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nur 0,6 vom Rheostaten in der Leitung befindlich waren und die Länge des Bogens 4 Scalentheile betrug, ergab sich der Widerstand desselben = 6,7.

=

Bei gleicher Stromstärke ergab sich aufserdem:

Länge, des Bogens = 3 Scalentheile; Widerstand desselben = 6,2.

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Versuch 9. Bei diesem Versuch wurden 20 Elemente fortgenommen, so dafs die Säule nur aus 57 derselben bestand. Als 0,6 vom Rheostaten in der Leitung befindlich, war der Ausschlag an der Tangentenbussole 62" 6', und als 13 Rheostat-Einheiten eingeschaltet worden, 37° 44'. Hieraus ergiebt sich: M' = 8,425 und E = 15,91. Als 0,6 vom Rheostaten in der Leitung waren, ergab sich folgendes Resultat:

Länge des Bogens 2 Scalentheile; Widerstand desselben 8,9. und bei gleicher Stromstärke

Länge des Bogens: =1 Scalentheil; Widerstand desselben = 8,1.

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Aus dem Versuche No. 8 ergiebt sich: D= 0,279 XE 6,34, und aus No. 9: D= 0,407 × E' = 6,48. Diese Reihe führt also zu demselben Resultate, wie die Versuchsreihe 2, d. h. dass D unabhängig ist von der elektromotorischen Kraft der Säule.

Versuchsreihe 5.

8. Die Gröfse der Wärmeentwicklung in dem galvanischen Lichtbogen beruht auf der Stärke des Stromes und dem Widerstande des Bogens und ist dem letzteren proportional. Da nun der wirkliche Widerstand nicht gröfser ist als die vorhergehenden Versuche an die Hand geben, und er nur einen kleineren Bruchtheil von demjenigen beträgt, was man bisher angenommen hat, so könnte man vielleicht in Zweifel ziehen, ob dieser Widerstand hinlänglich grofs sey, um die Entstehung der hohen Temperatur zu erklären, welche in dem Lichtbogen stattfindet. Um dieses zu untersuchen, wurden folgende Versuche angestellt.

Der bei meinen vorhergehenden Versuchen über die

=

galvanische Ausdehnung angewendete Platindraht (1150 Millimeter lang und 0,542 Millimeter im Durchmesser) hielt sich diesen Versuchen gemäss, bei einer constanten Verlängerung von 138 Scalentheilen, wenn ein Strom durch denselben ging, dessen Stärke Tg. 43° 21' war. In der ersten Sekunde nach dem Aufhören des Stromes erkaltete der Draht, so dafs er sich um 12,94 Scalentheilen verkürzte, was fast ganz genau 7 Temperaturgraden entspricht. Da ein Strom von der erwähnten Stärke den Drath bei einer constanten Verlängerung zu halten vermochte, so mufste also dieser Strom eine Temperaturerhöhung in dem Drahte von 7 Graden in jeder Secunde bewirken, was einer Wärmeentwickelung von 1,27 Wärmeeinheiten entspricht, wenn das Gramm als Gewichts-Einheit genommen wird. Der Widerstand dieses Drathes wurde nun mit dem in den obigen Versuchen 8 und 9 angewendeten Rheostaten gemessen und dabei gefunden, dafs derselbe 0,35 Widerstands-Einheiten betrug, also etwas weniger, als der eines Lichtbogens von der Länge eines Scalentheiles (0,4 Millimeter) in dem Versuche No. 8. Bei diesem Versuche, bei welchem die Stromstärke bedeutend gröfser war als bei dem erwähnten Versuche bei der galvanischen Ausdehnung, wurden also mehr denn 1,27 WärmeEinheiten in jedem Scalentheile des Lichtbogens während 1 Secunde entwickelt. Diese Wärmemenge. (1,27 WärmeEinheiten) ist hinreichend, um die Temperatur in einem Stücke des Platindrahtes von der Länge von 0,4 Millimeter auf mehr denn 2000 Grad zu erhöhen, falls solches geschehen könnte, ohne dafs der Draht schmelze oder in Gas verwandelt würde. Man sieht hieraus, dafs der Widerstand, welcher, dem Vorhergehenden gemäfs, wirklich in dem Lichtbogen vorhanden ist, hinreicht, um die Entstehung der hohen Temperatur, die dort stattfindet, zu erklären.

Versuchsreihe 6.

9. Wenn Kohlenspitzen angewendet wurden zu der Bildung des Lichtbogens, hielt die Stromstärke sich nicht constant während einer längeren Zeit, sondern veränderte

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sich nach kurzen Zwischenzeiten. Dieses wurde dadurch verursacht, dafs der Lichtbogen sich nicht ruhig verhielt, sondern auf den Kohlenspitzen von einem Punkte zum andern überging, und dieses Versetzen war oft von einem Laute begleitet, der einem Knistern glich. Die Magnetnadel der Tangentenbussole kam hierdurch in Bewegung, wodurch das Ablesen erschwert wurde. Daher konnte es oft geschehen, dafs zu einer einzigen Beobachtung eine ziemlich lange Zeit erforderlich war, weil man mit dem Ablesen warten musste, bis die Nadel ruhig wurde. Der Versuch wurde mit mehreren Kohlenarten angestellt; doch alle zeigten mehr oder weniger diese Unbequemlichkeit, welche aber gänzlich verschwand, als statt der Kohlenspitzen ein paar dicke kupferne Drähte angewendet wurden. Nun wurde die Stromstärke constant und nur in dem Maafse verringert, als die Entfernung zwischen den kupfernen Drähten vergrössert wurde. Die nachstehenden Bestimmungen liefern das Resultat der mit den kupfernen Drähten angestellten Versuche.

Versuch 10. Die Säule bestand aus 76 Bunsen'schen Elementen. Als 4 Zoll des Rheostaten eingeschaltet waren, stand die Tangentenbussole im Mittel auf 54o 15', und als 13 Zoll eingefügt waren, auf 40o 50'. Hieraus berechnet sich: M= 10,82 und E20,58. Als man darauf 0,7 des Rheostaten in die Leitung eingeschaltet und einen Lichtbogen von 6 Scalentheilen bildete, blieb die Magnetnadel auf 53° stehen. Bei dieser Stromstärke ergaben sich folgende Resultate:

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= =

do.

=

= 4,0.

do.

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= 3,8.

do.

=

= 3,6.

Hieraus ergiebt sich: a 3,4 und b = 0,1.

Wird hieraus die elektromotorische Kraft D berechnet,

so erhält man:

3,4 E

D=

= 4,45. 15.72

Versuch 11. Von der Säule wurden 20 Elemente

fortgenommen, so dafs nur 56 in Thätigkeit waren,

Als

4 Zoll des Rheostaten in die Leitung eingeschaltet waren, so war die Stromstärke = Tg. 52o 29', und als 13 Zoll eingesetzt waren, = Tg. 35° 42'. Hieraus ergiebt sich M' = 7,08 und E 14,43.

=

Als 1,4 Zoll des Rheostaten den Widerstand bildeten, und der Lichtbogen 6 Scalentheile lang war, zeigte die Magnetnadel 44" 30'. Mit dieser Stromstärke ergaben sich folgende Resultate:

Länge des Bogens = 6 Scalentheile: Widerstand desselben = 6,2

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Hieraus ergiebt sich: a= 5,3 und b=0,15.

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Wird hieraus die elektromotorische Kraft D berechnet, so ergiebt sich dieselbe:

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Da 4,45 und 5,21 innerhalb der Gränzen der möglichen Beobachtungsfehler einander gleich sind, so ergiebt sich auch aus dieser Versuchsreihe, dass D von der elektromotorischen Kraft der Säule unabhängig ist.

10. Aus dem Obigen folgt, dafs D geringer ist, wenn zu den Polspitzen Kupfer angewendet wird, als wenn dieselben aus fester und harter Kohle bestehen. Dieses dürfte darauf beruhen, dafs das Kupfer sich vor dem Zerreissen in einem geschmolzenen oder halbgeschmolzenen Zustande befindet, in Folge dessen die mechanische Arbeit, welche der Strom bei dem Zerreifsen ausübt, geringer wird. Es wurden auch mit Kohlen von sehr loser Beschaffenheit einige Versuche angestellt; bei diesen aber waren keine vollkommen constante Resultate zu erhalten, weshalb ich dieselben der Mittheilung nicht für werth erachtet habe. Inzwischen zeigten doch diese Versuche, dafs D bei den lockeren Kohlensorten kleiner war als bei den harten. Die Versuche, welche mit Zinn gemacht wurden, ergaben ebenfalls für D einen geringeren Werth; die mit diesem Metalle erhaltenen Resultate waren aber unsicher, weil das in Menge

gebildete Zinnoxyd die Ruhe des Lichtbogens störte und Schwankungen in der Stromstärke veranlasste.

Da die beiden Polspitzen eine verschiedene Temperatur haben, so wäre es wohl möglich, dafs eine thermo- elektrische Kraft in dem Lichtbogen thätig wäre. Ueberdiess wird wahrscheinlich die in der Luft befindliche Feuchtigkeit von dem galvanischen Strome zerlegt, und wenn die Zerlegungsproducte, Wasserstoff und Sauerstoff, auf die Polspitzen niedergeschlagen werden, würde daraus ein Polarisationsstrom in umgekehrter Richtung gegen den Hauptstrom entstehen. Wenn aber auch diese beiden Elektricitätsquellen im Lichtbogen vorhanden sind, so können doch beide zusammen nur einen unbedeutenden Bruchtheil der oben gefundenen elektromotorischen Kraft D ausmachen, selbst wenn man voraussetzt, dafs die Polarisation ihr Maximum der Stärke erreicht. Um alle Polarisation zu entfernen, müssten die Versuche in einem luftleeren Raume angestellt werden oder in einem Gase, welches von dem Strome nicht zerlegt wird.

VIII. Neue Theorie der elektrischen Erscheinungen; von W. Hankel;

(Aus den Berichten d. K. Sächs. Gesellsch. d. Wissenschaften 1866, vom Hrn. Verf. übersandt.)

(Fortsetzung von Ann. Bd. 126, S. 466.)

C. Induction.

In den Berichten der math.-phys. Classe der Gesellschaft

für 1865 S. 30 ff. habe ich mich bereits in der Kürze über die Art und Weise, wie zufolge der von mir aufgestellten neuen Theorie der elektrischen Erscheinungen die Inductionsströme entstehen, ausgesprochen; ich werde jetzt die an jenem Orte gegebenen allgemeinen Grundlagen weiter

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