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eine auf dem Elfenbein befestigte Messingplatte, mit der am äusseren Ende befindlichen Schraube d in leitender Verbindung steht. Letztere ist durch eine Gegenmutter festzustellen, endet unten in einer Kuppe von Gold, welche auf dem am Brette befestigten Goldplättchen i ruht. Dieses steht mit der Klemmschraube und dem Quecksilbernäpfchen p in Verbindung. Die Klemmschraube g dagegen trägt einen Draht, welcher in das Quecksilber des Näpfchens q taucht. Die metallische Leitung ist zwischen dem Näpfchen p und q also hergestellt, so lange das untere Ende der Schraube d auf dem Plättchen i ruht. Diese Berührung wird durch die Feder 7 unterhalten. Ebenso trägt die andere Hälfte eines jeden der beiden Hebelchen eine Leitung, welche mit dem Quecksilbernäpfchen r an- 516 fängt, durch den Draht rf zu der dem Hebel angehörigen Drahtklemme f und dann zu dem Goldplättchen c am mittleren Ende des Hebels geht. Ihre Fortsetzung liegt auf dem oberen Hebel. Jedem Plättchen c entspricht an diesem eine Schraube m, von derselben Art wie d, mit Gegenmutter und Goldkuppe, welche mit der Drahtklemme n und durch den Draht ns mit den Quecksilbergefäsen s in leitender Verbindung steht. Sinkt das Ende aa des Hebls aabb herab, so stossen die Kuppen der Schrauben m auf die Goldplatten c, und es werden die Näpfer und s in leitende Verbindung gebracht. Der Hebel trägt am Ende a an zwei Stahlstäben das Gewicht E (87 Grm. schwer), dessen Gestalt aus Fig. 10 Taf. III. E erhellt. Es kann auf den Stäben verschoben, und an jeder beliebigen Stelle durch Anziehen des Schraubenkopfes festgeklemmt werden. Am Ende befindet sich der stählerne pyramidalische Fortsatz t, dessen Spitze von unten gegen die horizontale Stahlplatte u drückt. Diese wird von dem Hebel uw getragen, welcher bei v um eine verticale Axe drehbar ist. Drückt man den Griff w, dessen Bewegungen durch die Schrauben möglichst beschränkt werden, nach links herüber, so wird die Spitze von t frei, und vermöge der Schwere des Gewichtes fallen die Schrauben m auf die Enden e der kleineren Hebel, drücken diese nieder, während sich die Schrauben d von den zugehörigen Platten abheben, sodass die beiden Leistungen r und s geschlossen, die pq aber unterbrochen werden. Uebereinander geschichtete

Kautschuk- und Lederplatten hh nehmen den Stoss auf, und verhindern das Zurückspringen.

Beim Gebrauch werden die beiden Schrauben m so gestellt, dass sie nicht ganz gleichzeitig auf die Platten c auftreffen. Da die Auslösung des oberen Hebels möglichst gleichförmig geschieht, und alle Umstände während des Fallens immer dieselben sind, so bleibt auch bei unveränderter Stellung der Schrauben die Zwischenzeit der beiden Stösse ziemlich gleich, und erlaubt die Vergleichung der Wirkungen, welche 517 elektrische Ströme bei verschiedener Anordnung der Schliessung und Oeffnung ihrer Leitungen während dieser Zeit hervorbringen. Durch Veränderung in der Stellung der Schrauben kann die Zwischenzeit leicht bis auf Secunde und weniger vermindert werden, während die Abweichungen der einzelnen Versuche selten über ihrer mittleren Grösse gehen. Bei jedem Stosse wird eine Leitung des zugehörigen unteren Hebels geschlossen, die andere geöffnet. Letzteres geschieht nicht genau gleichzeitig mit ersterem, sondern wie ich als Resultat der Versuche hier gleich anführen will, etwa 3000 Secunde später, weil der Stoss Zeit gebraucht, sich durch die Masse des Elfenbeins hin fortzupflanzen.

Da die Berührungsstellen der Goldkuppen und Goldplatten dem Strome einen sehr veränderlichen Widerstand entgegenstellen, muss man die Widerstände der übrigen Leitungen stets so gross machen, dass jene Ungleichheit dagegen verschwindet. Ferner muss man sich versichern, dass kein Klirren der Metalltheile an den Schliessungsstellen vorkomme. Das geschieht am besten durch eine kräftig durchströmte Spirale, deren Extracurrent bei der Unterbrechung des Stromes in einer Nebenleitung eine merkliche physiologische Wirkung hervorzubringen vermag. Bezeichnen wir die Theile derjenigen Seite des Apparates wo der erste Stoss stattfindet mit einem Striche, die der anderen mit zweien, so leite man den Strom der Spirale durch P, q, verbinde p, durch einen Draht mit s, und q, mit r,. Lässt man den oberen Hebel fallen, so bleibt bei der Unterbrechung der Leitung p, q, der Strom der Spirale durch p, s, n, m, c, f, r, q, geschlossen. Klirren die Metallstücke nicht auf einander, so erfolgt auch kein Schlag; wohl aber zeigt sich

dieser beim allerleisesten Klirren. Ebenso controllirt man die zweite Seite der Wippe. Kommt es bei der ersten Seite, wie es gewöhnlich der Fall ist, nur darauf an, die leitende Berührung bis zu dem Augenblicke zu unterhalten, wo P, " unterbrochen wird, so führt man die Leitung des Extracurrents durch diese Stelle. Sollte dann auch noch nach dem zweiten Stosse die erste Unterbrechungsstelle klirren, so fühlt man 518 keine Wirkung von dem Extracurrent, weil dieser keine Leitung mehr hat.

Die bisher beschriebene Form des Instruments ist sehr brauchbar, wo es sich um eine angenäherte Zeitbestimmung einzelner, namentlich sehr schnell vorübergehender Stromvorgänge handelt, und es lässt sehr mannigfaltige Combinationen von Oeffnungen und Schliessungen zu. Für genauere Messungsreihen, namentlich etwas grösserer Zeiträume, konnte ich aber das Fallen des oberen Hebels trotz aller aufgewendeten Sorgfalt nicht regelmässig genug machen, und nur durch sehr häufige Wiederholung derselben Versuche erhielt ich Mittelzahlen, welche mit der Rechnung ziemlich gut stimmten. Ich habe deshalb zu solchen Zwecken die Wippe in der in Fig. 3 Taf. I. dargestellten Weise mit Benutzung ihrer Haupttheile angewendet. Die Stücke x, u, v, w und die Quecksilbernäpfe der Fig. 2 Taf. I. sind weggenommen, der obere Hebel umgewendet, sodass sein Ende aa nach dem Rande DD des Brettes sieht, letzteres in senkrechter Stellung, CC nach unten, befestigt. In der abgebildeten Stellung befindet sich der Hebel fast in labilem Gleichgewichte, und sein oberer Theil hat ein ganz geringes Uebergewicht nach der vom Brette abgewendeten Richtung. Er wird in dieser Lage durch den kleinen Elektromagnet 99 erhalten, dessen Eisenkern das am Hebel befestigte Eisenstückchen b festhält. Sobald der Strom in seiner Drahtumwickelung unterbrochen wird, setzt sich der Hebel in der sanftesten und gleichmässigsten Weise mit zunehmender Geschwindigkeit in Bewegung. Während seines Falles taucht zunächst die Platinspitze in die breite und sorgfältig rein erhaltene Quecksilberfläche ein. In diese Spitze endigt der horizontale, aus starkem Kupferdraht angefertigte Hebelarm Br, der durch die Klemmschrauben nn und das Querholz ka be

festigt ist; ein kupferner Ansatz & dieses Armes taucht dauernd in das Quecksilber des Näpfchens ɛ. Im Momente der Berührung von und wird also die Leitung zwischen und 519 hergestellt. Indem der Hebel weiter fällt, stösst endlich die Kuppe unterhalb seines Endes b auf eines der Plättchen c. und löst dadurch die Leitung am andern Ende des zugehörigen untern Hebels aus. Das Aufstossen geschieht wegen des geringeren Uebergewichts hier stets mit kleinen Rücksprängen, sodass die leitende Verbindung zwischen und e für die Versuche nicht zu gebrauchen ist. Bei dieser Anordnung schliesst der Apparat also zuerst eine Leitung und einen Augenblick später öffnet er eine andere; eine andere Combination kann er nicht ausführen. Da aber die Hauptstörungen der regelmässigen Bewegung des oberen Hebels, welche von der Art seiner Auslösung und von dem Stosse halbelastischer Körper gegen einander herrühren, so weit es nöthig ist, beseitigt sind, so vollführt er seine Aufgabe mit viel grösserer Regelmässigkeit, welche eine genauere Bestätigung der theoretisch gefundenen Gesetze zulässt. Natürlich muss jede Erschütterung der Quecksilberfläche vermieden werden, selbst eine so kleine, wie ein fern fahrender Wagen verursacht. Ich habe deshalb die Messungsreihen des Abends vollführt. Verändern konnte ich die Zwischenzeit durch Vermehrung oder Verminderung des Quecksilbers.

Das Ansteigen der Stromintensität in einer einfachen Leitung mit einer Spirale konnte nur mittels der ersten Form der Wippe untersucht werden, das in einer verzweigten Leitung dagegen auch mit der zweiten. Aus den vorher angegebenen Ursachen waren die ersteren Versuche viel weniger genau als die zweiten, ihre Ergebnisse sind aber für später zu beschreibende mit derselben Form der Wippe ausgeführte Versuche nothwendig. Ich werde die Art ihrer Anstellung deshalb hier kurz beschreiben.

Der Kreis wurde gebildet durch vier Daniell'sche Elemente und das Multiplicatorgewinde, welches ich zu den zeitmessenden physiologischen Versuchen gebraucht hatte. Sein Widerstand war wegen der Länge und Feinheit seines Drahts 30 mal so gross, als der der Batterie. Es diente gleichzeitig

als inducirende Spirale und als Galvanometer; neben ihm hing 520ein Magnet mit Spiegel. Für die Berechnung der Stromintegrale aus den Schwingungen des Magnets ist es am vortheilhaftesten vor dem Versuche, den Schwingungsbogen möglichst klein zu machen, und den Strom in dem Augenblicke eintreten zu lassen, wo der Magnet durch den Meridian in solcher Richtung hindurchgeht, dass der Strom seine Bewegung beschleunigt. Nennen wir i die Intensität des Stromes in der Spirale in Scalentheilen gemessen, b, den Ausschlag des Magnets vor, by denselben nach Einwirkung des Stromes, T die Schwingungsdauer, so ist für kleine Ausschläge und eine kleine Stromesdauer:

Sidt=T&2—b1) ̧

2 π

(7)

Mit F sind im Folgenden die Differenzen (b-b1) bezeichnet, welche erhalten wurden, wenn der Strom durch die erste Schliessung der Wippe geschlossen und durch die zweite Oeffnung derselben unterbrochen worden war, mit G dagegen diejenigen, bei denen ausserdem durch die zweite Schliessung eine Nebenschliessung der Spirale geschlossen wurde, welche denselben Widerstand hatte als die Batterie. Letztere Bedingung war leicht hinreichend genau zu erfüllen, da die Schwankungen des Widerstandes der Elemente gegen den der ganzen Leitung sehr unbedeutend waren. Es bezeichne W den Widerstand der Spirale und Batterie zusammengenommen, und w den der Batterie und den ihr gleichen der Nebenschliessung. Aus (7) und (3) ergiebt sich:

[subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][merged small]

Die Wirkung G ist um den Extracurrent grösser, welcher sich hier durch die Nebenschliessung ergiessen kann; derselbe ist gleich iP/W, was zu F addirt giebt:

[blocks in formation]

Berücksichtigt man, dass die Nebenschliessung um die 521 Zeit z früher geschlossen, als die der Batterie unterbrochen wird, so findet man mit Weglassung der mit den höheren

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