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Man bittet die Verzeichnisse der Accessioner zugleich als Empfangsanzeigen für die der kgl Societät übersandten Werke betrachten zu wollen

Nachrichten

von der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften und der G. A. Universität zu

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Benfey, Ueber die indogermanischen Endungen des Genetiv singularis, IANS, IAS, IA', (Erscheint in den Abhandlungen.)

Wieseler, Inschriftliches aus Griechenland und Kleinasien.

Lolling, das Theseion und das Hephaisteion zu Athen. (Vorgelegt von Wieseler.)

Sauppe, Lebenszeit des T. Lucretius Carus.

Inschriftliches aus Griechenland und Kleinasien.

Von Fr. Wieseler.

I.

Namen auf Thonlampen.

Ich habe schon in diesen Nachrichten aus dem J. 1870, S. 207 fg. darauf aufmerksam gemacht, dass uns nur verhältnissmässig sehr wenige Griechische oder gräcisirte Römische und mit Griechischen Buchstaben ausgedruckte Namen von Fabrikanten auf Thonlampen bekannt seien. Diese Namen haben aber für die statistische und historische Kunde des betreffenden Gewer

bes grossen Belang. Namentlich ist es wünschenswerth, solche Namen von Lampen, die in dem eigentlichen Griechenland und in Kleinasien, überhaupt im Griechischen Orient gefunden sind, kennen zu lernen, da die meisten der bisher bekannt gewordenen sich auf Lampen finden, die aus Italien stammen oder unbekannter Herkunft sind. Daneben ist nicht weniger auf die seltenen Fälle zu achten, in welchen man auf Lampen aus diesen Gegenden Römische Fabrikantennamen mit Lateinischen Buchstaben findet. Ausser den Fabrikantennamen kommen auf den Lampen bekanntlich auch Namen der dargestellten Personen vor, die inzwischen zu den seltenen Ausnahmen gehören.

Aus den oben angedeuteten Gründen habe ich es mir während meiner Reise in den Griechischen Orient angelegen sein lassen, den Namen auf den Thonlampen so viel es eben anging meine Aufmerksamkeit zu widmen.

Die bedeutendste Ausbeute machte ich in der im Varvakion aufbewahrten Sammlung der archäologischen Gesellschaft zu Athen. In dieser, deren Bestand an Thonlampen Bigot in dem Bulletin de l'école Fr. d'Athènes, Nr. II, Août 1868 auf wenigstens zweihundert Exemplare angiebt (während in der Mitte des Jahres 1860 nur wenige Thonlampen vorhanden waren, die vorwiegend obscöne Darstellungen hatten, wie Conze in Gerhard's Arch. Anz. 1860, S. 103 berichtet), befanden sich am Ende des Augusts 1873 schon dreihundert und vierundsechzig nach Kumanudis' Angabe in dem zuletzt erschienenen Hefte der ΠΡΑΚΤΙΚΑ ΤΗΣ ΕΝ ΑΘΗΝΑΙΣ ΑΡΧΑΙΟΛΟΓΙΚΗΣ ΕΤΑΙΡΙΑΣ, wobei die Lampenformen nicht einmal miteingerechnet sind. Dass mir alle mit Namen versehenen Lampen

zu Gesicht gekommen sind, ist schon an sich kaum zu glauben. Auch sehe ich hinterdrein aus der Mittheilung Pervanoglu's in dem Arch. Anz. 1864, S. 286*, dass mir eine Lampe mit der Inschrift DOBOC, die sich ohne Zweifel auf den Töpfer bezieht, entgangen ist1). Dass ich aber die meisten betreffenden Exemplare vor Augen gehabt habe, darf ich als sicher hinstellen. Leider musste ich mich damit begnügen, von denen, welche ich sah, meist nur die Namen zu notiren und konnte ich über die Herkunft der einzelnen Stücke keine Kunde einziehen, ohne die Güte des vielbeschäftigten Vorstehers der Sammlung, der aus seinen sorgfältig geführten Verzeichnissen diese Kunde in den meisten Fällen wird geben können, zu sehr in Anspruch zu nehmen. Doch verschlägt das nicht viel; man wird unbedenklich annehmen können, dass die Lampen so gut wie sämmtlich aus Griechenland und dem Griechischen Orient stammen.

Ausserdem hatte ich Gelegenheit, bei Professor Rhusopulos in Athen, bei dem einen der Gebrüder Rente in Korinth und bei dem Schwedischen Consul Spiegelthal in Smyrna einige Namen mit Töpferinschriften zu sehen.

a. Sammlung im Varvakion.

In dieser ist mir, trotz ihres reichen Vorraths an Lampen, von solchen, deren Inschrift auf die dargestellte Person Beziehung hat, nur ein Beispiel zu Gesicht gekommen: eine in Athen ausgegrabene Lampe enthält den Namen 04YCCEYC als Unterschrift des auf ihr darge

1) Ueber den Umstand, ob die Inschrift EПIKTHT, welche ich auf einem Gegenstande aus Thon fand, einer Lampe oder einem anderen Stücke angehört, lassen mich meine Notizen im Unklaren.

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