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Das Folgende ist die erweiterte Ausführung eines vom Verfasser am 28. November 1888 in der „Philosophischen Gesellschaft" zu Bonn gehaltenen Vortrags. Unter Beibehaltung der Form fortlaufender Rede wurde von der Gliederung des Inhaltes in einzelne Kapitel abgesehen, dafür aber zur Erleichterung der Übersicht über die Gruppirung des Stoffes eine ausführliche Disposition vorangeschickt.

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Über die Fernkraft und das durch Paul du Bois-Reymond

aufgestellte dritte Ignorabimus.

1. In weiten Kreisen haben die während der letzten drei Jahre veröffentlichten Experimental-Untersuchungen von Prof. Hertz Aufsehen erregt, weil sie neue, schwerwiegende Gründe beibringen für die Ansicht, dass die elektrischen Erscheinungen auf einer Ursache beruhen, welche weder momentan noch unvermittelt, sondern mit messbarer Geschwindigkeit und mit Benutzung von verschiedenen, in verschiedener Weise dienenden Medien ihre scheinbaren Fernwirkungen hervorbringen. In der That lassen die Beweise von der Periodizität dieser Wirkungen, von der Möglichkeit, ihre Ausbreitung durch Reflexion und Refraktion aus der geraden Linie wegzulenken, sie an gewissen Punkten zu sammeln, sie durch passende Vorrichtungen zu absorbiren u. s. w. keine Luft mehr übrig für den Glauben an eine wirkliche actio in distans auf diesem Gebiete. Ist dem so, dann bleiben auf der Liste der physikalischen Fernkräfte nur noch zwei Nummern. übrig, einerseits die in periodischem Wechsel ebenso heftig angegriffene, wie enthusiastisch gepriesene Newton'sche Gravitation von welcher wenigstens das Gesetz feststeht

andererseits die dunkeln, vielgestaltigen Molekularkräfte, deren Gesammtheit keinem bisher bekannten Gesetze gehorcht. Nun ist aber auch bezüglich der Gravitation vor kurzem, und zwar von Prof. Paul du Bois-Reymond, der Versuch gemacht worden, neues Licht auf die Sache zu werfen und

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