Page images
PDF
EPUB
[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors]

worin eine mit der Geschwindigkeit q bewegte träge Masse darstellt als die lebendige Kraft einer mit der Geschwindigkeit q bewegten Masse behandelt und hierdurch »als Folge des Weber'schen Gesetzes« findet, »dass in gewissen Fällen bei vorwärts treibender Kraft der Punkt u rückwärts beschleunigt werde und umgekehrt.« (Borchardt's Journ. Bd. 75. S. 47 und Berichte d. Berl. Akad. 1872. April 18. S. 253.)

Da man jedoch in der analytischen Mechanik ebenso wie in jeder andern Wissenschaft nothwendig zu Widersprüchen gelangen muss, wenn man mit gleichen Worten verschiedene Begriffe bezeichnet, so darf auch der oben von Herrn Helmholtz >> als Folge des Weber'schen Gesetzes « gefundene Widerspruch nicht überraschen. Denn der Begriff der lebendigen Kraft ist ganz bestimmt durch das Product einer bewegten trägen Masse in das halbe Quadrat derjenigen Geschwindigkeit q definirt, welche diese bewegte Masse u selber besitzt. Noch unbegreiflicher ist es aber, dass nun Herr Helmholtz jenen »die Masse vertretenden Factor« gegen eine gewöhnliche träge Masse >> stossen «< lässt, und es für möglich hält, dass durch einen solchen Zusammenstoss eines Factors mit einer Masse Bewegungen der letzteren entstehen können, welche nach den Gesetzen des Zusammenstosses zweier gewöhnlichen Massen bestimmbar sein sollen. Dass diese Unbegreiflichkeiten der Helmholtz'schen Schlussreihen nicht nur für mich existiren, mögen die folgenden Worte W. Weber's in seiner letzten Abhandlung (Pogg. Ann. Bd. 156. p. 26. October 1875.) beweisen:

>> Ebenso wenig begreife ich, wie jene Grösse, die eine Masse nur vertrete oder gleichsam eine Masse sei, auf eine andere wirklich vorhandene Masse stossen könne, und wie die Bewegungen derselben nach dem Zusammenstosse aus den Gesetzen bestimmt werden können, welche gelten würden, wenn es sich um wirklich vorhandene mit der Geschwindigkeit q bewegte Massen handelte.<<

Indessen fühle ich mich Herrn Helmholtz zu aufrichtigem Danke verpflichtet, dass er in seiner Vorrede zum 2ten Theile des erwähnten Werkes in rückhaltloser Weise meine Voraussetzung über den Leserkreis desselben bestätigt hat. Denn nur unter dieser Voraussetzung hielt ich mich für berechtigt, durch Math.-phys. Classe. 1876.

15

>>>den Ton sittlicher Entrüstung« zur Beseitigung eines 25jährigen Irrthums meinem Angriffe auf die Autoren und Uebersetzer jenes Werkes den erforderlichen Nachdruck zu verleihen. Herr Helmholtz beginnt nämlich seine Vorrede a. a. O. mit folgender Erklärung:

>>Wäre das vorliegende Handbuch nur für reif ausgebildete Sachverständige bestimmt; so hätte der Zöllner'sche Angriff unbeantwortet bleiben können. Es ist aber auch wesentlich für Lernende berechnet, und da jüngere Leser durch die überaus grosse Zuversichtlichkeit und den Ton sittlicher Entrüstung, in welchem unser Kritiker seine Meinungen vorzutragen sich berechtigt glaubt, vielleicht irre gemacht werden könnten, halte ich es für nützlich, die gegen die beiden englischen Autoren gerichteten sachlichen Einwendungen so weit zu beantworten, als nöthig ist, damit der Leser sich durch eigene Ueberlegung zurecht zu finden wisse.« (p. V u. VI.)

Mit Dank erfüllt für so unerwartete Bestätigungen aller meiner Anschauungen, mag es mir gestattet sein, die vorliegende Arbeit mit den folgenden Worten zu beschliessen, in welchen ich bereits vor fünf Jahren auf die Bedeutung des Weber'schen Gesetzes für den ferneren Fortschritt unserer Naturerkenntniss hingewiesen hatte:

>>In Betreff der ausserordentlichen Fruchtbarkeit dieses Gesetzes auch im Gebiete der Molecularkräfte und chemischen Vorgänge verweise ich sowohl auf die früheren als namentlich auch auf die mehrfach erwähnten neueren Abhandlungen Weber's. In der That man kann sich beim genauen Studium derselben kaum des Gedankens entschlagen, dass die beiden Elektricitäten die fundamentalen Elemente der Materie seien, aus denen sich alle anderen chemischen Elemente unter dem Einflusse gegenseitiger Wechselwirkung mit der Zeit in ähnlicher Weise durch Anpassung an gegebene mechanische Bedingungen gebildet haben, wie die verschiedenen Species der Pflanzen und Thiere durch Anpassung an complicirtere Existenzbedingungen vermittelst der natürlichen Züchtung.« (Natur der Kometen, p. 340.)

[graphic]

Berichte d. K.S.Ges d. Wiss math. phys. Cl. 1876.

Zur Abhandlung v. F. Zollner

Reibzeug

Bichtg. d.el. Stromes

+

+

Reibzeug

Richtg.d.el. Stromes

[ocr errors]
« ՆախորդըՇարունակել »