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mal zusammen, verharrte jedoch

unter allmäliger Lösung längere Zeit in dieser Verkürzung. Nachdem dieselbe verschwunden, konnte durch eine neue Portion von NaCllösung die dauernde Zusammenziehung aber nur in geringerer Ausprägung und von kürzerer Dauer erhalten werden.

Zweite Fullung mit kohlensaurem Natron brachte abermals Pulse ganz wie nach der ersten hervor.

Nachdem das Herz wiederum mit NaCllösung ausgewaschen war, wurde es mit blutiger NaCllösung gefüllt. Die erste Portion derselben vermochte wohl Schläge zu erzeugen, aber diese waren nicht höher als diejenigen, welche das kohlensaure Natron veranlasst hatte. Kräftigere Wirkung erzeugte eine zweite Portion von blutiger Kochsalzlösung. Aber sie führte das Herz bald in eine dauernde Contraction über, die von einzelnen partiellen Nachlassen derselben unterbrochen waren. Vers. b. Während der Füllung mit Kochsalzlösung blieb das Herz ruhig. Nach mehrmals wiederholten. Füllungen von kohlensaurem Natron trat jedesmal im Beginn eine Gruppe von Pulsen auf, die anfänglich verschmolzen waren und sich dann allmälig von einander absetzten.

Als nun zu reiner Kochsalzlösung zurückgegangen wurde, trat eine rasch zu- und dann allmälig abnehmende Contraction ein. Darauf vollkommene Ruhe.

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Das Herz wird durch wiederholtes Auswaschen mit

reiner Kochsalzlösung zum Stillstand gebracht, hierauf werden 10 Cem. einer Kochsalzlösung eingeführt, die in 1000 Theilen 0.25 Grm. kohlensauren Natrons enthält. Reihe 1. Wirkung dieser Lösung. Reihe 2. Erneuerung der Lösung (5 Cem.). Reihe 3. Es werden zum dritten Male 5 Cem. derselben Lösung ins Herz eingeleitet.

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Die beiden ersten Portionen der nun verwendeten blutigen Kochsalzlösung bedingen krampfhafte Zusammenziehungen, verschmolzene Pulse; erst die dritte rief deutlich getrennte Pulse hervor, die nur zuweilen durch einen verschmolzenen Doppelschlag getrennt waren. Vers. c. Nachdem das Herz durch wiederholte Zufuhr von Kochsalzlösung beruhigt war, gab das kohlensaure Natron zuerst eine verschmolzene Pulsreihe, die sich dann in abgesetzte Schläge von 6 Mm. Excursion auflöste, welche sich in mittleren Intervallen von 2.4 Secunden folgten. Allmälig wurden die Excursionen bis zum Verschwinden niedrig. Durch eine zweite Füllung von kohlensaurem Natron entstehen dieselben Erscheinungen mit dem Unterschiede, dass die Excursionen der Pulse etwas niedriger sind.

Nach der Verdrängung des kohlensauren Natrons durch reine Kochsalzlösung bleibt das Herz vollkommen ruhig. Als aber nun blutige Kochsalzlösung eingebracht wird, entsteht sogleich eine Gruppe verschmolzener Pulse, die sich allmälig in abgesetzte auflöst. cursionen derselben betragen 14 Mm.

Die Ex

In ihrem Gehalte an kohlensaurem Natron gebietet die Blutasche, wie aus der mitgetheilten Versuchsreihe einleuchtet, jedenfalls über ein Belebungsmittel des Herzens; denn mit dem Einströmen des kohlensauren Natrons in die Herzhöhle kehrt die erloschene Schlagfähigkeit wieder und der Umfang der Zusammenziehung nimmt zu. Aber die Leistungen des genannten Salzes reichen doch weitaus nicht an die der Gesammtasche des Serums hinan. Also müssen jedenfalls noch andere Salzbestandtheile helfend hinzutreten.

Wäre es mir vergönnt gewesen, die Beobachtungen weiter fortzusetzen, so würde ich zunächst andere Mischungsverhältnisse zwischen kohlensaurem Natron und Kochsalz durchgeprüft haben. Der Grund, der mich hierzu bestimmte, liegt in den durchaus negativen Resultaten, welche mir ein Lösungsgemenge aus Chlornatrium und Chlorkalium lieferten. Da dieses letztere Salz unter den sehr wirksamen Herzgiften zählt, so hatte ich erwartet, dass ein geringer Zusatz desselben der 0.6procentigen Kochsalzlösung zu einer grösseren Leistung verhelfen würde. Zu meiner Ueberraschung habe ich dagegen niemals etwas anderes mit dem Chlor

kalium als mit der reinen Kochsalzlösung allein bewirken können, obwohl die Mischung auf Herzen angewendet wurde, die sich gegen blutige Kochsalzlösung sehr empfindlich verhielten.

Wenn nun auch die mit den Salzlösungen begonnene Reibe von Versuchen nicht zu einem befriedigenden Abschlusse gebracht ist, so fordert sie doch schon zu mancherlei Betrachtungen auf, von denen mindestens einer hier ein Platz gegönnt sei. Sie bezieht sich auf das Verhältniss der ernährenden Flüssigkeiten zu der Muskelmasse des Herzens. Wenn man voraussetzen darf, ja voraussetzen muss, dass die von der Muskelbewegung geleistete Arbeit nur aus der Zersetzung irgend einer organischen Verbindung stammen könne, so ist es einleuchtend, dass der Eintritt umfangreicher, das Quecksilber emportreibender Zuckungen, zu welchen ermüdete Muskeln durch ihre Bespülung mit gewissen Salzlösungen veranlasst werden, nur daraus begriffen werden kann, weil ein Bestandtheil dieser letzteren die organischen Stoffe des Muskels in einen der Muskelreizbarkeit dienlichen Zustand versetzt habe. In Anschluss an die von Ranke verfochtene Ansicht könnte man zunächst daran denken, dass die Salzlösung einen die Contraction hemmenden Stoff entfernt habe, wenn dieses nicht unvereinbar mit dem Verhalten der reinen Kochsalzlösung Denn diese ermüdet den Herzmuskel um so gewisser, je länger sie, und sei es auch unter stetiger Erneuerung, durch die Höhle der Kammer hindurchfliesst. Sonach bleibt nur die Annahme übrig, dass ein Bestandtheil einer wirksamen Salzlösung in die Masse des Muskels eingeht, die Zusammensetzung desselben verändert, dabei aber selbst zerlegt oder gebunden wird, und hierdurch ihre erholenden Eigenschaften einbüsst. Denn dass an der Ermüdung, welche nach einer andauernden Anwesenheit einer beschränkten Portion derselben Salzlösung, nur eine Veränderung dieser, nicht aber die Erschöpfung des Muskels an reizbaren Stoffen schuld sei, ergiebt sich aus der Wiederkehr kraftvoller Zuckungen nach der Verdrängung des unbrauchbar gewordenen Lösungsantheils durch eine neue Portion.

wäre.

Treffen diese Ansichten das Richtige, so würden zu der Herstellung eines zuckungsfähigen Muskels die organischen und die mineralischen Stoffe der umspülenden Flüssigkeit nothwendig sein. Die ersteren würden dem Muskel Verbindungen zuführen, aus denen sich die lebendigen Kräfte entfalten könnten, die zweiten aber würden diese Verbindungen erst der Art umformen,

dass sie innerhalb des Muskels zur Erzeugung von Zuckungen benutzt werden könnten. Hieraus würde sich das Uebergewicht des Serums und des Blutes als Ernährungsmaterial über die Salzlösungen erklären. Um es aber begreiflich zu finden, warum die beschränkte Blutmenge, über welche der lebende Organismus verfügt, den Herzschlag auf eine so lange Zeit hin zu unterhalten vermag, müsste man unterstellen, dass die im Herzen unwirksam gewordenen Mineralien an irgend welchen anderen Orten wiederum in den ursprünglichen Stand gebracht würden.

Bei dem Versuche, die Beziehungen anzugeben, in welchen die zur Speisung des Ventrikels benutzten Stoffe zur Entwickelung der inneren Herzreize stehen, stösst man sogleich auf eine Schwierigkeit. Soll man es für einen besseren Ernährungszustand halten, wenn das Herz häufig oder wenn es selten schlägt? Solange das Dunkel nicht gehoben ist, das über die Vorgänge waltet, welche bei der Beschleunigung und bei der Verlangsamung des Herzschlages in Folge von Nervenreizungen eintreten, steht auch der Annahme nichts entgegen, dass durch eine Reihe von chemischen Bedingungen die Beschleunigung und durch eine andere das gerade Gegentheil begünstigt wurde. Sowie dieses gestattet ist, bleibt auch die Wirkungsweise eines stofflichen Zusatzes zweideutig, da er entweder auf die Begünstigung des einen oder auf die Schwächung der entgegengesetzt wirksamen Anordnung bezogen werden kann.

Sollte es einer Fortsetzung der von mir begonnenen Versuche nicht gelingen diesen Zweifel aufzuklären, so würde ihnen dadurch an ihrer praktischen Bedeutung nichts entzogen werden. Denn wir würden durch sie erfahren können, welcher der Blutbestandtheile den Eintritt des Herzschlages hinausschöbe und welcher ihn beförderte.

W. Hankel, Ueber das elektrische Verhalten der in Wasser oder Salzlösungen getauchten Metalle bei Bestrahlung durch Sonnen- oder Lampenlicht.

Bei dem von mir construirten Elektrometer) hängt das Gold-blättchen, dessen Ablenkung aus seiner Ruhelage zur Messung der elektrischen Spannungen dient, in der Mitte zwischen zwei Messingplatten, welche durch Verbindung mit den beiden Polen einer Volta'schen Säule in gleich starkem, aber entgegengesetzt elektrischem Zustande gehalten werden. Dazu genügt es, falls die aus Zink, Kupfer und Wasser bestehenden Elemente alle gleiche elektromotorische Kräfte besitzen, die Mitte der Säule zur Erde abzuleiten. Sind Ungleichheiten vorhanden, so fügt man der schwächeren Hälfte noch weitere Elemente aus Zink und Kupfer, oder um die Abgleichung vollkommener ausführen zu können, Elemente aus Zinn und Kupfer hinzu.

Die von den Polen der Säule auslaufenden Drähte gehen jedoch nicht unmittelbar zu den oben genannten Messingplatten, sondern zunächst zu einem Commutator, und von diesem aus führen dann die Leitungen zu den Messingplatten. Ein Umlegen des Bügels im Commutator verbindet also die Platten mit den entgegengesetzten Polen. Ist das Goldblättchen, welches zwischen diesen Platten hängt, mit der Erde leitend verbunden, so würde beim Umlegen des Commutatorbügels das Goldblättchen in seiner Ruhelage verharren, wenn es gänzlich frei von Elektricität wäre; da es aber durch seine Ableitung zur Erde infolge der in dieser Leitung liegenden Contacte eine, wenn auch nur sehr geringe, elektrische Spannung besitzt, so wird beim Umlegen des Commutatorbügels ein sehr kleiner, jener Spannung entsprechender Ausschlag entstehen.

1) S. diese Berichte 1850 S. 71; Poggend. Annal. Bd. 84 S. 28; Abhandl. der Königl. Sächs. Ges. der Wiss. Bd. V. S. 892.

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