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tend ist, um erreicht zu werden vom Sinn des menschlichen Gesichts, und so unserm zu schwachen Auge beschleiert ist, mit schwarz, der Weisheit ernsten Farbe. Schwarz, wie es der Schwester des Fürsten Memnons anständig scheinen mögte, oder der zum Stern gewordnen ethiopischen Königin, welche begehrte ihrer Schönheit Werth höher zu sezen über die Seenymphen, deren Macht dadurch beleidigt ward. Aber du stammst von höherer Art; dich zeugte vor langen Jahren dem einsamen Saturn die goldharigte Vesta, seine Tochter (in Saturns Reich ward solch eine Vermischung noch nicht für unrecht gehalten). Oft begegnete er ihr in schwach schimmernder Laube oder dem bedeckten Gang eines innersten Hayns des waldigten Ida's, als man Jupitern noch nicht fürchtete. Komm, nachdenkende Nonne, andächtige und reine, mäßige, ernste und stille, eingehüllt im schwärzesten Gewand mit fliegender majestätischer Schleppe, und einer Stole von Zobel, herabhängend über deine sittsame Schultern. Komm, aber behaltend dein gewöhnliches Betragen mit ebnen nachdenkenden Schritten, und Blicken, die sich mit dem Himmel unterhalten, und einer entzückten in deinen Augen sitzenden Seele : Dort immer in heiliger Entzückung gehalten, vergiß dich selbst zum Marmor, bis du mit einem traurigen,

With a sad leaden downward cast

Thou fix them on the earth as fast:
And join with thee calm peace, and quiet,
Spare fast, that oft with Gods doth diet,
And hears the Muses in a ring

Ay round about Jove's altar sing:
And add to these retired Leisure,
That in trim gardens takes his pleasure;
But first, and chiefest, with thee bring,
Him that yon soars on golden wing,
Guiding the fiery-wheeled throne,
The Cherub Contemplation;

And the mute Silence hist along,
'Leẞ Philomel will daign a song,
In her sweetest, saddest plight,

Smoothing the rugged brow of night,

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While Cynthia checks her dragon yoke,

Gently o'er th'accustom'd oak;

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Sweet bird, that shunn'st the noise of folly,

Most musical, most melancholy!

Thee chauntreẞ of the woods among

I woo to hear thy even-song;

And missing thee, I walk unseen
On the dry smooth-shaven green,
To behold the wand'ring moon,
Riding near her highest noon,
Like one that had been led astray

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Through the Heav'n's wide pathleß way;
And oft, as if her head she bow'd,

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Stooping through a fleecy cloud.

bleiernen, unterwärts gekehrten Blick dich eben so fest an die Erde heftest: und habe zu Begleitern den stillen Frieden und Ruhe, sparsame Fasten durch die man oft mit den Göttern speist; und höre die Musen im Kreise um Jupiters Altar herum singen; und geselle zu diesen eingezogene Ungeschäftigkeit, die in gepuzten Gärten ihre Freude findet. Zuerst aber und vorzüglich bringe mit den, der dort mit goldnen Schwingen planet, leitend den Feuerwagen, den Cherub Betrachtung; und leite das stumme Stillschweigen herein, wenn uns anders Philomele nicht eines Gesangs würdigt in ihrer sanftesten, traurigsten Klage, besänftigend die drohende Stirne der Nacht, während daß Cynthia langsam anhält ihr Drachenjoch über ihrer gewöhnlichen Eiche. Sanfter Vogel, der du das Geräusch der Thorheit fliehst, der musikreichste und der schwermütigste, dich flehe ich an, oft im Walde zu hören deinen Abendgesang; oder, vermisse ich dich, so walle ich ungesehn auf grünen kurz geschornen Wiesen, zu betrachten den wandernden Mond, der neben seinem höchsten Bogen fährt, und ähnlich einem der sich verirrt hat auf dem weiten ungebahnten Himmelsweg, oft, sich gleichsam unter tauchend, hinter einer flockigten Wolke kömmt. Nicht selten auf der Ebne einer kleinen Anhöhe höre ich von einem entfernten wasserbespülten

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Or let my lamp at midnight hour,

Be seen in some high lonely tow'r,
Where I may oft out-watch the Bear,
With thrice great Hermes; or unsphere
Th' spirit of Plato, to unfold
What worlds, or what vast regions hold
Th' immortal mind that hath forsook
Her mansion in this fleshly nook:
And of those Demons that are found
In fire, air, flood, or under ground,
Whose power hath a true consent
With planet, or with element.
Sometimes let gorgeous tragedy
In scepter'd pall come sweeping by,
Presenting Thebes, or Pelops line,
Or the tale of Troy divine,

Or what (though rare) of later age
Ennobled hath the buskin'd stage.

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Vorgebürge läuten die langsam schwingende Abendglocke im dumpfen Tone.

Oder, wenn das Wetter mich zurückhält, dann steht mir irgend ein stiller entfernter Plaz an, wo an der übrig gebliebenen glimmenden Asche das Licht die Finsterniß nachahmt; weit entfernt von allem freudigen Ton, ausser der den Heerd bewohnenden Grille und dem einschlummernden Rufe des Wächters, welcher die Thüren für nächtlichem Ueberfalle sichert; oder laß meine Lampe zur mitternächtlichen Stunde gesehen werden auf einem hohen einsamen Thurn, wo ich möge oft überwachen des Bärs Gestirn mit dem übergrosen Hermes, oder zu folgen Plato's Geist, um zu entdecken, welche Welt oder was für weite Felder aufhalten die unsterbliche Seele, wenn sie verläßt ihre Wohnung im fleischernen Behälter; oder auszuspähen jene Dämons, die man findet im Feuer, Luft, den Fluthen, oder unter der Erde, deren Einfluß mit Planeten oder Elementen einstimmt. Zuweilen komme die prächtige Tragödie mit ihrem königlichen schleppenden Mantel, vorstellend Thebens oder Pelops Haus, oder des göttlichen Troja's Wundergeschichte; oder was, obschon seltner, in neuern Zeiten geadelt hat die gekothurnte Bühne.

Aber, o traurige Jungfrau, daß deine Macht reizen

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