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Thierleben der Alpenwelt, S. 446 der 7ten Auflage. Ursprünglich wol ein schweizerisch-savoyischer Provincialismus, jetzt aber schriftsässig; Martins lässt es nicht cursiv drucken, Saveney nur ein Mal.*) Notairesse, die Frau eines Notars. Theuriot. R. 1/10, 66, p. 588. Neubildung.

Obscurément, kaum bemerkbar. A son origine, le cœur n'est qu'une vésicule obscurément contractile. Cl. Bernard. R. 1/3, 65, p. 242. Ondoiement, Wellenbewegung, Welle. De larges lueurs et des éclairs subits que la paroi d'un ondoiement renvoie. Taine. R. 15/4, 66, p. 801. B. und M. geben nur Nothtaufe.

Opalescent, opalescirend. Des solutions légèrement opalescentes. Radau. R. 1/11, 66, p. 227. Neubildung.

Parasitaire. Des végétaux parasitaires, Schmarotzerpflanzen. Radau. R. 1/12, 66, p. 773. Neubildung.

Patinage (cursiv gedruckt). Le patinage des roues (einer Locomotive) tournant sur elles-mêmes, lorsqu'elles n'adhèrent plus suffisamment aux rails devenus glissants. Gaudry. R. 15/6, 64, p. 943. Ich habe dafür wol das Stampfen der Rüder gehört, doch soll dies kein technischer Ausdruck sein.

Peuplement. Les essences qu'on choisit de préférence (um das Bois de Boulogne mit neuen Anpflanzungen zu versehen) furent le chêne et le bouleau, qui aujourd'hui encore forment la base du peuplement. Der Bestand eines Waldes. Clavé. R. 1/2, 65, p. 789.

Placer. Metallader, doch, wie es scheint, nur solche, die zu Tage treten; Edelsteingrube. Les Espagnols trouvaient le platine dans les placers de l'Amérique. Simonin. R. 15/11, 64, p. 518. Les placers (cursiv gedruckt) de la Californie, Goldgruben. Reclus. R. 15/2, 65, p. 986. Placers de diamants; placers métallifères. Radau. R. 1/1, 67, p. 249 und 250. Nicht im B. und M.

Pointé. D'abord se présente l'erreur du pointé, des Richtens trigonometrischer Instrumente. Blerzy. R. 1/4, 64, p. 631. Neubildung. Proxénétisme. Veuillot citirt in der R. 1/1, 67, p. 208 von Lanfrey. Neubildung.

Réépouser. About. R. 1/11, 66, p. 65. Neubildung.

Renflouer, wieder flott machen. Le plus souvent un blockade

*) Dass solche Provincialismen oft sehr schnell schriftsässig werden, kann man an dem Worte chalet sehen, das in des Genfers Töpfer ersten Werken noch durch cursiven Druck als Provincialismus bezeichnet wurde.

runner ne pouvait échapper à la poursuite qu'en se jetant à la côte. Les fédéraux attendaient alors le jour, soit pour essayer de renflouer le navire, soit pour le détruire à coups de canon, s'il était trop enfoncé. de Mars. R. 15/8, 65, p. 782. Neubildung.

Retraverser. de Rémusat. R. 1/11, 66, p. 10. Neubildung.

Révolution. Un décret préscrivit l'exploitation en taillis du bois de Boulogne à la révolution de trente ans, c'est-à-dire par coupes annuelles au trentième de l'étendue totale. Clavé. R. 1/2, 65, p. 790.

Rimaye, Gletscherspalte. Une de ces profondes crevasses que les montagnards savoisiens désignent sous le nom de rimaye (cursiv gedruckt). Ch. Martins. R. 15/3, 65, p. 393, 398.

Scindé. Publication scindée (serial disent nos voisins). Forgues. R. 15/6, 64, p. 925. Veröffentlichung eines Werkes in Lieferungen. Sensible. Le monde sensible, die sinnliche Welt, dem monde intelligible gegenübergestellt. Janet. R. 15/7, 64, p. 490.

Sérac, Firnblock (auf Gletschern). Ch. Martins. R. 15/3, 65, mehrmals. Laveleye. R. 15/6, 65, p. 839. Reclus. R. 1/1, 67, p. 227. Nur Laveleye lässt diesen schweizerisch-savoyischen Provincialismus durch cursiven Druck als solchen bezeichnen.

Snobisme (mit einem b). Aus dem englischen ohne weitere Erklärung herüber genommen. About. R. 15/10, 65, p. 786.

Soit, oder, nämlich. Ce sont d'abord cinq livres historiques, soit les quatre Évangiles et les Actes des apôtres. Réville. R. 15/7, 64, p. 394. Un capital d'environ quatre cent mille florins, soit un mil-, lion de livres italiennes. P. de Musset. R. 15/12, 66, p. 980. Sous-seign (plur. sous-seigns). Du Camp. R. 1/1, 67 mehrmals; p. 187 wird es erklärt durch droit de franchise. Eine Postsendung, die Portofreiheit geniesst. Nicht im B. und M.

Stopper. Marineausdruck, das englische to stop. Blerzy. R. 1/10, 66, p. 526.

Strate, fem. Stratus wolke. Laveleye. R. 15/6, 65, p. 848. B. und M. geben nur Felsschicht.

Surélever, immer mehr steigern. L'incidence des taxes les unes sur les autres surélève les frais de production. Clavé. R. 15/3, 64, p. 501.

Sylvicole, forstwissenschaftlich. C'était une faute au point de vue sylvicole. Clavé. R. 1/2, 65, p. 791. B. und M. geben nur im Walde lebend.

952.

Tampon, Puffer an Eisenbahnwagen. Gaudry. R. 15/6, 64, p - Règl. de l'Exp. univ. de 1867.

Textile, nicht nur spinnbar, wie in B. und M., sondern auch auf Spinnerei bezüglich, Spinn-. Industrie textiles.; Audiganne. R. 15/6, 64, p. 890.

Tilleul, Lindenblüthenthee. Jennie me fit boire du tilleul. G. Sand. R. 1/9, 64, p. 54.

Train montant = s'éloignant de Paris. Train descendant = revenant vers Paris. Gaudry. R. 15/6, 64, p. 952. In England ist gerade die entgegengesetzte Bezeichnung üblich.

Trans-ouranien, jenseits des Uranus befindlich. Planète transouranienne. Radau. R. 15/2, 66, p. 1062. Neubildung.

Transport. Terrain de transport, angeschwemmter Boden. Reclus. 1/1, 65, p. 65. Vgl. Apport.

Trituration, das Sortiren der Briefe, Packete u. s. w. du Camp. R. 1/1, 67, mehrmals und nie cursiv gedruckt. B. und M. geben nur das Zerstampfen u. dgl.

Tsigane, Zigeuner. Perrot. R. 1/2, 65, p. 614. B. giebt Zingari, M. Szingane. Zu ersterem habe ich auch das Femininum zingara gefunden. Rivière. R. 1/1, 67, p. 123.

Usuel. Arts usuels, gemeinnützige Gewerbe. Règl. de l'Exp. univ. de 1867.

Veston, Hausjacke. Ce mirliflore en veston de satin. About. R. 15/11, 66, p. 286. Neubildung.

Vigie. Der Sitz der Schaffner auf Eisenbahnzügen wird bezeichnet als vigie vitrée au sommet des fourgons placés en tête et en queue du train. Vigie hat also hier den Sinn von Platz des Wachthabenden. Gaudry. R. 15/6, 64, p. 957.

Berlin.

Franz Scholle.

Beurtheilungen und kurze Anzeigen.

Germania. Vierteljahrsschrift für Deutsche Alterthumskunde. Herausgegeben von Franz Pfeiffer. 11. Jahrgang, 3. Heft. Wien 1866.

Ueber den syntactischen Gebrauch des Dativs im Gothischen von Artur Köhler. In dieser Abhandlung von etwas über 40 S., ursprünglich Doctordissertation in Göttingen, verbreitet sich der Verf. ausführlich über das ganze Gebiet dieses Casus im Gothischen: 1) über den eigentlichen Dativ; 2) über den ablativischen Dativ; 3) über den absoluten Dativ.

Althochdeutsche Glossen von A. M. Walz. Aus einer Salzburger Handschrift werden etwas über 150 Glossen mitgetheilt.

Zeugniss zur Deutschen Heldensage von W. Crecelius. Aus einer Chronik der Jahre 1155 bis 1165 mitgetheilt.

Hrafnagoldr Odhins. Von Theophil Rupp. Versuch einer Erklärung dieses schwierigen Eddaliedes.

Altes Zeugniss über die Mundarten und die Schriftsprache der Deutschen. Fr. Pfeiffer theilt eine Stelle aus Caspari's Scioppü comitis a Clara Valle aus d. J. 1626 über die verschiedenen deutschen Idiome mit.

Altsächsische Bruchstücke. Von Hoffmann von Fallersleben aus einer Handschrift der ehemaligen Frauenabtei Gernrode am Harz mitgetheilt. Gefunden und gerettet hat dieselben Herr Prof. von Heinemann, Herzogl. Archivar zu Bernburg.

Bibliographische Uebersicht der Erscheinungen auf dem Gebiete der germanischen Philologie im J. 1865. Specielles Verzeichniss aller hierhergehörigen Werke und Abhandlungen (645 Nummern) mit gewohnter Grundlichkeit von K. Bartsch angefertigt.

Miscellen. Zur Geschichte der Deutschen Philologie I. Briefe von J. Grimin: B. F. Grimm's Briefe an Hoffmann von Fallersleben. (12 Briefe aus den Jahren 1818-1824 nebst einleitenden Worten von Hoffmann.) Berlin.

Dr. Sachse.

Germania. Vierteljahrsschrift für Deutsche Alterthumskunde. Herausgegeben von Fr. Pfeiffer. 11. Jahrg. 4. Heft 1866. Tristan und Isolde und das Märchen von der goldharigen Jungfrau und von den Wassern des Todes und des Lebens. Von Reinh. Köhler.

„Der Zug, dass der Held die Unbekannte, von welcher ein von einem Vogel fallen gelassenes Haar herrührt, suchen muss, kommt nicht nur in der Tristansage vor, sondern auch in ganz ähnlicher Weise in einigen Versionen eines europäischen Volksmärchens." Mehrere Märchen, ein jüdisches, bobmisches, französisches, neugriechisches und einige deutsche (Pröhle, Grimm) werden mitgetheilt und nach ihren Abweichungen von einander besprochen, ausserdem werden noch vier andere erwähnt. Als Beilage folgt eine Stelle A. des überarbeiteten Eilhartschen Tristan aus der Heidelberger Handschrift; B. aus der Dresdener Handschrift.

Bruchstücke aus dem Leben des heil. Eustachius und aus den sieben Schläfern. Von Fr. Roth. Beschreibung des PergamentDoppelblatts, auf welchem die Bruchstücke stehen, und Mittheilung von 176 Versen des letztern Gedichts.

Holden am Niederrhein von Alex. Kaufmann. Aus einem niederdeutschen Manuscript des 15. oder Anf. des 16. Jhrdts. wird nach einigen vorausgeschickten literarhist. Notizen eine Stelle über die guten Holden oder weisen Frauen mitgetheilt.

Die gothischen absoluten Nominativ- und Accusativconstructionen. Von H. Rückert. Aufzählung und Besprechung der einzelnen Stellen.

Baldur. Von Theophil Rupp in Reutlingen. „Baldur oder Phol erscheint in deutschen Namen, Gebräuchen und sonstigen Ueberlieferungen als eine Verbildlichung des mit der Wintersonnenwende neu erstandenen und zunehmenden Lichtes, welches, das Dunkel des Winters zerstreuend die Frühlingswärme erzeugt, das neue Leben in Keimen, in Wurzeln und Quellen erschliesst und im erfrischenden Thau, in Blüthen und Blumen, in den Wirkungen der klaren, heilsamen Quelle seine Lieblichkeit kund giebt.* In diesem Sinne werden alle einzelnen Stellen, die sich im Nordischen und Deutschen auf Baldur zurückführen lassen, ausgelegt.

Ein altes Kindergebet. Von Reinh. Köhler. Nachträge zu Germania V, 448 aus Deutschland, Niederlanden, Dänemark, England, Frankreich.

Ueber die Betonung viersilbiger Wörter im Mittelhochdeutschen. Fr. Pfeiffer behauptet, dass in viersilbigen Wörtern auf die erste, sonst immer kurze Silbe der Hauptton fallen kann und oft wirk lich fällt.

Zur Deutschen Märchenkunde. Von Karl Schenkl. Erklarende Bemerkungen über 4 Grimm'sche Märchen.

Ueber die tonlangen Vocale des Niederdeutschen. Von Nerger in Rostock.

Zusammenhang der Indischen und Deutschen Thiersage. Nachgewiesen von A. Meier in Bremen aus Dr. Bastian's Werk: Die Völker des östl. Asiens verglichen mit Reinhart 1239-1300.

Literatur. Uhland's Schriften: Zur Geschichte Deutscher Dichtung und Sage. 1. Bd., Stuttgart 1865, angezeigt von K. Bartsch. Rymkronyk van Vlaenderen, angezeigt von Kausler. Tristan et Iseult, poème de Gotfrit de Strasbourg comparé à d'autres poèmes sur le même sujet par A. Bossert, angezeigt von Lambel.

Miscellen. Briefe von Jac. Grimm an Hoffmann von Fallers leben. Schluss. Berichtigungen zu den Kosenamen der Germanen von Franz Stark.

Berlin.

Dr. Sachse.

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