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Das Steinerne Haus ist ein mit kurzen Basaltsäulen dicht und hoch überschütteter Abhang des Plateaus der hohen Rhön gegen Ostheim und Melrichstadt; wo man diesen Schutt abgeräumt hat, steht säulenförmig abgesonderter Basalt an; die Säulen neigen sich unter einem Winkel von etwa 45° gegen den Horizont. Die Höhe des Steinernen Hauses über dem Meere beträgt etwa 2000'.

Der Kreutzberg, wegen seiner hervortretenden Lage, der prächtigen Buchenwälder an seinen Abhängen, der weiten und reichen Aussicht von seinem Gipfel und wegen des Klosters ein vielbesuchter Ort, bildet das südliche Ende der Rhön. Seine Meereshöhe wird verschieden angegeben zwischen 2835 und 2976'. Auch seine unteren Abhänge werden von Muschelkalk und bunten Sandstein eingenommen. Der Basalt auf der Höhe des Kreutzberges zeigt, wie der des Ellnbogens und des Baiers eine regellose Zerklüftung.

Um nun wenigstens die verschiedenen Absonderungsweisen vollständig vertreten zu sehen, fügte ich noch einen der schiefrigen Basalte hinzu, die im Nord - Westen der Rhön nicht selten sind, so am Wachtkuppel, und zwischen der Eube und dem Pferdekopf. Das untersuchte Stück ist von einer ausgezeichnet eben- und dünnschiefrigen Basaltmasse genommen, welche als weithin, namentlich von der Eube aus, sichtbare Kuppe über den flachen und sanften östlichen Abhang des Pferdekopfs hervorragt.

Alle untersuchten Basalte sind schwarzgrau, schimmernd. I. Der Basalt des Kreutzbergs hat einen muschlig-unebenen bis splittrigen Bruch. Seine Dichte ist 3,127. Aufser kleinen und sparsam vertheilten Olivinparthien sind krystallinische Einschlüsse nicht bemerkbar.

II. Der Basalt von des Felskuppe am Pferdekopf zeichnet sich durch seine dunkle Farbe aus, und durch das Vorkommen von Blasenräumen, die mit einem weifsen krystallinischen Silicat ausgekleidet sind; diese sind jedoch weder häufig, noch grofs. Der Bruch ist uneben-muschelig; die Dichte 2,861.

III. Der Basalt vom Steinernen Hause hat dasselbe Aussehen wie der vom Kreutzberg. Seine Dichte ist 3,042.

IV. Der Basalt vom Baier unterscheidet sich von dem des Kreutzbergs und des Steinernen Hauses durch unebeneren Bruch und gröfsern Olivingehalt. Seine Dichte ist 2,958.

V. Der Basalt vom Ellnbogen zeigt eine Annäherung zum Knotigen; die Knoten sind von äusserst dünnen Lagen eines blauen Silicates eingehüllt. Deutlicher ist diese Structur am Basalt der Sachsenburg bei Dermbach, der Altmark bei Reichenhausen u. A. Die auf dem Gipfel des Ellnbogens frei liegenden Blöcke waren stark verwittert, und dem reichlich eingestreuten Olivin der untersuchten Probe selbst fehlte das frische Aussehen. Die Dichte dieses Basaltes war, 3,029.

Zur Untersuchung wurden möglichst homogene Stücke genommen. Die römischen Ziffern entsprechen den Fundorten nach der vorstehenden Aufzählung. In der Spalte links sind die in Untersuchung genommenen Mengen, in der Spalte rechts die daraus erhaltenen Educte angegeben.

Wasser
Kieselsäure
Thonerde

I.

II.

III.

IV.

V.

1,782 0,000 2,334 0,039 1,190 0,010 1,060 0,018 1,7135 0,037 0,676 0,248 0,690 0,560 2,516 0,992

0,730

2,511 0,360 2,647 0,355 1,600 0,222 3,288 0,371 2,3415 0,277

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47,06 24,43

39,42 20,47

42,50 21,61

13,87 6,48

11,25 5,26

11,84 5,53

19,13 5,73 10,88 3,09

4,39

9,37 3,69

1,84 0,31

2,82 0,72

Summe 102,79

101,77

100,24

100,66

100,54

säure 36,68 19,05 43,11 22,38
Thonerde 14,34 6,70 13,41 6,27
Eisenoxyd 22,30 6,68 16,51 4,95 16,25 4,87 17,37 5,21
Kalkerde 15,59 4,43 14,33 4,07 10,49 2,98 16,08 4,57
Talkerde 9,18 3,61 9,05 3,56| 7,33 2,89|| 11,14
0,77 0,13 1,38 0,23 1,38 0,23 0,41 0,07
3,93 1,05 2,31 0,59 3,02 0,78 3,29 0,84

Kali

Natron

Die Verschiedenartigkeit der rhönischen Basalte, deren petrographischer Charakter so geringfügige Unterschiede darbietet, ist damit bereits erwiesen.

Von Salzsäure werden alle Basalte der Rhön stärker angegriffen, als die Phonolithe. Als grobe Brocken davon in Salzsäure eingetaucht wurden, färbte sich die Flüssigkeit bald dunkelgelbbraun; Kieselgallerte überzog nicht blofs die Oberfläche der Brocken, sondern setzte sich auch reichlich zu Boden. Nach einer Dauer des Versuchs von zwei Monaten zeigten sich am wenigsten angegriffen die Basalte vom Grofsen Rabenstein und Ellnbogen, von Simmershausen, vom Alten Schlofs Stellberg und Gangolfsberg; sie waren jedoch alle so weit aufgelockert, dafs sich die Ecken und Kanten leicht abbrechen liefsen. Stärker angegriffen war der Basalt vom Kreutzberg er war bis tief einwärts gebleicht noch stärker der von der Altmark zugleich sehr mürbe geworden. In den Basalten des Calvarienbergs und der Kühlkuppe bei Poppenhausen trat nach der Einwirkung der Salzsäure die Hornblende deutlicher hervor. Ein nicht angegriffener, krystallinischer, dunkelgefärbter Gemengtheil wurde auch in dem Basalte von der Felskuppe am Pferdekopf und vom Steinernen Hause sichtbar. Am meisten entfärbt hatte sich die Grundmasse des hornblendereichen Basaltes vom Wachtküppel. Koh

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lensäure entwickelte sich sehr deutlich aus den Basalten von der Kühlkuppe und Eube, von Simmershausen: minder deutlich aus denen vom Marienhof und Grofsen Rabenstein, eben noch bemerkbar aus denen vom Ellnbogen und Marienhof.

Die oben bezeichneten fünf Basalte wurden gepülvert und mit concentrirter Salzsäure digerirt. Bei den Versuchen I. bis V. hatte die Digestion bei einer auf 50 bis 80° steigenden Temperatur acht Tage lang gedauert, bei den Versuchen Ia. und IIIa. war die Einwirkung länger

3 Wochen -, dagegen die Temperatur niedriger höchstens 50°, gewöhnlich sehr viel niedriger. Die Resultate sind in der folgenden Tabelle mitgetheilt. In der obersten Horizontalspalte sind die zur Untersuchung verwandten Mengen angegeben, in den folgenden die daraus erhaltenen Educte.

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Kieselsäure

Thonerde

Eisenoxyd

Kohlens. Kalkerde

2,433 1,714 2,580 3,301 1,976 2,321 2,854 0,654 0,485 0,632 0,512 0,414 0,547 0,656

0,503

0,188 0,236
0,402 0,529

0,463

0,150 0,177

0,215 0,306

0,171
0,512
0,489 0,259 0,401 0,404 0,211 0,267 0,324

Phosphors. Talkerde 0,609 0,289 0,376 0,569 0,230 0,433 0,464
Kalium- u. Natrium-

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1,67 1,48
0,84
24,50 12,75 15,51
3,42 7,15

Pro- Sauer- Pro-Sauer- Pro- Sauer- Pro- Sauer-
cente. stoff. cente. stoff. cente. stoff. cente. stoff.
0,75
0,84 0,75
8,05 20,95 10,88

1,70 1,50 2,16 1,92
23,56 12,23 23,37 12,13

3,34

6,46

3,02 6,19 2,89

29,40

23,43

Eisenoxyd

21,04 6,31

15,60

4,67 16,03

4,80

9,26

2,78 10,72

3,21

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