Theil nehmen. Sie dringen alle auf Satan ein, weil er ihnen Hohn gesprochen hat: zum halben Monde rückt der Phalanx an, umschliesst den Feind, Speer dicht an Speer gereiht; vom Wind erregt es goldene Wellen wirft. Der Kampf geht zwar nicht vor sich, denn Gott verhindert ihn durch ein Zeichen am Himmel. aber man sieht doch aus diesem Beispiel, dass eine Menge Engel, unter denen Gabriel ist, auf den Einen Satan eindringen will. Nun vergleiche man damit, wie Eloa erscheint, als sich die beiden Höllenfürsten Satan und Adramelech ihm widersetzen; er rüstet sich nicht zum Kampf, er ruft bloss Mess. VIII. 177. Erst verstummt! dann flieht! Käm' ich mit der siegenden Stärke, Die Jehova mir gab, so sollte von diesem erhobnen Flieht! Sie flohen dunkler als Nächte. dern. Es wäre nicht möglich, alle Karaktere in den genannten Epopeen so weitläuftig miteinander zu vergleichen; ich will also nur noch einige Bemerkungen im Ganzen machen, und einen Umstand erwähnen, der vielleicht den Vorzug der Personen im Messias am entscheidendsten darthun kann. Was nemlich von der Handlung darin gesagt wurde, dass sie sich fast durchaus, ohne den Verstand zu beleidigen, als würklich denken lasse, das gilt auch von den handelnden Personen. Sie können allzumahl vor dem Tribunal der Vernunft und der Philosophie bestehen. Dies ist schlechterdings in den andern Epopeen nicht der Fall. Die Götter der Griechen und Römer sind im Grunde nichts, als die Zauberer und Zauberinnen des Alterthums, von denen Zevs und Juno als die mächtigsten erscheinen. So wenig wir uns die Maschienen in den Feenmährchen als würklich denken können, eben so wenig können wir dies bei den Göttern der Griechen. Ein Zevs, der mit Juno auf dem Ida der Liebe pflegt, sich von ihr in den Schlaf wiegen lässt, und erst beim Erwachen merkt, dass die Troer ins Gedränge kommen, (Iliad. XIV. und XV.) ist ein wahres philosophisches Ungeheuer, dessen Daseyn kein Kind glauben kann. Eben so ist es auch mit allen andern Göttern und Göttinnen; sie sind bloss Geschöpfe der Einbildungskraft, und versinken bei einem Blick des Verstandes in ihr Nichts. Auch ist ihre Macht nicht sonderlich gross. An Herrschaft in andern Welten ist gar nicht zu denken; sie haben ihr Wesen bloss auf der Erde, und treiben da allerhand Dinge, die man sich bei Zauberern zu denken pflegt. Sie können durch die Luft und durch die Tiefe der Wasser fahren, sie können Gewitter und Sonnenschein verursachen, sie können sich und andere unsichtbar machen, kurz, sie wissen allerhand Künste, die über die Kräfte der Menschen weit erhaben sind. Aber von würklicher, göttlicher Grösse, weder physischer noch moralischer, ist hier keine Spur zu finden. Sie haben den Namen Götter, und sind im Grunde nichts als Zauberer. Der Einbildungskraft sind sie theuer, dem Verstande Undinge. Eben so verhält es sich mit den meisten von ihren Helden. Wer kann sich den Achill als den Sohn der Meergöttin Thetis denken, wer den Aeneas als den Sohn der Venus? Auch die Menschen in jenen Epopeen sind fabelhafte Wesen. Milton allein hätte, von der Religion und Offenbahrung geleitet, lauter denkbare Wesen erschaffen können, und er that es zum Theil; aber hingerissen von jenen schönen Beschreibungen der alten Helden und Götter, ahmte er ihnen zu viel nach, und seine Wesen erhielten das Gepräge von jenen, ihr Fabelhaftes zugleich. Sein Satan sieht einem Hercules oder einem Ares ähnlicher, als einem geistigen Bewohner der christlichen Hölle. Sein schweres Schild, gediegner Ätherstof, zu Fesola in heller Nacht beschaut, und manches neue Land, Gebirg und Meer die höchste Tann' auf nordischem Gebirge, auf dem durchglühten Boden gehend u. 6. W. Man sieht, ein Teufel mit Schild und Speer verträgt sich nicht gut mit der gesunden Vernunft, so wenig wie einer mit Hörnern und Pferdefüssen. Und diesem sind die übrigen allzumahl ähnlich. Man glaubt mehr ein Heer von streitenden Giganten, als von Teufeln zu sehen: Zehntausend Fahnen sind in einem Nu hoch in die Luft gestreckt, und wallen in des Morgens Farbenpracht. Schnell bäumt ein Wald von Lanzen sich empor; Im Phalanx fest geschlossen, rückt das Heer der Flöte und Fagotte vor u. s. W. Alles schön, aber wer kann es glauben? Man sieht mehr eine Revüe von regulirten Truppen, als eine Versammlung von Teufeln vor sich. Von diesen Teufeln nun dichtet Milton sehr reitzend für die Einbildungskraft, dass sie hernach zu Göttern der Heiden geworden sind, aber der Verstand ruft wieder: credat Judäus Apella! Eben so viel Unwahrscheinliches haben seine Engel an sich. Sie essen, sie trinken, sie schlafen, sie verdauen durch Ausdünstung, sie tanzen, sie werden durch Kanonenkugeln zu Boden geworfen, ge sie sind, wie alle andere Krieger, bewaffnet und harnischt. Belege zu allem diesen zu geben, wäre zu weitläuftig, besonders da schon einige davon oben vorgekommen sind; ich will also nur das erste und letzte aus Miltons Worten beweisen.d Und nun setzt * der kleine Kreis sich an den Tisch und speisst; der Engels auch und nicht zum Scheine bloss; 1 (wie Kirchenlehrer es gemeiniglich erklären). Nein er kostete und ass mit unverstelltem Hunger, und es ging, was er genoss, in seinen Körper über, und wurde schnell durch Hitze aufgelöst, Adas übrige verdünetet unvermerkt bei Geistern. So Sollte es auch nicht ungereimt seyn, sich bei den Engeln eine gewisse Nahrung zu denken, so ist doch wenigstens das Detail davon hier absurd. menschlich kann es wohl unmöglich dabei zugehen. Eben den Grad von Unwahrscheinlichkeit hat auch der äussere Schmuck der Engel. Die Scene ist im Paradiese, wo Gabriel mit andern Engeln Wache hält. Hier zwischen den aus Steinb H |