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beträgt 800''); nur der obere Theil besteht aus Phonolith, am untern Abhang streicht bunter Sandstein in regelmässiger Schichtung aus. Die untersuchte war von einem der Blöcke losgeschlagen, die den Raum um die Ruine bedecken. Sie war frei von allen krystallinischen Einschlüssen; selbst unter der Lupe erkannte ich keine Feldspathe darin, die den übrigen rhönischen Basalten so gewöhnlich eingesprengt sind, und namentlich dem der Milzeburg, der Steinwand und des Teufelsteins ein porphyrartiges Aussehen geben. Ihre Dichte betrug 2,504. Der Bruch ist uneben - splitterig. Frische Bruchflächen sind lichtbläulich-grau, — schimmernd; das Pulver ist graulich-weifs, nach dem Glühen hat es einen röthlichen Schein.

Mit kohlensaurem Natron aufgeschlossen, gaben:

1,933 davon 18,160 Kieselsäure.

Nach der Aufschliefsung durch Fluorwasserstoffsäure

wurden aus:

25,768 erhalten

0,594 Thonerde,

0,132 Eisenoxyd,

0,078 Kohlensaure Kalkerde,

0,047 Phosphorsaure Talkerde, 0,554 Kalium- und Natrumchlorid, 0,270 Kaliumplatinchlorid.

Bis zum Glühen erhitzt entwickelten:

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1) Die Meereshöhe der Spitze des Ebersberges ist 1993', die von Poppenhausen 1211'. Diese Zahlen sind entlehnt aus Schneider »>Höhenbestimmungen der Rhön, des Vogelsgebirges und ihrer Umgebungen, 1847.<< Ich habe zwar während der Pfingsttage des Jahres 1852 an allen Hauptpunkten der Rhön Barometerbeobachtungen gemacht, die ich auf gleichzeitige in Jena beziehen konnte; berufe mich jedoch bei allen noch folgenden Angaben auf denselben Gewährsmann. Das Resultat meiner eigenen Beobachtungen ist kein anderes, als dass der Thüringerwald eine sehr bedeutungsvolle Wetterscheide ist, besonders während der Herrschaft des Aequatorialstroms, dessen Wassergehalt mich auf der hohen Rhön überdiefs sehr nahe berührte. In Kalten - Nordheim erhielt ich aus drei Beobachtungen am 9. und 10. Juli die berechneten Höhen um 100 und 150' verschieden.

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a) wenn man das Eisen als Oxyd,

b) wenn man es als Oxydul annimmt.

Man hat also nur nöthig, das Eisen zum Theil als Oxyd, zum Theil als Oxydul in Rechnung zu ziehen, um mit vollkommner Schärfe das Verhältnifs zu erhalten:

93 1.

Läfst man vorläufig den Wassergehalt aufser Acht, und fafst die übrigen Bestandtheile zu einem Ganzen zusammen, so wird man auf die dem Oligoklas zugehörige Formel

RSi+R Si2

geführt. Dieses Resultat ist allerdings nicht neu. Es ist bereits von Abich ') aus dem Mittel von sechs Analysen Struve's, C. Gmelin's, Meyer's und Reichenbacher's abgeleitet worden. » Bei dem Phonolith, als Gan

1) Ueber die Natur und den Zusammenhang der vulkanischen Bildungen. 1841, S. 36.

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zes betrachtet -, sagt Abich verhält sich der Sauerstoff der Basen, zu dem der Kieselerde wie 1:2, und der der Alkalien zur Thonerde, wie 1:3. Die einfachste Formel wäre also RSi+RSi,, wenn ein Theil des vorhandenen Eisens als Magneteisen betrachtet, und aus der Kieselverbindung eliminirt wird. «< Allein aus dem vorliegenden Falle springt dasselbe Resultat viel unmittelbarer und bestimmter heraus.

Obgleich ich nun der Bemerkung Abich's vollkommen beistimme, »dafs auf alle diese und ähnliche Formeln und Vergleiche nur insofern einiger Werth zu legen ist, als durch dieselben das Constante gewisser, diese Bildungen charakterisirender einfacher Grundverhältnisse kürzer und schneller hervortritt, als es auf beschreibenden Wege der Fall seyn würde «; so schien es mir bei der scheinbaren Homogenität des untersuchten Gesteins dennoch der Mühe werth, die weitere Untersuchung vergleichend mit Oligoklas von Ytterby vorzunehmen, den ich aus der Böhmerschen Mineralienhandlung in Berlin bezogen hatte.

Grobe Splitter wurden in concentrirte Salzsäure gelegt. Der Phonolith blätterte sich schiefrig auf und überkleidete sich bald mit einer Kieselgallerte, während sich die Flüssigkeit gelb färbte; der Oligoklas blieb unverändert, nur schien er mir etwas durchsichtiger zu werden. Nach drei Wochen war der Phonolith so sehr erweicht, dafs man ihn leicht zwischen den Fingern zerdrücken konnte; der Oligoklas zeigte keine merkliche Auflockerung.

Als das feine Pulver drei Wochen lang mit concentrirter Salzsäure bei einer 50° selten übersteigenden, in der Regel sehr viel niedrigeren Temperatur digerirt worden war, hatten sich die Basen in beträchtlicher Menge zugleich mit wenig Kieselsäure aufgelöst. Der ungelöste Rückstand enthielt lösliche Kieselsäure, welche durch zweimalige Digestion mit kohlensaurem Natron aufgelöst wurde.

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Der Betrag des durch Salzsäure zersetzten Antheils ist

allerdings beim Phonolith und Oligoklas sehr verschieden; seine Zusammensetzung hingegen abgesehen vom Wassergehalte stimmt bei beiden nahe überein.

Es ist nämlich das

Verhältnifs des Sauerstoffgehaltes

der Kieselsäure, der Basen R2O3, der Basen RO.

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Wobei unter a, das Eisen als Oxyd, unter b als Oxydul berechnet worden ist; im Oligoklas ist der Eisengehalt so

unbedeutend, dafs er in der Rechnung ganz vernachlässigt werden durfte.

In beiden Fällen kommt man also dem Verhältnisse

9: 3 :

und damit der Oligoklasformel wieder sehr nahe. In Bezug auf den Phonolith fallen alle Abweichungen schon unter der Voraussetzung hinweg, dafs sich das Eisen im Zustande theilweise des Oxyds, theilweise des Oxyduls befinde; man hat gar nicht einmal nöthig, die Einmengung von Magneteisenstein anzunehmen.

Die Resultate, trotz ihrer Uebereinstimmung, müssen jedoch sehr verschieden gedeutet werden. Der Oligoklas wird von Säuren und Alkalien in der Wärme beträchtlich angegriffen; daher giebt der Versuch einen Ueberschufs an Kieselsäure, da das kohlensaure Natron zuletzt einwirkte und nicht nur die ihrer Basen beraubte Kieselsäure auflöste, sondern zugleich durch neuen Angriff auf den noch unzersetzten Theil Kieselsäure aufnahm; daher finden sich in der salzsauren Lösung die starken Basen RO verhältnifsmässig reichlicher, als die schwachen Basen R2 O ̧. Der Phonolith besteht aus einem Gemenge eines durch Salzsäure leicht, und eines durch Salzsäure schwer zersetzbaren Silicates. Die Richtigkeit dieser Annahme, schon durch den wenn auch geringen Wassergehalt gestützt, wird durch einen zweiten Versuch bewährt, bei dem ich Salzsäure kürzere Zeit nur eine Woche lang aber bei höherer Temperatur zwischen 50 und 80° liefs. Ich erhielt:

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2

einwirken

zwar im Einzelnen etwas weniger Kieselsäure, etwas mehr Basen, aber doch im Allgemeinen dieselben Zahlen.

Der durch Salzsäure zersetzte Theil des Phonoliths steht jedenfalls dem Harmotom sehr nahe, nur ist sein Wasser

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