partien ein parallel- oder divergirend-strahliges, theilweise auch blättriges Gefüge besitzen. Die ganze,

durchaus compacte Masse desselben ist innig und scharf mit völlig frischem Feldspath und Amphibol verwachsen. Man findet sowohl kleinere Spreustein - Partien rings umgeben von Feldspath, als auch letzteren mitten im Spreustein. Die Hornblende von der dunkelschwarzen, durch Vollkommenheit und Glanz ihrer Spaltungsflächen ausgezeichneten Art, welche von Hausmann ') neuerlich als

1) Pogg. Ann. Bd. 65, S. 276. Dasselbe Resultat erhielt neuerlich C. G. Gmelin, 1. c. Bd. 81, S. 311.

2) Abhandl. d. Königl. Gesellschaft d. Wiss. zu Göttingen, Bd. 5. Bemerkungen über den Zirkonsyenit.

Arfvedsonit erkannt wurde wird sowohl im Feldspath als im Spreustein eingewachsen angetroffen; im Spreustein mitunter in ringsum scharf ausgebildeten Krystallen, welche nicht die geringste Spur irgend einer spätern Zersetzung oder Veränderung an sich tragen. Der Complex dieser und anderer Thatsachen, welche das Vorkommen der constituirenden und accessorischen Gemengtheile des gedachten Syenits charakterisiren, deuten unverkennbar darauf hin: dafs der Natrolith-Syenit, gleich dem gewöhnlichen Zirkonsyenit, einstmals eine plutonisch flüssige oder breiartige Masse gebildet habe, aus welcher - beim allmäligen Erstarren

die drei Species: Feldspath, Spreustein und Hornblende als Hauptgemengtheile hervortraten. Die plutonische Bildungsweise des Norwegischen Zirkonsyenit und verwandter Gesteine, eine von L. v. Buch, Hausmann, Naumann u. A. dargelegte und anerkannte Thatsache, erstreckt sich also auch auf die natrolithführende Varietät jener Gebirgsart. Eine Verschiedenartigkeit der Bildung beider Syenitarten annehmen zu wollen, würde mit den geognostischen und petrographischen Verhältnissen im schroffsten Widerspruche stehen. Daraus läfst sich abstrahiren: dafs der Spreustein von wesentlich anderer Entstehungsart sey, als der in neueren eruptiven namentlich basaltischen Gesteinen vorkommende gewöhnliche Natrolith, dessen Krystallisation aus einer wässrigen Auflösung wohl kaum zweifelhaft erscheinen kann. Hierin liegt denn zugleich die Erklärung des verschiedenen Habitus beider Mineralien. Während sich der Spreustein unter den obwaltenden Umständen nur zu einer Masse von krystallinisch - körniger Structur auszubilden vermochte, hat sich der in Drusen- und Mandel-Räumen vorkommende Natrolith zu vollkommenen Krystallindividuen entwickeln können.

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Nicht immer wird der Spreustein in äufserlich formlosen Partien im Zirkonsyenit angetroffen, sondern bisweilen auch zu sehr deutlichen Krystallen ausgebildet. Ich fand deren zuerst im Jahre 1842 auf einer kleinen Insel westlich von der (als Fundstätte des Thorit) bekannten grö

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